August Buchmann in einem seiner Atelierräume. Im Moment arbeitet er an Collagen, die im Rathaus Sursee ebenfalls zu sehen sein werden. Foto Daniel Zumbühl
August Buchmann in einem seiner Atelierräume. Im Moment arbeitet er an Collagen, die im Rathaus Sursee ebenfalls zu sehen sein werden. Foto Daniel Zumbühl
25.09.2018

«Guschti» Buchmanns Bilder fallen nie aus dem Rahmen

Über ein halbes Jahrhundert ist August Buchmann künstlerisch tätig. Nun zeigt er im Surseer Rathaus auf Einladung der Kunstregion Sursee einen Querschnitt durch sein Schaffen der vergangenen acht Jahre.

Seit 55 Jahren hat sich August «Guschti» Buchmann der Kunst verschrieben. In einer grossen Ausstellung zu seinem 88. Geburtstag stellte er im vergangenen Juni in Sempach nicht weniger als 785 Werke aus. Nun gastiert er auf Anfrage der Kunstregion Sursee ab kommendem Freitag auch im Surseer Rathaus. Dies freilich in einer etwas kleineren Form: Zu sehen sein werden 112 Bilder und Reliefs als Querschnitt durch sein Schaffen der vergangenen acht Jahre.

Unverkennbare Formensprache
Seit ebenfalls acht Jahren wohnt Buchmann im Surseer Spitalgebiet, in einem Haus, wo er über mehrere Atelier- und Lagerräume verfügt. Überall sind sie dort präsent – seine Bilder, Holzreliefs und anderen Werke, die er in seinem langen Künstlerleben geschaffen hat. Was vor allem auffällt, ist, dass der Künstler seiner unverkennbaren Formensprache über all die Jahre weitgehend treu geblieben ist. Aus dieser Formensprache lässt sich nicht zuletzt auch die Handschrift des diplomierten Maschineningenieurs ablesen. Es dominieren geometrische Formen, etwa das Dreieck. «Dreiecke üben auf mich eine grosse Faszination aus», verrät August Buchmann. Diese schweben jedoch nicht im luftleeren Raum. So gibt ihnen der Künstler zum Beispiel mit einem Balken Halt, oder er lässt sie in den Dialog mit etwas Rundem treten, was mitunter die Schwankungen im Leben versinnbildlicht. «Wichtig ist mir, dass die Formen nicht aus dem Rahmen fallen und sie eine räumliche Spannung, quasi eine dritte Dimension erzeugen», sagt Buchmann.
Ein weiteres Beispiel, das den Link zwischen dem Werk und dem Leben aufzeigt, ist das «Beziehungsnetz». Die Maschen des Netzes sind teilweise bewusst offen – damit symbolisieren sie die Freiheiten, die der Mensch in seinem Leben hat. Was sich ebenfalls wie ein roter Faden durch Buchmanns Werk zieht, ist das Zusammenspiel von Flächen und Linien.

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Akribisch Buch geführt
Die Themen seiner Bilder hat August Buchmann akribisch verzeichnet. Er lässt sich gerne von der Natur, von Gegenständen, aber auch von Begebenheiten in seinem Leben – unter anderem verarbeitete er seine Krebserkrankung von 2007 – inspirieren. Von seinen diversen Studienreisen und -aufenthalten beispielsweise. Besonders prägend wirkte 1991 der dreimonatige Aufenthalt in Australien, wo die rote Erde des Outbacks und die Kultur der Aborigines einen besonders grossen Eindruck auf den Künstler ausübten, den die Stadt Sursee 1995 mit dem Klturpreis ehrte. Eindrücklich ist auch der Palmarès der Ausstellungen, den Buchmann vorweisen kann. So zeigte er seine Arbeiten seit 1963 nicht weniger als 24 Mal.

«Göggu» und Dampftriebwagen
August Buchmann hat verschiedentlich auch Auftragsarbeiten übernommen – Porträts, Landschaftsbilder oder etwa zum 75-Jahr-Jubiläum der Sursee–Triengen-Bahn 1987 einen farbigen und schwarz-weissen Holzschnitt des legendären Dampftriebwagens. Zudem hat er sich mit Arbeiten im öffentlichen Raum einen Namen gemacht. So stammen zum Beispiel der Wandschmuck am Schulhaus Wilihof oder der «Göggu», der den Brunnen beim Begegnungszentrum Schenkon «bewacht», von ihm. Gegenwärtig arbeitet «Guschti» Buchmann unter anderem an Collagen. Auch von dieser Kunstrichtung wird man im Rathaus einige Beispiele zu sehen bekommen.

Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag und Mittwoch 16.30 bis 20.30 Uhr, Samstag 14 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Vernissage: Freitag, 28. September, 19.30 Uhr. Finissage: Sonntag, 14. Oktober, 17 bis 21 Uhr.


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