Die Staatsanwaltschaft musste wegen Corona 1000 zusätzliche Stafanzeigen verteilen, die von der Polizei aufgespürt wurden.  (Symbolfoto Luzerner Polizei)
Die Staatsanwaltschaft musste wegen Corona 1000 zusätzliche Stafanzeigen verteilen, die von der Polizei aufgespürt wurden.  (Symbolfoto Luzerner Polizei)
09.03.2021

Corona beschäftigte die Staatsanwaltschaft

von PD

Über 1000 zusätzliche Strafanzeigen verteilte die Staatsanwaltschaft Luzern wegen Corona. Sie schloss trotz der Mehrbelastung mehr Fälle ab als eingegangen sind. 

Etwas über 1000 zusätzliche Strafanzeigen sind bei der Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Corona eingegangen, teilte sie am Dienstagmorgen mit. Einen grossen Teil davon hätten Verstösse gegen das Verbot von Menschenansammlungen und Widerhandlungen gegen die Maskenpflicht aus (61 Prozent) ausgemacht. «Rund 14 Prozent betreffen Straftaten bezüglich den Covid-19-Überbrückungskrediten im Kanton Luzern», so die Staatsanwaltschaft. .

65 Anzeigen wegen Kreditbetrug

Bei der Staatsanwaltschaft Luzern sind in diesem Zusammenhang 65 Anzeigen mit 58 tatverdächtigen Personen eingegangen. Die mutmassliche Deliktssumme beläuft sich auf insgesamt 9.8 Milionen Franken. Gegenstand der Anzeigen bilden vorwiegend die Straftatbestände des Betrugs, der Urkundenfälschung sowie Widerhandlungen gegen die Covid-19-Solidarbürgschaftsverordnung.

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Alle Untersuchungen werden in diesem Bereich von der Staatsanwaltschaft Abteilung 5 (Wirtschaftsdelikte) geführt. Bis Ende 2020 konnten bereits 65 Prozent aller Corona-Fälle mit Strafbefehlen abgeschlossen werden.

Hohe Flexibilität

Im Corona-Jahr 2020 sei es für die Staatsanwaltschaft als systemrelevante Organisation notwendig gewesen, das Funktionieren der Abläufe jederzeit sicherzustellen und gleichzeitig die Gesundheit der Mitarbeitenden sowie von Drittpersonen wie etwa beschuldigte Personen, Zeugen, Anwältinnen und Anwälte zu schützen, teilte sie am Dienstagmorgen mit. Im Verlauf des Jahres sei eine hohe Flexibilität gefragt gewesen, um schnell und situationsgerecht auf die neuen Gegebenheiten zu reagieren. «Nur dank hoher Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden und vorausschauendem Management war es möglich, dass die Staatsanwaltschaft auch im Jahr 2020 ihren Leistungsauftrag voll und ganz erfüllen konnte», betonte Oberstaatsanwalt Daniel Burri.

Konstant hohe Fallzahlen 

Trotz der Mehrbelastung durch die Pandemie konnte der Erledigungsquotient auf 101 Prozent gesteigert werden. 2020 sind etwas weniger Fälle (47’482) als im Vorjahr (49’732) bei der Staatsanwaltschaft eingegangen.

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Komplexe Fälle sind zahlenmässig nochmals angestiegen. In bedeutenden, «schweren» Deliktskategorien verzeichnete die Staatanwaltschaft gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Zunahme (Vermögensdelikte +26 Prozent, Delikte gegen die Freiheit + 22 Prozent, Drogendelikte + 16 Prozent). Bei der Jugendkriminalität haben die Fallzahlen trotz Corona und Lockdown gegenüber dem Vorjahr insgesamt zugenommen (+ 21 Prozent), dies vor allem bei den Bagatelldelikten.