Vergangenen Montag nahm das Künstlerduo «QueenKong» die Arbeit am ersten Street-Art-Bild der Stadt Sursee auf (von links): Marco Schmid und Vero Bürgi mit Andreas Troxler von der Kreativfabrik 62, dem Initianten des Projekts. (Foto: fz)
Vergangenen Montag nahm das Künstlerduo «QueenKong» die Arbeit am ersten Street-Art-Bild der Stadt Sursee auf (von links): Marco Schmid und Vero Bürgi mit Andreas Troxler von der Kreativfabrik 62, dem Initianten des Projekts. (Foto: fz)
28.03.2018

Beim Bahnhofplatz entsteht das erste Street-Art-Bild in Sursee

Sursee wird städtischer – und farbiger: In diesen Tagen entsteht an prominenter Stelle beim Bahnhofplatz die erste Street-Art-Fassade der Surenstadt. Das Sujet bleibt vorerst noch geheim.

In vielen Metropolen dieser Welt gehört Street-Art längst zur Stadtkultur: Übergrosse Wandbilder, die von Künstlern mit viel Leidenschaft, Kreativität und natürlich mit viel Farbe auf Fassaden gepinselt und gesprayt werden. Ein solches Fassadenbild entsteht derzeit am Gebäude beim Bahnhofplatz 3 in Sursee: Rund 150 Quadratmeter Wandfläche werden dort an bester Lage nach und nach in ein farbiges Gemälde verwandelt.  
«Die graue Fassade schrie förmlich danach, bespielt zu werden. Eine so zentral gelegene Wand hat viel Potenzial, wenn Sie mit Street-Art verschönert und dadurch aufgewertet wird», sagt der Initiant des Projekts, Andreas Troxler. Der Co-Founder der Kreativfabrik 62 in Oberkirch weiss, wovon er spricht: In seinem Unternehmen erkennt er Potenziale für Firmen und entwickelt für diese kreative Ideen. Auch wenn sich zum jetzigen Zeitpunkt schon langsam wortwörtlich abzeichnet, was am Ende an der Wand zu sehen sein wird, will Troxler das Sujet noch nicht verraten. Nur so viel: «Es steht im engen Bezug zur Stadt Sursee.»

Mit Crowdfunding finanziert
Für das Projekt konnte Troxler das bekannte Luzerner Künstlerduo «QueenKong» gewinnen. Nachdem die Eigentümerschaft und die Stadt Sursee das Projekt genehmigten, konnten Vero Bürgi und Marco Schmid am vergangenen Montag mit ihrer Arbeit beginnen. Finanziert wird das Projekt unter anderem über eine Crowdfunding-Aktion, die aktuell noch am Laufen ist.
Dass Künstlerduo schätzt, dass es je nach Wetterlage bis zur Fertigstellung des Bildes zwischen zehn und 14 Tage benötigt. «Zum Einsatz kommen Aussendispersionsfarben auf Acrylbasis sowie Spraydosen», erklärt Schmid. Um die Sujet-Vorlage auf die Fläche von 150 Quadratmetern zu vergrössern, verzichten die Künstler auf Hilfsmittel wie Projektion oder Raster: «Wir zeichnen quasi mit der Spraydose vor und nähern uns dabei Stück um Stück der Vorlage an. Korrekturen gehören zum Prozess dazu.»

Hobby zum Beruf gemacht
Vero Bürgi und Marco Schmid waren mit ihrer Street-Art-Kunst schon auf der ganzen Welt unterwegs. So etwa auf einer zweijährigen Reise von Nord- nach Südamerika, wo sie in verschiedenen Ländern Street-Art gegen Kost und Logis realisierten. «In Mexiko sind grossflächige Wandbilder Teil der Kultur, weshalb Street-Art-Projekte dort in der Regel einfacher umzusetzen sind», erklärt Vero Bürgi. Unter dem Künstlernamen «QueenKong» haben die gebürtige Surseerin Vero Bürgi und der Luzerner Marco Schmid vor einigen Jahren ihr Hobby zum Beruf gemacht. Regionale Bekanntheit erlangte das Duo beispielsweise 2015 mit der Gestaltung der Fassade bei der ABL-Siedlung Himmelrich in Luzern und dem Wandbild an der Kehrichtverbrennungsanlage am Stadtrand in Ibach.
Viele ihrer Bilder besitzen einen temporären Charakter, will heissen, dass sie nach einigen Jahren oder wie im Falle des «Himmelrich-Mädchens» in Luzern gar nach nur wenigen Wochen wieder verschwinden, wenn die als Malgrund dienenden Objekte abgerissen werden. Dieses Schicksal wird in rund drei Jahren auch das Gebäude am Bahnhofplatz 3 ereilen. Doch bis dahin zieht das Wandbild ganz bestimmt tagtäglich die Aufmerksamkeit tausender Menschen am Bahnhof Sursee auf sich.


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