Die Verkoster bewerteten jeweils unter anderem den Geruch der eingereichten heimgebrauten Biere in acht Kategorien. Die diesjährige Bierprämierung der Swiss Homebrewing Society fand am Samstag im Surseer Restaurant Bahnhöfli statt. Foto Daniel Zumbühl
Die Verkoster bewerteten jeweils unter anderem den Geruch der eingereichten heimgebrauten Biere in acht Kategorien. Die diesjährige Bierprämierung der Swiss Homebrewing Society fand am Samstag im Surseer Restaurant Bahnhöfli statt. Foto Daniel Zumbühl
08.05.2018

Hausgebrautes bestand den Test

Die Swiss Homebrewing Society (kurz SHS, auf deutsch die Schweizer Gesellschaft der Heimbrauer) ist ein geselliger Verein, der schon seit 23 Jahren, also lange vor dem Aufkommen der Craft-Beer-Szene, das Heimbrauen in der Schweiz fördert.

Seit 13 Jahren führt er unter seinen über 250 Mitgliedern eine Bierprämierung durch, die in der Regel immer an einem anderen Ort in der Schweiz stattfindet. Am vergangenen Samstag war das Surseer Restaurant Bahnhöfli an der Reihe, wo sich der Wirt und Biersommelier Elias Schneider mit 80 verschiedenen Bieren im Angebot einen Namen in der Szene geschaffen hat.

74 Biere sind heuer zur Verkostung eingereicht worden. Weniger als auch schon, was – wie sich zeigen sollte – der Qualität allerdings keinen Abbruch tat. Eingeteilt wurden die Biere in acht Kategorien: Pilsner-/Spezial-/Lager-/Exportbiere, Weiss-/Weizenbiere, Bock-/Doppelbockbiere, Abtei- und Klosterbiere, Altbiere/Pale Ales, Stouts/Porters, India Pale Ales und kreative Biere wie Rohfrucht-, Frucht-, Kräuter- und Gewürzbiere. Anhand der sechs Kriterien Schaum, Geruch, Geschmack, Bittere, Rezenz/Kohlensäuregehalt und Gesamteindruck galt es die Biere nach einem Punkteschema zu bewerten. 45 Punkte konnten maximal ergattert werden. Gemäss den Bestimmungen durften die Punkte, welche die Verkoster in einer Gruppe für ein Bier vergaben, um maximal sieben Punkte auseinanderliegen. Andernfalls musste man noch einmal über die Bücher und die Punktzahl anpassen.

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An der zweiten Verkostungsrunde am Nachmittag durfte sich auch der Schreibende beteiligen. Es verschlug ihn dabei in die Dreiergruppe, die sich der acht Biere der Kategorie 3, der stark alkoholhaltigen Böcke und Doppelböcke, annahm. Also gings gleich zur Sache: Zuerst galt es den Schaum unter die Lupe zu nehmen, dann die Aromen zu erschnüffeln, den Geschmack und die Bittere zu erkosten und schliesslich die Rezenz beziehungsweise das Mundgefühl zu erkunden. Alles jeweils mit den Fragen im Hinterkopf, ob das in einer verhüllten Flasche angelieferte Bier Mängel aufweist, stiltypisch ist oder nicht und last but not least überhaupt schmeckt.

Ein Erfolgserlebnis hatte der Schreibende gleich bei der ersten Verkostung, als seine Punktzahl nur minim von jener seines Tischnachbarn abwich, der immerhin Biersommelier ist. Sehr gefielen allenthalben die eher speziellen Biere, der Barley Wine und als Highlight zum Schluss der Roggen-Doppelbock. Und auch da wieder: Erstaunlich, wie nahe beieinander die Punktzahlen der drei Probanden an diesem Tisch lagen. Und wirklich abgefallen war keines der zu verkostenden acht Biere.

Eine Erkenntnis, die der SHS-Präsident Martin Droeser an der anschliessenden Vereins-GV bestätigte: «Die Qualität der Biere ist in den vergangenen Jahren gestiegen.» Beim Apéro mit von den einheimischen Brauereien Soorser Bier AG und Brauhuus 531 gesponserten Bieren ging die Preisverleihung über die Bühne. Es gewann mit 41,5 Punkten das Stout «Sibirische Nacht» von Beat Ming. Der Roggen-Doppelbock «Roganov» des Kriensers Pino Tinner schaffte es mit 39,14 Punkten immerhin auf den zweiten Rang.

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Traditionsgemäss findet jeweils nach der Bierprämierung ein Sonntagsprogramm statt. Heuer gingen die SHS-Mitglieder mit dem Smartphone auf Schnitzeljagd durch die Surenstadt und hatten als Detektive einen Bankraub aufzuklären. Dabei konnten sie ihre Spürnasen einmal für anderes als Bier einsetzen …

Daniel Zumbühl


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