28.09.2017

Krankenkassenprämien steigen um 2,7 Prozent

Im Kanton Luzern steigen die Krankenkassenprämien für Erwachsene im kommenden Jahr um durchschnittlich 2,7 Prozent. Dieser Anstieg ist geringer als 2017 und im gesamtschweizerischen Vergleich deutlich unter dem Durchschnitt. Die Anstrengungen zur Kostensenkung müssen aber dennoch fortgesetzt werden.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Krankenkassenprämien für das Jahr 2018 bekannt gegeben: Schweizweit steigen die durchschnittlichen Prämien für Erwachsene ab 26 Jahren um 4 Prozent (Anstieg 2017: 4,5%). Im Kanton Luzern beträgt der Anstieg 2,7 Prozent (2017: 3,8%). Eine erwachsene Person bezahlt im Kanton Luzern im kommenden Jahr bei einer Franchise von 300 Franken eine monatliche Krankenkassenprämie von durchschnittlich 413 Franken (2017: 402 Franken). Damit liegt die Prämie zwar nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 465 Franken (2017: 447 Franken), ist aber dennoch auf hohem Niveau. Die Prämien für junge Erwachsene (19-25 Jahre) steigen im Kanton Luzern um 3,4 Prozent (2017: 4,4%), jene für Kinder (0-18 Jahre) um 4,6 Prozent (2017: 6,0%).
 
Anstrengungen zur Kostensenkung weiter erforderlich
Regierungspräsident Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements des Kantons Luzern, stellt klar: «Es ist erfreulich, dass die Krankenkassenprämien im Kanton Luzern 2018 weniger stark ansteigen als 2017, und dass dieser Anstieg im gesamtschweizerischen Vergleich wiederum deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Dennoch ist das noch keine Trendwende.» So müssten sich alle Beteiligten auch weiterhin intensiv darum bemühen, Kosten mittels Prävention und Gesundheitsförderung zu verhindern und das Kostenwachstum zu senken. «Dabei müssen auch Fehlanreize im System korrigiert und somit unnötige Leistungen vermieden werden.» Deshalb setzt sich der Kanton Luzern seit kurzem dafür ein, dass Eingriffe und Untersuchungen nur noch dann stationär durchgeführt werden, wenn es medizinisch erforderlich ist, da stationäre Leistungen in der Regel deutlich teurer sind als ambulante. Der Luzerner Gesundheitsdirektor fordert zudem eine offene und transparente Grundsatzdiskussion darüber, wie viel wir für die Gesundheitsversorgung auszugeben bereit sind und welche Leistungen zukünftig noch über die soziale Krankenversicherung finanziert werden sollen. Denn nicht alles, was machbar sei, sei auch sinnvoll. Dazu Graf: «Es braucht eine Medizin mit Augenmass.»
 
Krankenkassenprämien werden weiter steigen
Trotz aller Anstrengungen zur Kostensenkung muss davon ausgegangen werden, dass die Gesundheitskosten aufgrund der demografischen Entwicklung und des medizinisch-technischen Fortschritts auch in Zukunft weiter steigen werden.


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