Sammelhof-Mitarbeiter Roger Wetterwald (links) und der Inhaber der Josef Frey AG, Bruno Frey füllen einen der neuen Sammelsäcke mit allerlei Haushaltkunststoff. Foto: Ana Birchler-Cruz
Sammelhof-Mitarbeiter Roger Wetterwald (links) und der Inhaber der Josef Frey AG, Bruno Frey füllen einen der neuen Sammelsäcke mit allerlei Haushaltkunststoff. Foto: Ana Birchler-Cruz
09.11.2018

Eine sackstarke Recyclingidee

Als erste Entsorgungsfirma der Region führt die Surseer Josef Frey AG die Sammlung gemischter Haushaltkunststoffe in speziellen Säcken ein. Ziel ist, die Recyclingquote zu erhöhen und den CO2-Ausstoss zu senken.

Die Auswirkungen der Klimaerwärmung, die in erster Linie durch (zu) hohen CO2-Ausstoss verursacht wird, werden einem dieses Jahr brutal vor Augen geführt. Und die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikabfälle ist in den Medien derzeit omnipräsent. Da kommt der Inhaber der Surseer Entsorgungsfirma Josef Frey AG, Bruno Frey, mit seiner Idee, für die Wiederverwertung von Haushaltkunststoffen Sammelsäcke zu lancieren, zur rechten Zeit. «Durch die gemischte Kunststoffsammlung aus Haushalten können die Recyclingquote um ein Vielfaches erhöht und der CO2-Ausstoss weiter reduziert werden», ist Frey überzeugt.

Ein Sack für alle Kunststoffe

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Das Wort «gemischt» bezeichnet denn auch den Kern der Idee. Schon bisher konnten Konsumenten den im Haushalt anfallenden Kunststoff im Sammelhof abgeben. Sie mussten ihn aber schön brav nach Hartem und Weichem sortieren. Ganz anders beim Sammelsack: Der schluckt den ganzen Kunststoffabfall – von Lebensmittelverpackungen über Plastikflaschen und Yoghurtbecher bis hin zu Zahnpastatuben – unsortiert. Ist der Sack voll, kann er in den Sammelhöfen der Josef Frey AG in Sursee, Hochdorf und Leer­au kostenlos abgegeben werden. Der so gesammelte Kunststoffabfall wird bei der Josef Frey AG in Sursee zusammengeführt, zu Ballen gepresst und dann zur Thurgauer Firma Innorecycling AG zur Weiterverarbeitung transportiert. Aus dem wiederverwertbaren Teil entstehen hochwertige Regranulate für die Industrie, während der nicht verwertbare Teil – rund ein Drittel – als alternativer Brennstoff der Zementindustrie zugeführt wird.

«Müsterchen» wird verschickt

Im Gegensatz zur Abgabe der vollen Sammelsäcke sind die leeren kostenpflichtig. Eine Zehnerrolle mit 60-Liter-Säcken ist für 25, eine solche mit 110-Liter-Säcken für 35 Franken zu haben. «Das kommt immer noch günstiger zu stehen als Kehrichtmarken», rechnet Frey vor. Am kommenden Freitag verschickt die Josef Frey AG einen kostenlosen Kunststoff-Sammelsack an alle Haushaltungen ausgewählter Gemeinden in den Regionen Suren- und Seetal. Quasi als «Müsterchen», um auf den Geschmack der Wiederverwertung von Haushaltkunststoffen zum Wohle der Umwelt zu kommen. Bruno Frey ist zuversichtlich, dass die Idee auf Resonanz stossen wird. «Das Ganze ist eine saubere Sache, und das Handling ist einfach», führt er als Argument ins Feld. Und auf die Frage, ob die kostenpflichtigen Säcke von den Konsumenten goutiert werden, lässt er durchblicken: «Es ist nur eine Frage der Zeit, wie lange die Sammelhöfe offenen Kunststoff noch kostenlos annehmen.»


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