Sursee und das Wasser haben Eugen Krüsi geprägt. Foto ana,
Sursee und das Wasser haben Eugen Krüsi geprägt. Foto ana,
15.02.2019

Er räumt das «Chrüsimüsi» auf

Bis Ende Februar muss Eugen Krüsi sein Elternhaus an der Göldlinstrasse in Sursee endgültig räumen. Er bleibt aber der Surenstadt treu. Der ehemalige Sanitär und Gewerbevereinspräsident blickt auf sein Schaffen zurück.

Eugen Krüsi war ein typischer Gewerbler: fleissig, nahbar, bekannt, engagiert, bestimmt. Geboren wurde er am 31. Mai 1952. Er lernte Bauspengler, machte eine Zusatzlehre als Sanitär und schloss die Meisterprüfung 1979 ab. «Damals waren die Badewannen aus Blech, deshalb waren diese beiden Berufe nötig», erklärt er.


Den KMU Gewicht geben
Eugen Krüsi wohnte mit seinen Eltern und drei Geschwistern an der Göldlinstrasse in Sursee. Sein Vater hatte ein Spengler- und Sanitärgeschäft, verstarb aber 59-jährig an einem Hirnschlag. Erst zehn Jahre später baute Eugen Krüsi das Geschäft seines Vaters wieder auf. «Wahrscheinlich hat man den Namen Krüsi noch gekannt.»

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1989 übernahm Eugen Krüsi das Präsidium des Gewerbevereins Sursee von Urs Fischer (Centralhof). «Es war mir wichtig, den KMU bei Behörden, Grossverteilern und der Industrie mehr Gewicht zu geben», betont er. KMU hätten das Image von Hinterwäldlern und Krämern gehabt. Der Gewerbeverein sei eine Vereinigung von Läden der Altstadt gewesen.


Damals sollte das Städtli autofrei gemacht werden, erinnert er sich. «Wir wehrten uns dagegen und klopften auch einige Male auf den Tisch.» Heute meint er dazu: Zum Glück gebe es noch Gewerbe im Städtli, und nennt etwa das Lichthaus.


Eugen Krüsi ist Ehrenmitglied
Eugen Krüsi rückte in dieser Zeit in den Vorstand des kantonalen Gewerbeverbands, blieb bis 2001 und ist heute Ehrenmitglied. 21 Jahre lang sass er zudem im Vorstand der Betriebsgenossenschaft der Stadthalle.

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Beruflich wechselte er mehrmals. 2004 kehrte er an die Göldlinstrasse zurück und arbeitete als Sanitärmonteur. «In diesem Haus habe ich auch viel gearbeitet», sagt er beim Besuch in der Unterstadt 22 und könnte das bei vielen Liegenschaften in Sursee und Umgebung wiederholen.


Heute wohnt Eugen Krüsi in Luzern bei seiner Partnerin. Im Städtli ist er jedoch noch fast jeden Tag zu sehen – sei es beim Mittagessen im «Wöude», sei es an der Göldlinstrasse. «Ich räume im Elternhaus, das wir dem Baugeschäft Estermann in Geuensee verkauft haben, auf,» Ende Februar ziehen neue Leute ein, bis dann muss er fertig sein.


Das Wasser begleitet ihn
Aktuell hat er den Computer nach Luzern gebracht. «Die Abrechnungen und der Geschäftsabschluss sind gemacht», fasst Eugen Krüsi zusammen. Seit er sein Geschäft mit Kundenstamm, Einrichtung und Warenlager per 31. Dezember 2018 an die Zewag übergeben habe, nehme er es gemütlicher.

Trotzdem fährt Eugen Krüsi fast jeden Tag hierher. Er hält fest: «Ich kehre Sursee nicht den Rücken.» Deshalb sitzt er im Ehret-Park vor den Stadtmauern neben einen Brunnen. Wasser hat Sanitär Krüsi zeit seines Lebens begleitet.


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