Der Rettungsdienst des Kantons ist momentan in einem Pilotprojekt. Im Bild der Standort Sursee. Foto: Ana/archiv
Der Rettungsdienst des Kantons ist momentan in einem Pilotprojekt. Im Bild der Standort Sursee. Foto: Ana/archiv
13.10.2018

Die Zweifel am Pilotprojekt bleiben bestehen

Der Regierungsrat verspricht eine noch bessere Versorgung der Bevölkerung dank eines Pilotprojekts beim Rettungsdienst. Kantonsrat Carlo Piani ist skeptisch. «Bis jetzt sind drei Fahrzeuge im Raum Sursee/Wolhusen stationiert, nachher noch zwei.»

Im Juni hatte Carlo Piani vernommen, dass der Rettungsdienst am Kantonsspital Sursee reduziert werden soll. 
Er nahm die damit einhergehenden Sorgen der Bevölkerung auf und startete im Kantonsrat eine Anfrage. Nun hat der Regierungsrat dem CVP-Kantonsrat schriftlich geantwortet: «Berechnungen für den Kanton Luzern ergaben, dass mit dem neuen Standort Emmenbrücke die Hilfsfristerreichung im Kanton verbessert werden kann, ohne die Versorgung in den Regionen Sursee und Wolhusen zu schmälern», schreibt er. «Wie bisher bleibt ein Fahrzeug permanent vor Ort.» Alle Gebiete sollten profitieren.

Ungeschmälerte Versorgung
Hintergrund der Neuorganisation der Rettungsdienste der Kantonsspitäler Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri ist ein Gutachten der Fachhochschule St. Gallen, das dank einer stärkeren Kooperation eine noch bessere Versorgung der Bevölkerung aufgezeigt hat. Im September 2018 haben die betroffenen Rettungsdienste deshalb ein Pilotprojekt gestartet, das bis im Dezember 2019 dauert. Zum einen werde ein «Fahrzeugpool Zentralschweiz» gebildet. «Vom neuen Standort Emmenbrücke wird ein Fahrzeug aus Luzern oder das Fahrzeug, das bisher alternierend ab den Standorten Sursee/Wolhusen eingesetzt wurde, ausrücken.» Berechnungen hätten ergeben, dass mit dem neuen Standort Emmenbrücke die Hilfsfristerreichung im Kanton verbessert werden könne, ohne die Versorgung in den Regionen Sursee und Wolhusen zu schmälern.
Diese Aussage zweifelt CVP-Kantonsrat Carlo Piani an: «Bis jetzt sind drei Fahrzeuge im Raum Sursee/Wolhusen stationiert, nachher noch zwei.» Er könne jedoch nicht abschätzen, was passiere, wenn Not am Mann sei.

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Wie sieht es für den Kanton aus?
Die Regierung verweist auf Berechnungen, die belegen, dass die Massnahmen künftig bei gleichbleibenden Ressourcen in 1000 Fällen schneller vor Ort sein können. «Das mag für die ganze Zentralschweiz gelten, wie sieht es aber für den Kanton Luzern aus?», bleibt für Carlo Piani eine wichtige Frage unbeantwortet. Klar ist ihm, dass zuerst das Ende des Pilotprojekts abgewartet werden müsse, aber die jetzigen Antworten würden ihn nicht 100-prozentig überzeugen.
«Das Entlebuch ist heute schon schlecht abgedeckt und wird nicht besser. Wenn kein Fahrzeug zur Verfügung steht, wird immer gerade die Rega gerufen», macht er geltend. «Die Rega ist zwar schnell vor Ort und das ist im Notfall auch gut so, dafür wird es aber auch teurer», bemerkt der Surseer Kantonsrat.

Zu wenig Zahlen geliefert
Für ihn hat der Regierungsrat zu wenig Zahlen in seiner Antwort geliefert. «In Emmenbrücke wird eine neue Organisation aufgebaut, was heisst das?», macht Carlo Piani ein Beispiel. Grundsätzlich hat er nichts gegen eine Zusammenarbeit mit anderen Zentralschweizer Kantonen, doch die Auswirkungen auf den Kanton Luzern würden ihm zu wenig aufgezeigt.
Ein Fragezeichen macht Carlo Piani auch bezüglich der «Optimierung der Dienstzeiten» des Personals. Das Pilotprojekt habe keine Auswirkungen auf die Anstellungsbedingungen, und der Personalbestand bleibe derselbe, schreibt der Regierungsrat.


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