SLRG-Expertin Cornelia Bühlmann aus Sempach zeigt Fiori und Habtom (von links) das Brustschwimmen. (Foto: Manuel Arnold)
SLRG-Expertin Cornelia Bühlmann aus Sempach zeigt Fiori und Habtom (von links) das Brustschwimmen. (Foto: Manuel Arnold)
17.07.2018

Flüchtlinge lernten wichtige Verhaltensweisen am und im Sempachersee

Dank der Unterstützung der SLRG Sektion Sempachersee durften vergangene Woche 15 Flüchtlinge in die Sempacher Badi. Der Schwimmunterricht kam bei ihnen sehr gut an.

Beate Ljutow aus Oberkirch ist Deutschlehrerin für Flüchtlinge. Immer wieder hörte sie dabei den Wunsch der Eritreer, Schwimmunterricht im See zu bekommen. Bei der SLRG Sektion Sempachersee stiess Beate Ljutow mit ihrem Anliegen auf offene Ohren, und so durften am Mittwoch vergangener Woche über ein Dutzend Flüchtlinge aus Eritrea in die Sempacher Seebadi.

Theorie macht Praxis einfacher
Doch bevor der Spass im kühlen Nass beginnen konnte, gab es eine theoretische Einweisung. Dass die rote Baywatch-Boje Leben retten kann, wusste von den lernwilligen Flüchtlingen bis dato niemand. Auch bei den sechs Baderegeln gab es hie und da Verständnisprobleme. Ein Umstand, der auch Reto Abächerli bekannt ist, wie der Geschäftsführer der SLRG Schweiz
erklärte, als er sich als interessierter Besucher ans Ufer gesellte. «Sie verstehen zum Teil die Piktogramme anders, die interkulturelle Kommunikation klappt mit den sechs Symbolbildern nicht immer, weshalb wir die Baderegeln inzwischen in elf Sprachen übersetzt haben», so der Nottwiler. Badeunfälle mit Flüchtlingen kämen immer wieder vor, in ganz Europa, wobei vorwiegend bei jungen erwachsenen Männern ein Cocktail aus Selbstüberschätzung und der Falscheinschätzung von Gefahren zum potenziellen Verhängnis werde. Angst vor dem Ertrinken mussten die Flüchtlinge in der Sempacher Seebadi keine haben. Dafür sorgten die zahlreichen Helfer der SLRG Sektion Sempachersee, die tatkräftig – und ehrenamtlich – zur Seite standen.

«Pizza formen, Pizza schneiden»
Erstaunlicherweise konnten sich bereits viele Flüchtlinge eigenhändig über Wasser halten, auch wenn sie die teils abenteuerlichen Schwimmtechniken im Notfall wohl keine 200 Meter weit bringen würde. Und so übten die Helferinnen mit dem Slogan «Pizza formen, Pizza schneiden» das korrekte Brustschwimmen.

James Brown im Sempachersee
Generell stand bei der Schwimmübung aber der Spass im Vordergrund. «I Feel Good» stimmten zwei Teilnehmer zu Ehren James Browns an, während andere sich im Wasser-Frisbee versuchten. An den Poolnudeln hatten alle ihren hellen Spass, es wurde gelacht, gesungen und geplanscht, sodass am Ende der Veranstaltung lauter strahlende Gesichter unter den knallgrünen Badekappen hervorschauten, wobei der unbeschwerte Schwimmspass den Beteiligten wohl noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.


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