(Foto zVg)
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02.04.2020

Luks Sursee: Regierungsrat beschliesst Neubau am bisherigen Standort

von RED (1)

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) Sursee soll am bisherigen Standort an der Spitalstrasse durch einen Neubau ersetzt werden. Dies hat der Luzerner Regierungsrat entschieden. Ausschlaggebend für den Entscheid waren raumplanerische und ökologische Vorteile.

Die Bevölkerungszunahme sowie die demographische Entwicklung in der Region Sursee führen zu jährlich steigenden Patientenzahlen am Luzerner Kantonsspital (Luks) Sursee. Um auch weiterhin eine wohnortsnahe, wirtschaftliche und qualitativ hochstehende medizinische Versorgung gewährleisten zu können, benötigt das Luks Sursee dringend mehr Fläche und eine moderne Infrastruktur. Der Trend zu mehr ambulanten Behandlungen wird weiter zunehmen. Damit ändern sich auch viele Abläufe und Prozesse. Eine Sanierung des heute bestehenden fast 50-jährigen Spitalgebäudes, das sich dem Ende seines Lebenszyklus nähert, macht baulich wie betrieblich keinen Sinn. Ein Neubau ist notwendig. Der Ersatzneubau soll nach derzeitiger Planung bis ca. 2028 realisiert werden, wie die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung festhält.

Spitalrat favorisierte Schenkon

Nach einer sehr umfangreichen Prüfung von total 23 Standorten durch das LUKS blieben zwei Standorte übrig, die grundsätzlich geeignet sind für einen Spitalneubau: Der bisherige Standort an der Spitalstrasse in Sursee und der Standort Schwyzermatt in Schenkon. Für den Spitalrat des Luks kommen beide Standorte in Frage, er hat aber aus betrieblichen Überlegungen eine Präferenz für den Standort in Schenkon geäussert. Gründe dafür sind die gute Verkehrs- und Markterschliessung, die einfachere Realisierung eines Neubaus ohne Beeinträchtigung des laufenden Spitalbetriebs sowie das grössere Entwicklungspotenzial. Demgegenüber weise der bisherige Standort in Sursee planungsrechtliche Vorteile und tiefere politische Hürden auf. Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile der Varianten und verschiedener Gespräche mit direkt Betroffenen entschied sich der Regierungsrat für die Beibehaltung des bisherigen Standorts in Sursee. Ausschlaggebend für diesen Entscheid waren neben raumplanerischen insbesondere auch ökologische Gründe.

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Es wird kein Kulturland zerstört

So erachtet es die Regierung als wesentlichen Vorteil, dass beim Standort in Sursee kein Kulturland zerstört werden muss. Das Grundstück Schwyzermatt in Schenkon hingegen ist unverbaut und liegt in der Landwirtschaftszone. Bei einer Einzonung würde eine Fruchtfolgefläche von 37’440 m2 beansprucht. Zwar hat das Luks für die Kompensation des beanspruchten Kulturlands Lösungen vorgelegt, wie mit der Wiederverwertung des Bodenmaterials an anderen Orten flächengleiche, neue Fruchtfolgeflächen geschaffen werden können. Der Regierungsrat anerkennt diese Bemühungen. Andererseits wird auch bei der Schaffung von Ersatzfruchtfolgeflächen Kulturland endgültig zerstört. Und das gilt es wenn möglich – auch gemäss Gesetzgebung – zu vermeiden. Zudem ermöglicht die unmittelbare Nähe des Standorts Sursee zum See auch eine relativ einfache und ökologische Nutzung des Seewassers zur Kälte- und Wärmegewinnung.

Nicht nur betriebliche Kriterien massgebend

Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements: «Aus unternehmerischer Sicht ist der Antrag des Luks für den Standort Schwyzermatt in Schenkon sehr gut nachvollziehbar. Der Regierungsrat darf aber nicht allein aufgrund betrieblicher Kriterien entscheiden. Er muss auch übergeordnete Kriterien berücksichtigen, insbesondere auch ökologische.» Im Weiteren sei sich der Stadtrat Sursee bewusst, dass es für die Verkehrserschliessung neue Lösungen brauche. Im Gespräch habe er zugesichert, dass er sich eine neue Verkehrsführung vorstellen könne. Jedenfalls könne die verkehrstechnische Erschliessung auch auf dem heutigen Areal gut sichergestellt werden. Graf: «Der Regierungsrat anerkennt, dass das Luks eine sehr umfassende und äusserst sorgfältige Standortevaluation vorgenommen hat und dankt den verantwortlichen Personen dafür.» Der Spitalrat ist gemäss seinem Präsidenten Ulrich Fricker froh, dass die Regierung nun einen Entscheid gefällt hat. Dieser erlaube dem Luks, die weiteren Planungsarbeiten an die Hand zu nehmen.


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