(Foto Pixabay)
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28.12.2022

Blick in die Glaskugel: Was bringt das Jahr 2023?

von Roseline Betschart, Daniel Zumbühl, Flavia Rivola, Franziska Haas, Geri Wyss

Diese Themen werden die Region am Sempachersee im Jahr 2023 beschäftigen. Diese Zeitung wagte einen Ausblick.

   (Foto MA/Archiv)

Region: Spitalentscheid soll definitiv fallen

Im März 2020 hatte sich die Regierung entschieden, dass das Spital am bisherigen Standort in Sursee neu gebaut werden soll. Doch Ende 2021 hiess es zurück auf Feld eins. Der Surseer Stadtrat hat die Münchrüti als weiteren Standort ins Spiel gebracht. In der Folge entschied die Regierung, nebst diesem auch den Standort Schwyzermatt in Schenkon nochmals zu prüfen.

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Aktuell werden die drei möglichen Standorte vertieft abgeklärt. Wie diese Zeitung weiss, soll der Standortentscheid in der aktuellen Zusammensetzung der Regierung, also bis Ende Juni gefällt werden.

Rechnungsstellung Mitte Januar

Auch die Flüchtlingsthematik wird die Region weiter beschäftigen. Die zugewiesenen Asylsuchenden und Flüchtlinge fordern die Gemeinden, die Unterbringungsplätze zur Verfügung stellen zu müssen. Ansonsten drohen Ersatzabgaben. Der Kanton ist laut Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen (DAF) derzeit zuständig für rund 6400 Geflüchtete. Das sind rund 65 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon haben 2640 Personen den Schutzstatus S und 3780 Personen sind aus dem ordentlichen Asylverfahren. Die Rechnungsstellung für die Ersatzabgaben war 2022 aufgeschoben worden. Mitte Januar soll sie nun erfolgen, führt die DAF aus. Zudem ist per 1. Februar eine Erhöhung des Aufnahmesolls von 75 auf 90 Prozent geplant. Ab dann müssen Gemeinden 90 Prozent der geforderten Plätze bereitstellen. In der Region gibt es in Sempach und Nottwil grössere Unterkünfte. Derzeit wird die Zivilschutzanlage in Schenkon vorbereitet.

   (Foto Kanton Luzern)

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Wahlen: Region könnte in Regierung zurück

In der Luzerner Regierung kommt es am 2. April zu einer Rochade. Gleich drei Bisherige (Paul Winiker, SVP, Guido Graf, Mitte, Marcel Schwerzmann, parteilos) verzichten auf eine erneute Kandidatur. Die Region Sursee ist seit zwei Jahrzehnten nicht mehr in der Luzerner Exekutive vertreten. Zuletzt sass mit Margrit Fischer 1999 bis 2003 eine Vertreterin aus dem Wahlkreis Sursee für die damalige CVP in der Regierung.

Doch die Region Sursee darf sich gute Chancen ausrechnen, 2023 wieder in der Regierung vertreten zu sein. Denn die SVP tritt mit dem Schlierbacher SVP-Kantonsrat und Fraktionchef Armin Hartmann an. Seine Chancen gelten als intakt. Die Junge Mitte Kanton Luzern steigt mit einer Surseerin ins Rennen um einen Regierungssitz. Die gelernte Kauffrau Andrea Kaufmann wurde von der Jungen Mitte nominiert. Einen Bezug zur Region hat auch Ylfete Fanaj (SP, Luzern). Die ehemalige Kantonsratspräsidentin ist in Sursee aufgewachsen. Weiter kandidieren für ein Mandat in der Luzerner Regierung Claudia Huser (GLP, Luzern), Zoé Stehlin (Juso, Luzern), Michaela Tschuor (Mitte, Wikon), Christa Wenger (Grüne, Luzern). Weitere Kandidaturen sind bis am 23. Januar möglich.

Spannend wird es vermutlich auch bei den Kantonsratswahlen vom 2. April.

Im Herbst folgen dann die Parlamentswahlen. Die Luzernerinnen und Luzerner können neun Nationalrats- und zwei Ständeratssitze vergeben. Die Wahlen versprechen Spannung, insbesondere die Frage, ob die Mitte ihren dritten Sitz halten kann, da Ida Glanzmann nicht wieder antitt. Auch Prisca Birrer-Heimo (SP) verzichtet.

   (Foto MA/Archiv)

Sport: Region setzt sportliche Glanzlichter

Anschallen, festhalten, los gehts: Das Sportjahr 2023 hält für die Region Sempachersee so viele Sporthighlights bereit wie nie zuvor. Klingt effekthascherisch, ist es aber nicht. Exempel gefällig? Vom 12. bis 14. Mai treffen sich die «Bösen» in Nottwil zum 103. Luzerner Kantonalen Schwingfest. Dem besten Schwinger auf dem Festgelände beim SPZ winkt die Siegermuni «Nottu».

RET-Gebiet im Scheinwerferlicht

Nottwil steht auch beim zweiten Sporthighlight des Jahres im Mittelpunkt. Am 12. Juni startet eine Etappe der Tour de Suisse in Beromünster, fährt durch alle 17 Gemeinden des Entwicklungsträgers Sursee-Mittelland und endet in Nottwil. Beromünster und Nottwil kommen dabei in den Genuss einer Zusatzschlaufe, sodass der Tour-Tross diese beiden Gemeinden zwei Mal durchfährt. An beiden Etappen wird es an besagtem Montag im Juni diverse Aktivitäten für die ganze Bevölkerung im Bereich Sport und Bewegung geben.

Campus steht zwei Mal im Fokus

Vom 31. August bis 3. September wird es auf dem Campus Sursee weltmeisterlich. Die Seilzieh-Weltmeisterschaft steht an. 1000 Athletinnen und Athleten aus rund 30 Nationen werden erwartet, die in zehn Kategorien um WM-Medaillen kämpfen. Die Arena auf dem Campus Sursee ist auf 5000 Zuschauer ausgerichtet.

Bereits ein halbes Jahr zuvor steht der Campus Sursee im Zentrum des internationalen Interesses, wenn am 12. März der Esport-Triathlon in der Sportarena seine Premiere in der Schweiz feiert.

   (Foto WY/Archiv)

Oberer Sempachersee: Mehr Wohlbefinden im Städtli

850 Jahre Hildisrieden, ein Grund zum Festen. Um das Jubiläumsjahr zu feiern, wurde ein Organisationskomitee gegründet. Dieses plant insgesamt drei Anlässe, welche über das ganze Jahr verteilt sind. Gestartet wird bereits am 7. Januar mit einem gemütlichen Winterabend für alle Einwohnerinnen und Einwohner von Hildisrieden.

Meierhöfli AG: Wie geht es weiter?

Die Gemeinde Eich hat bis zum 30. Juni 2023 Zeit, die Entscheidung zur Nicht-Beteiligung an der Meierhöfli AG zu überdenken. Bis im Sommer steht also fest, ob Sempach und Hildisrieden die einzigen Aktionärsgemeinden bleiben.

Ran ans heisse Eisen

Seit Langem viel zu diskutieren gibt der Verkehr im Städtli. Insbesondere möchte man jenen Automobilisten Herr werden, die lediglich durchs Städtli fahren, um einen etwas kürzeren Weg zu haben als auf der Umfahrungsstrasse. Natürlich gehören noch viel mehr Fragen dazu, wie die Aufenthaltsqualität im Städtli verbessert werden kann. Die Gesamtbetrachtung, wie das Städtli Sempach für Passantinnen, Touristen und den Langsamverkehr attraktiver und sicherer gemacht werden kann, aber auch gewerbefreundlich bleibt, will der Stadtrat im nächsten Jahr zusammen mit den Gewerbetreibenden und der Bevölkerung anpacken. Ebenfalls geht die Sensibilisierungskampagne für die Begegnungszone mit Tempo 20 weiter. Auch dürfte klarer werden, wie es mit der Schulhauskurve und dem Städtlieingang beim Luzernertor weitergeht. Bei diesem Projekt steht der Kanton im Lead.

   (Foto Pixabay)

Wirtschaft: Die Mängel werden angegangen

«Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht»: So lautet die Hauptbotschaft der landesweiten Kampagne des Bundes. Diese wird bis April 2023 laufen. Dahinter steckt die Energiespar-Alliance, gegründet vom UVEK, WBF und dem Schweizerischen Arbeitgeberverband. Diese vereint Organisationen, welche die Bemühungen für die Versorgungssicherheit im Winter unterstützen, indem sie freiwillig Massnahmen ergreifen, um Energie effizienter und sparsamer zu nutzen. Das Bundesamt für Energie (BFE) hat ein Dashboard mit den wichtigsten Kennzahlen zur aktuellen Energieversorgungssituation der Schweiz erstellt, sodass sich Interessierte jederzeit einen Überblick über die Versorgungslage verschaffen können. Eine Volksinitiative fordert nun «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)». Sie will in der Verfassung verankern, dass der Bund die Verantwortlichkeiten für eine jederzeit gesicherte Stromversorgung unseres Landes festlegt. Es sind Massnahmen einzuleiten, die sicherstellen, dass die nötigen Produktionskapazitäten klima- und umweltschonend erstellt werden und die Auslandabhängigkeit nicht weiter steigt. Um die Versorgung mit Strom auch im Winter sicherzustellen, dürfe es keine Technologie- und Bewilligungsverbote geben. 

Wie weiter mit dem Fachkräftemangel?

Auch der demografisch verursachte Fachkräftemangel muss nun konkret angegangen werden. Dabei wird als eine der Lösungen auch die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf angesehen. Eine parlamentarische Initiative der Kommission für Wirtschaft, Bildung und Kultur des Nationalrats will nun die Drittbetreuungskosten für die Familien senken und das allgemeine Angebot von Kitaplätzen weiter ausbauen.

   (Visualisierung ZVG)

Sursee: Bahnhofplatz wird fit gemacht

1995 wurde der bestehende Bushof am Bahnhof Sursee eingeweiht. Seither hat sich diese wichtige Verkehrsdrehscheibe gewaltig entwickelt. Im Mai 2022 genehmigte die Stimmbürgerschaft an der Urne mit einem Ja-Stimmenanteil von 56,3 Prozent den 24-Millionen-Franken-Kredit für den neuen Bushof, die unterirdische Velostation und die Neugestaltung des Bahnhofplatzes. Im Herbst 2023 fahren die Baumaschinen auf – rund ein halbes Jahr später als geplant, weil zusätzliche Baugrundabklärungen nötig sind. Dennoch geht man weiterhin davon aus, dass die Einweihung im Herbst 2025 stattfinden kann.

Wer tritt Gloors Nachfolge an?

Bereits am 9. Januar wird klar sein, wer sich um die Nachfolge des per 31. März zurücktretenden Finanzvorstehers Daniel Gloor bewirbt. Dann nämlich läuft die Eingabefrist für Wahlvorschläge ab. Bis dato bekannt ist, dass die Grünen mit Fabrizo Misticoni und die FDP sowie der Verein Gewerbe Region Sursee mit Urs Koch ins Rennen steigen. Die Ersatzwahl für das Stadtratsmitglied des Ressorts Finanzen und Sicherheit wird am 26. Februar stattfinden. Der Amtsantritt ist auf den 1. Mai angesetzt.

Die Parteien sind am Ball

Im Herbst kommunizierte der Stadtrat, dass er die allfällige Einführung eines Stadtparlaments nicht aktiv vorantreiben will. Der Ball liegt nun also bei jenen Parteien, welche die Diskussion um den Systemwechsel von der Gemeindeversammlung zum Parlament ins Rollen brachten. Ob diesbezüglich eine Gemeindeinitiative zustande kommt, wird sich im Verlauf des Jahres 2023 weisen.


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