17.10.2019

Das SPZ freut sich auf neue Trainingsstätte

von Pd (1)

Beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum SPZ entsteht bis Mitte November eine Rollen-Trainingshalle für querschnittgelähmte Sportlerinnen und Sportler. Schon bald trainieren dort Spitzen-, Breiten- und Nachwuchsathleten.

Nottwil ist regelmässiger Austragungsort von nationalen und internationalen Parasport-Veranstaltungen. Für Rennrollstuhl- und Handbikesportler ist die Tartanbahn neben dem SPZ eine wichtige Trainingsplattform. Im Winter und bei nasser Witterung müssen sie aber nach drinnen ausweichen. Die Athleten schwitzen dann auf Rollen, die heute in den engen und schlecht belüfteten Gängen der Klinik installiert sind. Ausreichend Stauräume, Garderoben oder Werkstätten gibt es da nicht. Aufgrund des Platzmangels gibt es auch immer wieder Konflikte mit dem Spitalbetrieb.

Ganzjährig fit halten

Damit sich querschnittgelähmte Sportlerinnen und Sportler ganzjährig fit halten können, realisiert die Schweizer Paraplegiker-Stiftung eine moderne Rollen-Trainingshalle. «Die neue Anlage bietet unseren Rollstuhlsportlern optimale Trainingsbedingungen bei jeder Witterung», sagt Projektleiter Stefan Dürger.

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Begegnungsort für Rollstuhlsportler

Sport ist für Menschen mit Querschnittlähmung schon während der Rehabilitationsphase sehr wichtig. In der Sporttherapie arbeiten Betroffene an ihren motorischen Fähigkeiten und fördern ihre mentale Stärke. Regelmässige Bewegung ist für Rollstuhlfahrer noch bedeutender als für Fussgänger, um Erkrankungen vorzubeugen. Spitzen-, Breiten- und Nachwuchsathleten jeden Alters werden gleichermassen von der Trainingsanlage profitieren.

Stefan Dürger bezeichnet den Bau als Generationenprojekt: «Hier trainieren begeisterte Rollstuhlsportler zwischen fünf und über 60 Jahren, Profis und Breitensportler, gemeinsam unter einem Dach. Es entsteht ein attraktiver Begegnungsort, der den Austausch unter Betroffenen fördern wird.» Im Spätsommer 2020 finden in Tokio die paralympischen Sommerspiele statt. Schweizer Spitzenathletinnen und -athleten können sich dank des neuen Trainingsorts professionell auf die Wettkämpfe in Japan vorbereiten. «Die frisch erbaute Trainingshalle motiviert uns zusätzlich und schafft beste Voraussetzungen, die Schweizer Farben bestmöglich zu vertreten», sagt die mehrfache Weltmeisterin Manuela Schär. Der Bau grenzt an die bestehende Leichtathletik-Anlage. Er bietet Trainingsrollen für 20 Rennrollstühle und 12 Handbikes sowie eine separate Station für Leistungsmessungen. Nebst Garderoben und Toiletten stehen den Sportlern auch zwei Massageliegen zur Verfügung. Weiter wird eine Werkstatt eingebaut, damit die Nutzer ihre Trainingsgeräte schnell und unkompliziert einstellen oder reparieren können.

Eröffnung Anfang Dezember

Die Bauarbeiten für die Trainingshalle starteten im Frühling 2019 und dauern noch bis Mitte November. Anfang Dezember wird die Anlage offiziell eröffnet. Die Projektkosten in Höhe von 7,5 Mio. Franken werden durch zweckgebundene Spenden sowie Überzahlungen von Mitgliedern der Gönner-Vereinigung der Schweizer Paraplegiker-Stiftung finanziert. Mit Bundesrätin Viola Amherd und Roger Federer stehen zwei prominente Persönlichkeiten hinter dem Projekt.


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