239 Mannschaften aus 53 Nationen massen sich übers Wochenende auf der Regattastrecke des Maltasees. Dieser wurde 1952 durch Stauung des Flusses Cybina angelegt. 1990 wurde die Ruderstrecke erbaut. Ab 1995 fanden internationale Wettkämpfe auf diesem See statt. In diesem Jahr nun die Austragung der Weltmeisterschaften U23.
Die Region Sempachersee war mit den beiden Ruderclubs Sursee und Sempach und drei Athletinnen im Doppelvierer vertreten – die vierte Athletin vom Ruderclub Rapperswil Jona vervollständigte das Boot (diese Zeitung berichtete): Zoé Heer (SC Sursee), Seraina Stirnimann (SC Sempach), Lotta Plock (RC Rapperswil Jona) und am Schlag Flurina Parrillo (SC Sempach).
Aus dem Rhythmus gefallen
Nach knapp zwei Wochen intensiver Vorbereitung im Trainingszentrum Sarnen reiste die Doppelvierermannschaft mit dem Nationalteam nach Poznań. Einige Kilometer konnten für die Rennvorbereitung auf dem Maltasee vor Meisterschaftsbeginn gemacht werden. Am Donnerstag fanden die Doppelvierer-Läufe für die Finalqualifikationen statt. Dabei wurde an der Meisterschaft das neue Qualifikationssystem angewendet (Die zwei Erstplatzierten kommen direkt in den A-Final. Weitere zwei Mannschaften qualifizieren sich über die schnellsten Zeiten über die Läufe hinweg für die verbleibenden zwei Plätze). Bei nicht einfachen Windverhältnissen und Wellen – aber bei fairen Bedingungen – kämpften die vier Frauen mit den künftigen Titelträgern im Rennen. England und Deutschland dominierten von Beginn weg das Rennen. Australien und die Schweiz zeigten ein spannendes Duell um den Platz im A-Final. Im Aufholrennen zeigte sich, dass Australien mit U23-erfahrenen Athletinnen unterwegs war. Ein kurzer Moment aus dem Rhythmus führte zu einem Zeitverlust des Schweizer Boots. Mit nur gerade 1.5 Sekunden Vorsprung holte sich Australien den A-Finalplatz. Das Schweizer Boot qualifizierte sich somit für den B-Final vom Sonntag. Die vier Athletinnen nutzten die Zeit für Training und Auseinandersetzung mit dem kommenden Rennen – und dies mit Erfolg. Der Doppelvierer mit Zoé Heer, Flurina Parrillo, Seraina Stirnimann und Lotta Plock holte sich den klaren Sieg im B-Final und beendete die Weltmeisterschaft als jüngstes Team in der Bootsklasse auf dem 7. Schlussrang. Hervorragend!
Der Weg stimmt
Die vier jungen Athletinnen sind sich einig – der Weg stimmt. Die abgerufene Leistung im B-Final ebenso. Vom Start weg dominierten die Schweizerinnen das Rennen und ruderten mit einem Vorsprung von über 15 Sekunden auf das zweitplatzierte Boot aus Rumänien auf Sieg in das Ziel. Gratulation an Zoé, Seraina, Lotta und Flurina. Die vier Frauen hoffen nun auf die Qualifikation für die Europameisterschaft im September in Racice (Tschechien).