22.10.2020

Luzern wappnet sich für  Schweinepest-Ausbruch

von PD

Der Kantonale Veterinärdienst und die Kantonale Formation des Zivilschutzes haben nahe Neuenkirch die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen simuliert. Die vorgesehenen Materialien und Abläufe haben sich mit Blick auf den Ernstfall bewährt.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt von Osten her näher und ist mittlerweile in der Wildschweinpopulation in Deutschland angelangt. Die Tierseuche kann aber vor allem auch durch Menschen und Geräte verschleppt werden und deshalb in kurzer Zeit grosse Distanzen überwinden. Kantonstierarzt Martin Bruegger, Leiter Veterinärdienst, sagt dazu: «Es ist wichtig, dass die zuständigen Tierseuchenbekämpfungsorgane auf einen möglichen Ausbruch der ASP im Kanton Luzern vorbereitet sind.»

Die ASP sei für den Menschen zwar ungefährlich, ein Ausbruch hätte aber massive wirtschaftliche Folgen für die Landwirtschaft im Kanton Luzern bzw. in der Schweiz.

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Üben für den Ernstfall

Der Zivilschutz mit seinen beiden Tierseuchenzügen hat deshalb vor rund einer Woche unter der Führung des Veterinärdienstes und unter Mithilfe der Luzerner Polizei sowie den Abteilungen Natur/Jagd/Fischerei und Wald der Dienststelle Landwirtschaft den Ernstfall geübt. Gemäss Übungsanlage war der Chüserainwald auf dem Gemeindegebiet von Neuenkirch von einem fiktiven ASP-Fall bei einem Wildschwein betroffen und wurde zum Sperrgebiet erklärt. In diesem Sperrgebiet mussten weitere Wildschweinkadaver gesucht, geborgen und näher untersucht werden.

Die Suche im Wald ist je nach Gelände sowie Pflanzen- und Baumbestand anspruchsvoll; dennoch fanden die Suchteams alle im Gebiet ausgelegten Kadaver (Attrappen). Die Bergung und der Abtransport wurden unter Einhaltung der notwendigen Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen durchgeführt.

Bilanz ist positiv

Die Bilanz der Übung ist positiv. Die vorgesehenen Abläufe und Transportgeräte sowohl für die Suche als auch für die Bergung von Kadavern haben sich grundsätzlich bewährt. Dank der Übung konnten zudem Erkenntnisse gewonnen werden, welche zu weiteren Optimierungen beitragen so z.B. betreffend Transportmaterial für die Bergung der Kadaver. Martin Bruegger zieht ein positives Fazit: «Der Kanton Luzern ist bestens auf den Ernstfall vorbereitet. Dennoch bleibt zu hoffen, dass dieser nie eintreten wird.»