Kirschenanlage Aregger in Eich
Kirschenanlage Aregger in Eich
15.04.2016

Kirschenproduzenten verzichten auf Dimethoat

Die Kirschenproduzenten (Im Bild Aregger, Eich) haben entschieden, künftig auf das Pflanzenschutzmittel Dimethoat zu verzichten. Dimethoat wurde seit 40 Jahren zur Bekämpfung der Kirschenfliege eingesetzt und durfte in den vergangenen Jahren dank einer Sonderbewilligung des Bundesamts verwendet werden. Netze sollen die Anlagen schützen.

Herr und Frau Schweizer konsumieren immer mehr Tafelkirschen, am liebsten schön grosse und knackige. Die Kirschenproduzenten setzen sich mit viel Arbeit und Herzblut dafür ein, dem Konsumenten die gewünschten Produkte anbieten zu können. Dazu werden vom Bund zugelassene und einer strengen Bewilligungspraxis durchzogene Pflanzenschutzmittel eingesetzt. So bisher auch das Insektizid Dimethoat, für das seit 2010 eine Sonderbewilligung beantragt werden musste. Nun haben sich die Schweizer Kirschenproduzenten entschieden, keinen Antrag für eine weitere Sonderbewilligung für Dimethoat zu stellen. «Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) begrüsst den freiwilligen Verzicht der Kirschenproduzenten. Auf Grund neuster Untersuchungen in Frankreich steigt auch innerhalb der EU der Druck, in Zukunft auf Dimethoat zu verzichten», sagt Mediensprecher Jürg Jordi.

Gefährliche Erreger
Dimethoat wurde zur Bekämpfung der Kirschenfliege eingesetzt. Deren Larven entwickeln sich in den Kirschen und ernähren sich vom Fruchtfleisch. Folglich werden die Kirschen braun, weich und beginnen zu faulen. Für den Verzehr sind sie danach nicht mehr verwertbar. Als 2014 ein weiterer Schädling, die Kirschessigfliege, das Leben der Kirschenproduzenten erschwerte, begann man vermehrt damit, ganze Kirschenanlagen einzunetzen. Wie sich nun gezeigt hat, ist dies eine effektive Vorgehensweise gegen beide Erreger. Mittlerweile wird ein Grossteil der Tafelkirschen in geschützten Anlagen produziert und von denen sind je nach Region bis zu 80 % voll eingenetzt. Dank der Einnetzung kann der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark reduziert und auf Dimethoat vollumfänglich verzichtet werden.


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