19.08.2018

Ein Paradies für grüne Daumen

Schrebergärten liegen im Trend. Vor allem inmitten einer betriebsamen Stadt ist der Wunsch nach einer friedlichen Grünfläche oftmals gross. Am 18. August trafen sich die passionierten Gärtner in der Kornfeldstrasse zum jährlichen Gartenfest.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: «Willst du für eine Stunde glücklich sein, so betrinke dich. Willst du für drei Tage glücklich sein, so heirate. Willst du für acht Tage glücklich sein, so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen. Willst du aber ein Leben lang glücklich sein, so schaffe dir einen Garten.» Denn ein Garten den man hegt und pflegt, stellt eine konstante Freude dar, während dagegen andere Ereignisse des Lebens oftmals vergänglich sind. Und tatsächlich wirken die Passanten auf ihrem Spaziergang durch die Schrebergärten der Surseer Kornfeldstrasse fröhlich und gelassen. Umgeben von wuchernder Natur scheint bei vielen eine innere Ruhe aufzukommen.

«Der Wunsch nach einem eigenen Garten kam zu Kriegszeiten auf», erzählt Josef Brun, Präsident des Familiengärtnervereins Sursee am jährlichen Gartenfest. «Aufgrund der Lebensmittelknappheit baten die Menschen bei den Landwirten um ein Stück Land, damit sie ihr eigenes Gemüse anlegen konnten.» Nach dem Krieg gingen die Gärten wieder an den Besitzer zurück.

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Den Schrebergarten bei der Schule St. Georg gibt es seit 1980. Zuvor sei dieser ein Schulgarten gewesen, bis zu dem Zeitpunkt an dem die Schule keinen Nutzen mehr dafür fand. Die Gemeinde übernahm daraufhin den Garten und später auch die Grünfläche an der Kornfeldstrasse.

Zwischen 150 und 250 Quadratmeter gross sind die einzelnen Gartenparzellen in der Kornfeldstrasse. Einige bei der Schule St. Georg sogar grösser. Auf einigen stehen winzige Häuschen mit Pausenbänken, Cheminées und Steinbrunnen. Zahlreiche Gemüsesorten wie Kürbis und Zucchetti wachsen in säuberlich angelegten Beeten. Blumen, Sträucher sowie Gartenzwerge markieren die Parzellengrenze. Hie und da hat das trockene Wetter seine Spuren hinterlassen. Josef Brun winkt ab. Den Rasen sowie die Blumen werde er einfach neu säen. Er hofft jedoch, dass sein junger Olivenbaum bis zum nächsten Frühling überlebt.

In den vergangenen Jahren erlebten Schrebergärten einen Aufschwung. Den grünen Daumen auszuleben ist auf dem Land sowie in der Stadt zum Trend geworden. Der Familiengärtnerverein Sursee musste aufgrund zahlreicher Anfragen eine Warteliste anlegen. Doch was ist das Faszinierende daran, kostet das Gärtnern doch so viel Zeit und Geduld?    «Das Schöne ist, man weiss was man bekommt bei der Ernte», sagt Monika Buob, Kassierin des Familiengärtnervereins. «Es ist nicht nur ein Hobby, es ist Selbstversorgung.» Einen Teil des Gemüses friere sie ein, oftmals verschenke sie auch etwas davon an ihre Nachbarn. Die Arbeit im Garten sei ein angenehmer Ausgleich zum Alltag. «Wenn mich etwas beschäftigt, kann ich meinen Frust bei der Gartenarbeit ablassen.» Zudem freue sie sich über die Spaziergänger, welche ihre Bewunderung über die Gärten kundtun. «Das ist eine schöne Wertschätzung.»    

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