Literarische Hommage an das Stadtcafé

Mit «Zimmerstunde» präsentiert der Sempacher Hans Wüst, langjähriger Redaktionsleiter dieser Zeitung, unter dem Pseudonym Giovanni Brutto (italienisch für Hans Wüst) seinen ersten Kriminalroman. Am Anfang der Story steht die Leiche des verhassten, skrupellosen Bordellbesitzers Lukas Hammer, die im Rechen des Stadtbachs von Surwil von Dario Zucker, dem umtriebigen, «Zügli» genannten Reporter des lokalen Wochenblatts, entdeckt wird. Die Ermittlungen führt Kommissar Max Holunder.

Sittenbild einer Kleinstadt

Obwohl es gemäss eigenem Bekenntnis nie Giovanni Bruttos Ziel war, einen thrillerartigen Krimi zu schreiben – ihm gefallen eher ruhige Krimis à la Kommissär Hunkeler –, gelingt es ihm mit «Zimmerstunde», den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Was diesen Krimi zudem besonders lesenswert macht, sind die eingestreuten lukullischen Details zu gutem Essen und ebensolchem Wein, die historischen Hintergrundinfos zu Surwil und der feinsinnige Humor, der sich in Wortspielen wie «Ehe = errare humanum est», «Glatzkopf mit Pechsträhne» oder «Er war ein Fan von Teigwaren, aber nur wenn sie Stunden zuvor noch Teig waren» äussert. Entstanden ist so ein Sittenbild, gemalt mit den Farben einer Kleinstadt, des Café de Ville als Dreh- und Angelpunkt sowie verschiedener spezieller Charaktere, die immer wieder Anlass zum Schmunzeln geben.

Der Kriminalroman «Zimmerstunde» ist für 28 Franken in den Buchhandlungen oder bei der Edition Stadtcafé erhältlich. Die Buchvernissage ist am Dienstag, 30. April, um 19 Uhr, natürlich im Stadtcafé.