Bei Adrian Mehr laufen die Fäden des neuen Pfarreizentrums auf dem Vierherrenplatz zusammen.
Bei Adrian Mehr laufen die Fäden des neuen Pfarreizentrums auf dem Vierherrenplatz zusammen.
27.01.2019

«Ab jetzt gibts kein Zurück mehr»

Man kann ihn mit Fug und Recht als «Mister Pfarreizentrum» bezeichnen: Bei Adrian Mehr, der im Kirchenrat der katholischen Kirchgemeinde für das Ressort Bau zuständig ist, laufen alle Fäden für das neue Pfarreizentrum auf dem Vierherrenplatz zusammen.

Vor neun Jahren, 2010, wurde Adrian Mehr in den Kirchenrat der katholischen Kirchgemeinde Sursee gewählt, wo er seither für das Ressort Bau zuständig ist. Noch weiter zurück, nämlich ins Jahr 2007, reichen die ersten Pläne für einen Ersatz des Pfarreiheims an der Dägersteinstrasse. So richtig Fahrt auf nahm das Projekt dann, als sich die Stadt Sursee, Max Renggli und die Kirchgemeinde fanden, um ein gemeinsames Projekt auf dem Vierherrenplatz zu realisieren. Mittlerweile löste die Credit Suisse Renggli als Investor ab, die Dimensionen des geplanten Pfarreizentrums aber blieben weitgehend gleich. «Es dürfte wohl das grösste Bauvorhaben sein, das die Kirchgemeinde Sursee je realisierte. Das gab mir die Motivation, mich mit ganzer Kraft in dieses Projekt hineinzuknien», sagt der Schenkoner.

 

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Gut gefüllter beruflicher Rucksack

Mit dem Bauen ist Adrian Mehr seit der Lehre als Hochbauzeichner beim Surseer Architekten Urs Troxler vertraut. Parallel zur Lehre absolvierte er die Berufsmatura, und nach dem Militär studierte er berufsbegleitend – er arbeitete nun bei den Leuenberger Architekten – am Technikum Horw Architektur. Nach etwa zehn Jahren wechselte Adrian Mehr zur Gewerbe-Treuhand ins Baumanagement und bildete sich in den Bereichen Immobilienbewertung und energetisches/nachhaltiges Bauen weiter. Der berufliche Rucksack für die nicht alltägliche Herausforderung, ein Pfarreizentrum dieser Grösse zu realisieren, ist also gut gefüllt. Neben seinen anderen Aufgaben als Kirchenrat nimmt das Projekt im Durchschnitt etwa einen halben Tag seiner wöchentlichen Arbeitszeit in Anspruch.

 

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Fasnacht, Musik und Bewegung

Von Adrian Mehrs fachlichen Kenntnissen profitiert auch seine Wohngemeinde Schenkon, präsidiert er doch die dortige Ortsplanungskommission. «Diese Aufgabe ermöglicht mir Einblicke in interessante Themenbereiche, die mir auch für meine berufliche Tätigkeit bei der Gewerbe-Treuhand nützlich sind. Man kann also von einer positiven Synergie sprechen», so der der 39-Jährige, der seit rund zehn Jahren in einer festen Beziehung lebt, Mitglied der Surseer Fasnachtszunft Heini von Uri ist, in der Musikgesellschaft Knutwil Kornett spielt und sich gerne in der Natur bewegt, sei es mit dem Velo oder in den Wanderschuhen.

 

Vom Boden an aufwärts zuständig

Doch zurück zum künftigen Pfarreizentrum auf dem Vierherrenplatz. Dort steckt man gegenwärtig mitten in den Tiefbauarbeiten unter der Führung des Investors Credit Suisse und des Totalunternehmers Leuenberger Architekten. «Im 1. Untergeschoss kauft die Kirchgemeinde später der Credit Suisse Räume für Lager- und Technikzwecke ab. In der Tiefgarage werden den Nutzern des Pfarreizentrums auch die 200 öffentlichen Parkplätze zur Verfügung stehen. Alles vom Boden an aufwärts, also die Hochbauarbeiten, wird dann die Kirchgemeinde erstellen, ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Totalunternehmer», erklärt Adrian Mehr.

 

Synergien werden möglich

Die Nutzung des Pfarreizentrums ist vielfältig und deckt die Bedürfnisse der Kirchgemeinde ab. «Der Saal ist mit seinen 350 Bankettplätzen grösser als eigentlich nötig wäre, da er auch als Mehrzwecksaal für die Vereine aus Sursee und der Region dient», lässt der Bauchef durchblicken. So könne eine gute Lösung für die Bevölkerung gefunden werden, gibt er sich überzeugt. Auch in dieser Hinsicht kommt er wieder zum Tragen, der Synergiegedanke, der das ganze Bauvorhaben Vierherrenplatz charakterisiert. «Gemeinsam können die drei Partner Stadt, Kirchgemeinde und Investor einen Mehrwert schaffen», bringt es Adrian Mehr auf den Punkt.

Nichtsdestotrotz sieht sich die Kirchgemeinde mannigfaltigen Herausforderungen gegenüber. Die grösste ist, die vielfältigen Nutzungen unter einen Hut zu bringen – und zwar so, dass sie gleichzeitig stattfinden können, ohne einander zu stören. «Diesen Punkt schauten wir frühzeitig an, und es war unser Anliegen, allen Anspruchsgruppen, allen voran den Jugendvereinen, Mitsprache einzuräumen», betont Adrian Mehr. Weiter gelte es natürlich, die Finanzen permanent im Auge zu behalten und falls nötig Wünschbares von Machbarem zu trennen.

 

«Jetzt läuft es wirklich»

Ein weiteres Credo des kirchenrätlichen Bauherrn ist vorausschauendes, nachhaltiges Bauen: «Lieber jetzt mehr investieren und dafür dann später beispielsweise für den Unterhalt weniger Geld ausgeben.» So ist denn Adrian Mehr überzeugt, dass es gut kommt mit dem neuen Pfarreizentrum: «Nach einer langen Zeit der Planung und Verzögerungen sind wir jetzt endlich in einer Phase, wo es wirklich läuft. Der ‘Point of no return’ ist überschritten.» Sagts und freut sich auf die Eröffnung, die – so denn weiter alles gut geht – Ende 2020/Anfang 2021 stattfinden soll.


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