Andreas Grüter, Präsident des EHC Sursee. Foto: ana
Andreas Grüter, Präsident des EHC Sursee. Foto: ana
28.03.2018

Andreas Grüter will einen familiären EHC Sursee

Seit knapp einem Jahr präsidiert Andreas Grüter den EHC Sursee. Im Interview mit dieser Zeitung spricht er die sportlichen Erfolge mit dem Aufstieg der Damen und der Qualifikation für die Playoffs der Herren. Neben der Pflege der Spitze sind Grüter aber auch die Junioren ein Herzensanliegen, spielt doch sein Sohn seit dieser Saison bei den Bambinis mit.

Andreas Grüter, warum wurden Sie im Juni 2017 Präsident?
Ich wurde angefragt von Lukas Duss und André Hunkeler. Seit 20 Jahren gehe ich hier in der Eishalle ein und aus und habe den EHC Indianas mitbegründet. Zudem war ich bereits in beiden Gönnervereinen des EHC. Seit dieser Saison spielt mein Sohn Fynn bei den Bambinis mit.  

Konnten Sie im vergangenen Jahr Ihre Handschrift bereits hinterlassen?
Zuerst muss man sagen, dass der Verein schon sehr gut aufgestellt ist. Es geht darum, ihn so zu behalten und etwas weiterzuentwickeln. Die Sportkommission und die Nachwuchskommission habe ich wieder ins Leben gerufen, so dass wir näher bei den Mitgliedern sind. Des weitern ist es noch etwas früh, etwas zu sagen.

Wohin wollen Sie den Verein EHC Sursee bringen?
Der Verein ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Entsprechend müssen die Strukturen angepasst werden, so dass er weiter funktionieren kann. Die Frage ist auch, was überhaupt in Sursee möglich ist. Mit einem Budget von einer halben Million sind wir bereits relativ hoch. Mir ist wichtig, dass wir den Jungen eine sinnvolle, qualitativ gute Freizeitbeschäftigung bieten können.

Was gehört dazu?
Zum Beispiel eine Mannschaft, zu der die Jungen hochblicken können. Deshalb war der Aufstieg vor einem Jahr wichtig. Das Wichtigste ist aber, dass sich die Menschen wohl fühlen, ihre Freizeit gerne hier verbringen und alles gut organisiert ist. Die Eltern müssen ihre Kinder gerne hierher bringen.

Steht das Vereinsleben über dem sportlichen Erfolg?
Der sportliche Erfolg ist begrenzt, sei es wegen des Einzugsgebiets, sei es wegen der Infrastruktur oder wegen der noch jungen Eishockeykultur. Da haben wir noch Herausforderungen. Einfach nur ehrgeizig sportlich wachsen ohne Nachhaltigkeit und viel Geld investieren ist nicht meine Art.

Wie kann der Präsident oder der Vorstand eine Hockeykultur produzieren oder fördern?
Das versuchen wir mit mehreren Anlässen wie dem Lehner Cup in Sursee.Das ist ein sehr gutes Mittel, um Eishockey der Region näher zu bringen. Dann haben wir die Nationalliga-A-Spiele der EVZ Academy in der Eishalle, aber leider ist die Resonanz nicht so gut. Wir haben die Hockeyschule und den Swiss Hockey Day, um die Kinder zu begeistern. Dann bietet die Presse eine Möglichkeit, um uns bekannt zu machen.

Vor einem Jahr schaffte die 1. Mannschaft den Aufstieg, dann konnte sich das Team locker für die Playoffs qualifizieren. Jetzt kommt die zweite Saison. Wie wollen Sie sie anpacken?
Das ist eine Bestätigungssaison. Zuerst haben wir eine sehr gute Saison abgeschlossen. Selten ist es, dass ein Aufsteiger so problemlos die Quali für die Playoffs schafft. Aber die zweite Saison wird eine noch grössere Herausforderung. Wir sind voll in der Kaderplanung. Unser Sportchef Patrick Emmenegger versucht, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen, wenn immer möglich mit Spielern, die einen Bezug zu Sursee haben. Diesen Bezug erfüllen bereits sehr viele in der Mannschaft.

Haben Sie irgendwo ein geheimes Kässeli, mit dem Sie Spieler kaufen können?
(lacht). Nein, haben wir nicht. Sprechen Sie von fremdfinanzierten Spielern? Vielleicht kommt das, bis jetzt ist das kein Thema. Die Finanzen sind aber immer ein Thema. Der normale Spieler bezahlt sogar Jahresbeiträge. Wenn sich jemand engagiert, wie ein Trainer, gibt es eine Entschädigung.

Wie finanziert sich der EHC Sursee? Zuschauereinnahmen fliessen ja nicht gross.
Nein, die sind im bescheidenen Rahmen und ohne Einfluss auf das Budget. Wir haben im ersten 2.-Liga-Jahr eine Kollekte gesammelt und sind der Meinung, dass dies der richtige Weg war. Wir finanzieren uns vor allem über Sponsorengelder. Mitgliederbeiträge und der öffentlichen Hand.

Die Eishalle gehört der Genossenschaft. Es gibt Ideen, die Eishalle in den Campus Sursee zu verlegen. Was sagen Sie als Präsident dazu?
Diese Eishalle ist erst zwanzig Jahre alt und die Infrastruktur noch gut. Unser Problem ist, dass wir aus allen Nähten platzen. Der EHC Sursee trägt einen ständigen Kampf aus, um allen Jungen eine gute Plattform mit genügend Eis bieten zu können, denn die Eishalle ist sehr gut ausgelastet. Der Eisklub Sursee hat übrigens dasselbe Problem. Ein Umzug der Eishalle kann eine Vision sein. Als Verein sind wir für alle Lösungen, die unsere Infrastruktur verbessern, offen. Wo der richtige Standort in ferner Zukunft sein wird, muss sich zeigen. Aktuell macht es hier Sinn, weil die Infrastruktur das Lebensende nicht erreicht hat.


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