«Einen grösseren Fisch habe ich live noch nie gesehen», erzählt Patrick Steiner. Der 21-jährige Neuenkircher hat seit 2018 das Patent und stieg vergangenen Donnerstag – wie derzeit fast täglich – mit Kollege Noah Grüter ins Wasser. Auf Höhe des Yachtclubs Sempachersee – 40 Meter vom Ufer entfernt und 3 Meter unter Wasser – stockte der Faden seiner Angelrute um 20 Uhr. «Im ersten Moment dachte ich, dass ich irgendwo angehängt habe», erzählt Patrick Steiner.
Eine Stunde und 15 Minuten
Am anderen Ende der Rute zog jedoch etwas. «Es lebt – ein Riesenfisch», schlussfolgerten die beiden Kollegen. Zitternd begannen sie den Kampf gegen den Wels. Eine Dreiviertel Stunde wehrte sich der Fisch, bis er müde wurde. «Danach brauchten wir noch rund eine halbe Stunde, bis wir ihn ins Boot heben konnten», verrät Patrick Steiner.
Zum Glück sei ihr Material dafür angelegt. Ansonsten wäre der Fang nicht möglich gewesen. An Land massen sie den Wels dann aus: 1.94 cm Länge und 50 kg Gewicht war das Resultat. Die beiden Angler mussten den Wels entsorgen. «Er hat ein solches Ausmass angenommen und Fettklumpen gebildet.» Wahrscheinlich habe sich der Wels nicht mehr gross bewegt, mutmasst Angler Steiner.
3 oder 100 Jahre alt
Wie alt ihr gefangener Wels gewesen sei, sei schwer zu sagen. Patrick Steiner spricht von über 100 Jahre oder erst 3 Jahre. «Die Meinungen darüber spalten sich.» Fest stehe jedoch, dass ein Wels bis zu einer Grösse von ca. 1.20 Meter essbar sei, weil er mit dieser Länge noch aktiv schwimmen könne.
Nach diesem tollen Fang ist der Logistiker zufrieden: «Normalerweise fischen wir nach Hecht.» Es sei aber sehr gut, dass nun dieser Riesen-Wels aus dem Wasser sei. «Wir haben eine riesige Freude, denn es geht auch darum, den Wels-Bestand im Sempachersee zu reduzieren.»