Leni Miescher alias Marlise Fischer wirbelt die Chefetage auf. Foto:Michael Meier
Leni Miescher alias Marlise Fischer wirbelt die Chefetage auf. Foto:Michael Meier
31.08.2018

"Caféteria" erntet im Stadttheater standing ovations

Am Freitagabend erlebte das Publikum im Stadttheater Sursee ein komödiantisches Ensemble des Theater überLand. "Caféteria" von Franz Hohler erzählt die Geschichte einer Kassierin, die von der Konzernleitung über Nacht zur Chefin befördert wird. Die Quotenfrau bringt neue Ideen ins Unternehmen und wirbelt die Chefetage auf. Vor allem Hauptdarstellerin Marlise Fischer überzeugte in ihrer Rolle als Leni Miescher.

"Nein, nein, Sie müssen nicht traurig sein", beginnt Leni Miescher den Dialog auf der Bühne des Stadttheaters und im Stück als Chefin der Caféteria. Eine Minute ist vergangen und der erste Lacher ist dem Ensemble des Theater überLand gewiss.

Kundenbindung durch Schmetterlinge

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Mit ihrem Charme erobert Marlise Fischer alias Leni Miescher das Publikum bald. "Ich bin auch keine Crèmeschnitte, dafür habe ich kein langes Verfalldatum." Genaus solche Sätze erinnern an den Humor von Franz Hohler, der das Stück geschrieben hat und dessen Witz immer wieder durchschimmert.

Herr Schlegel, Herr Pellegrini und Herr Liechti müssen akzeptieren, dass die Konzernleitung wegen Marketingzwecken eine Frau an die Spitze befördern. Sie hat Trümpfe in der Hand: Eine Eck-Bank in der Caféteria wird zum intimen Geschäftszimmer, wo über Millioneninvestitionen diskutiert wird. Zweitens kann Leni Mischer durchsetzen, dass in Mango und finnisches Joghurt investiert wird. Und drittens sammeln die Gäste der Caféterie Schmetterlinge. Wer 25 hat, bekommt einen Café gratis. "Das ist Kundenbindung."

Einfach den Gefühlen gefolgt

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Bald lernt die KV-Absolventin Weisheiten aus der Chefetage: "Es geht nichts über einen Assistenten. Bringen Sie mir ein Linzertörtchen." Mit einem Kasperlitheater in der Caféteria hat alles begonnen. Dort wird das Stück "Banküberfall" gespielt. In diesem Theater wird Boni der Chefétage geklaut. Das sorgt für Entsetzen.

Doch Leni Mieschers Stern sinkt so schnell, wie er aufgestiegen ist. Die Investitionen scheitern, Chinesen übernehmen den Mango. "Ich bin einfach meinen Gefühlen gefolgt", erklärt Leni Miescher. Das Glück hat sie verlassen und am Schluss serviert sie wieder Liechti, Pellegrini und Schlegel Café und Crèmeschnitten.

Mit einem Lachen nach Hause

Der Erfolg des Stücks basiert auf der "Tellerwäscher-Karriere" von Leni Miescher, die jedoch von der Konzernleitung und nicht aus Eigenverdienst möglich wurde. Als der Misserfolg die ersten durch das Gefühl erreichten Hochs ablöst, ziehen die Chefs die Reissleine. Frau oder Mann – hin oder her, am Schluss zählt der Erfolg. Mit dem Betriebsassistenten freut sich Leni Miescher am Schluss auf einen Racletteabend.

Das Publikum im Stadttheater hat die Leistungen von Marlise Fischer und von den vier Schauspielern mit einer standing ovations honoriert. Nach eineinhalb Stunden kehrten die Theaterbesucher alle mit einem Lächeln nach Hause. Ziel erreicht.

 


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