Daniel Romanchuk (links) und Marcel Hug lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (Foto zVg)
Daniel Romanchuk (links) und Marcel Hug lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (Foto zVg)
26.05.2019

Marcel Hug verpasst Weltrekord knapp

von PD

Am dritten und letzten Wettkampftag feierten Marcel Hug und Manuela Schär nochmals je einen Europarekord. Auch Patrick Stoll stellte beim Speerwerfen eine neue europäische Bestmarke auf. Beat Bösch freute sich über einem dritten Platz über 400 Meter.

Die Bilanz nach drei Wettkampftagen lässt sich für die Schweiz sehen: Insgesamt fünf Europarekorde, viele Besucher und spannende Rennen. Daneben kämpften auch rund 400 Athleten aus 43 Ländern um einen Platz auf dem Podest oder gar Quotenplätze für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio.

Europarekord für Marcel Hug

Beim Rennen über 5000 Meter war von Anfang an klar, dass der Weltrekord attackiert wird. Marcel Hug (Nottwil), Daniel Romanchuk (USA) und Brent Lakatos (CAN) setzten sich kurz nach dem Start ab und wechselten sich in der Führung ab, um das Tempo hoch zu halten. Beim Schlussspurt mussten sie sogar auf die Aussenbahn ausholen, da sie ihre Verfolgergruppe überrundeten. Es blieb spannend bis auf den letzten Zentimeter. Daniel Romanchuk behielt das bessere Ende für sich und setzte die eigene Weltbestzeit auf neu 09:44.33 fest. Marcel Hug ärgert sich über die verpasste Chance, den Weltrekord zurückzuholen, auch wenn es ihm einen Europarekord einbrachte: «Zirka drei Runden vor Ende suchte ich eine optimale Ausgangsposition, da es sich abzeichnete, dass das Rennen auf den letzten Metern entschieden wird. Im Nachhinein überlegt man natürlich, ob ein früheres Attackieren oder eine andere Position besser gewesen wären. Ich war dieses Jahr allerdings mit knapp vier Hundertstel noch näher an Daniel Romanchuk dran als 2018.» Marcel Hug gibt sich aber noch nicht geschlagen: «Einen weiteren Angriff auf den Weltrekord kann ich mir in Arbon vorstellen, falls mehrere Athleten mitmachen. Ich fuhr heute noch nicht voll am Limit und vermutlich Daniel Romanchuk auch nicht. Wir beide wollten genug Reserve für den Schlussspurt behalten.» Die letzten 50 Meter waren besonders imponierend, und die Zuschauer sahen, dass dabei alle Kraftreserven eingesetzt wurden. Auf die Rennen am 30. Mai sowie am 1./2. Juni in Arbon darf man gespannt sein.

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Beat Bösch (Nottwil) darf auf drei hervorragende Wettkampftage zurückblicken. Mit dem dritten Platz über 400 Meter kam der dritte Podestplatz an diesem Event dazu.

Manuela Schär mit beeindruckender Konstanz

Manuela Schär (Kriens) zeigte im Rennen über 5000 Meter erneut eine hervorragende Leistung. Eine Fünfergruppe setzte sich schon zu Beginn ab und blieb bis zum Endspurt zusammen. Auf den letzten Metern musste sich Manuela Schär gegenüber der Amerikanerin Tatjana McFadden geschlagen geben. Auch auf die 400 Meter Distanz siegte die Amerikanerin, dieses Mal aber vor der Chinesin Lihong Zou. Manuela Schär wurde Dritte und stellt damit den dritten Europarekord innert drei Tagen auf. Sie zieht eine positive Bilanz: «Ich hatte selten so ein produktives Wochenende. Natürlich bin ich mit meinen Resultaten sehr zufrieden. Ich konnte aber auch ganz viele Sachen austesten, zum Beispiel unterschiedliche Taktiken, neues Material und auch neue Ideen für das Aufwärmen.»

PluSport, der Dachverband der stehenden Athleten, durfte sich heute über den Europarekord von Patrick Stoll (Steffisburg) freuen. Beim Speerwerfen realisierte er einen hervorragenden Wurf mit 35.79 Metern. In extrem kleinen Feldern feierten auch Stefan Imhasly (Luzern), Théo Mathys (Sion) und Franzisco Taboado (Veyrier) je einen Podestplatz.

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Schlussbilanz – 9 Weltrekorde – 10 Europarekorde

OK-Präsident Samuel Lanz blickt auf die erfolgreich durchgeführten Parathletics 2019 zurück: «Wir durften den Anlass bereits zum sechsten Mal organisieren. Erneut feierten wir in Nottwil ein grosses Sportfest mit vielen Triumphen, Siegen und auch der einen oder anderen Niederlage. Aber Emotionen gehören zum Sport. Neun Weltrekorde beweisen, dass wir in Nottwil mit der guten Infrastruktur und der schnellen Bahn perfekte Wettkampfbedingungen haben.» Daneben feierten die rund 1000 Zuschauer zehn Europarekorde, fünf davon für Schweizer Athleten.


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