05.04.2018

Schweiz verliert in Nottwil knapp gegen Kolumbien

In einem lange ausgeglichenen Spiel muss sich die Schweiz von Kolumbien knapp mit 49:53 geschlagen geben. Das Ziel, ein Startplatz für die WM 2018 in Sydney zu sichern, ist weiterhin erreichbar. In den kommenden beiden Tagen müssen allerdings Polen und Deutschland bezwungen werden.

Das erste Viertel war hart umkämpft und endete 12:12. Das zweite Viertel endet für die Schweiz mit einem kleinen Rückstand 24:25. Kolumbien brachte die Schweiz aber regelmäsig in Bedrängnis, sodass die Schweiz schon alle Timeout zu taktischen Zwecken nützen musste. Das dritte Viertel endet 38:39. Auf Schweizer Seite waren vor allem Jeremy Jenal (Samnaun), Toni Schillig (Geuensee) und Silvana Hegglin (Nottwil) die Topscorer. Alle drei sind Spieler, beziehungsweise Spielerin, mit einer hohen Punktzahl, sprich einer Behinderung mit weniger starken Einschränkungen.
     
Im letzten Viertel geschlagen
Das entscheidende letzte Viertel begann für das Heimteam mit Punkteverlusten, sodass die Schweiz nach vier Spielminuten drei Punkte zurücklag und Angriffspiele der Südamerikaner durchbrechen musste. Eine schwierige Aufgabe und die Turnover erwiesen sich als unmöglich. Coach Christian Härdi versuchte wenige Minuten vor Spielende mit einem Teamwechsel das Spiel noch zu wenden. Aber auch das brachte nicht die gewünschte Wirkung, sodass es am Ende 49:53 stand.
     
Bei den Kolumbianern stach Jhon Orozco, ein physisch sehr starker und schneller Spieler, heraus. Er spielte ohne Auswechslung und war an allen entscheidenden Aktionen der Südamerikaner beteiligt.
     
Noch ist alles offen für die Schweiz. Das Ziel für das Schweizer Rollstuhlrugby Nationalteam, das Qualifikationsturnier auf den ersten vier Plätzen zu beenden, wird morgen weiterverfolgt.

Das Turnier
In der Vorrunde (Round Robin) vom 4. bis 6.4.2018 trifft die Schweiz auf Deutschland, Kolumbien und Polen. In der Gruppe B spielen Neuseeland, Brasilien, Korea und Irland gegeneinander. Die 14-köpfige Schweizer Delegation bereitete sich seit Monaten intensiv auf das wichtige Turnier vor. Sollte die Schweiz die Vorrunde auf Platz 1 oder 2 beenden, ist eine Teilnahme an der WM in Australien gesichert. Es gilt also mindestens zwei der drei Spiele der Round Robin zu gewinnen. Wenn allerdings jede Mannschaft zwei Siege hat, kommt es auf das Torverhältnis an. In den danach folgenden Crossover Spielen (Erster der Gruppe A gegen den Zweiten der Gruppe B sowie der Zweite der Gruppe A gegen den Sieger der Gruppe B) geht es dann noch um die Platzierung. Die Gewinner der beiden Spiele ziehen in den Final ein und die Verlierer spielen um Platz 3.
     
Rugby – ein rasanter Teamsport
Das Ziel im Rollstuhlrugby besteht darin, den Ball über die Torlinie am Ende des Spielfelds zu transportieren. Dabei sind Berührungen und Kontakte der Rollstühle ausdrücklich erlaubt. Die daraus entstehenden Zusammenstösse der Athleten versetzt Aussenstehende häufig ins Staunen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wird jeweils klar, wieso die Sportart in ihrer Entstehungszeit Ende der 1970er Jahre «Murderball» genannt wurde. Traditionell spielten ausschliesslich Tetraplegiker Rollstuhlrugby in gemischten Teams. Seit einigen Jahren entwickelt sich Rollstuhlrugby jedoch von einer reinen Sportart für Tetraplegiker hin zu einer Sportart für Spieler mit Einschränkungen an mindestens drei Extremitäten.


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