Eigentlich bereiteten sich die Stadtmusik Sursee, die Feldmusik Triengen und die Brass Band Harmonie Neuenkirch auf das Kantonale Musikfest in Emmen vor. Am Samstag wäre Notenausgabe für das Pflichtstück gewesen. Bereits am 16. März verkündete der Luzerner Kantonal-Blasmusikverband aber – im Einverständnis mit dem Musikfest-OK: «Alle musikalischen Wettbewerbe in Emmen sind abgesagt.»
«One Moment in Time»
Stadtmusik-Präsidentin Sara Steiner sagt: «Wir wissen nicht, wann unser nächster Auftritt ist.» Dem Virus zum Opfer fiel das Konzert in der Stadthalle, das am 21. März stattgefunden hätte. Der Vorstand der Stadtmusik Sursee beurteile die Lage Ende März wieder. «Inzwischen muss jeder dafür sorgen, dass er oder sie den Ansatz nicht verliert.» Bis am 19. April gebe es keine gemeinsamen Proben. «Ob das Ständli im Altersheim im Juni stattfindet, steht in den Sternen», erzählt Sara Steiner. Sie selber kramt Noten von Stücken hervor, die sie länger nicht mehr spielte – «One Moment in Time» oder «Memory». Gespräche mit Stadtmusik-Kollegen per Telefon würden sich nicht um Musik, sondern um die Gesundheit drehen.
Thierry Rau dirigiert die Stadtmusik Sursee. (Foto zvg)
Auch die Feldmusik Triengen wollte am Musikfest ihren Titel vom letzten Musikfest in Sempach 2015 verteidigen. Präsident Valentin Fischer betont: «Das ist schade. Wir möchten zumindest unseren langjährigen Dirigenten Peter Stadelmann würdig verabschieden. Das liegt uns am Herzen.» Bei der Auswahl eines neuen Dirigenten gebe es jedoch keine Verzögerung. Konkret geplant sei noch nichts. Ansonsten habe jeder Musikant zu Hause Noten zum Üben. Valentin Fischer probt derzeit fleissig auf seinem neu erworbenen Alphorn.
Die Feldmusik und der Cäcilienverein Triengen begeisterten im vergangenen Jahr mit dem Stück «Magnificat». (Foto sti/archiv)
Klassiker im Chat
Und bei der Brass Band Harmonie Neuenkirch bläst Präsident Marco Imfeld ins selbe Horn: «Wir haben eine Chatgruppe aktiviert. Dort lädt unser Dirigent grosse Klassiker drauf.» Auf dem Niveau seiner Musik sei jedoch jeder Musikant bereit, zu Hause zu üben. Respekt spricht Imfeld dem OK des Musikfests aus. «Es hat sehr schnell entscheiden. Der einzig richtige Entscheid.» Er erklärt noch: «Musik ist wichtig, aber im Moment haben wir andere Prioritäten.»
Beim Jodlerchörli Geuensee juchzt derzeit niemand. Präsident Thomas Frank spielt aber mehr auf seinem Schwyzerörgeli. Der Kontakt untereinander werde weiterhin gepflegt. Stand Dienstag findet das Eidgenössische Jodlerfest Ende Juni in Basel statt. «Ich bin auch optimistisch», sagt Frank. Die Vorbereitung darauf beginne momentan. «Es geht darum, den Text zu lernen», erklärt der Präsident. «Ende April sollten wir aber mit dem Proben beginnen können.»
Das Jodlerchörli Geuensee lud im vergangenen Herbst zum Jodelkonzert unter dem Motte «Nachtläbe». (Foto sti/archiv)
Fit@home
Der STV Sempach und Präsidentin Nadine Amrein wissen, wie wichtig Sport ist. «Fit@home» heisst derzeit das Motto. Dieses 3-Wochen-Trainingsprogramm für zu Hause stellt der Turnverband bereit. Auch gebe es Gymnastik-Filme. «Aber die Verschiebung in Gymnastik ist nicht übbar», lässt die Präsidentin durchblicken. Sie kommt zum Schluss: «Zusammen trainieren macht mehr Spass.» Vorbildlich trotzt sie der Situation dennoch, joggt draussen und macht drinnen Kraftübungen.
Richtig digital unterwegs ist der STV Büron. Geräteturnleiterin Prisca Vogel führt aus: «Ich versendete ein Heimprogramm an die Kinder.» Zum Beispiel Bauchmuskeltraining gehe ohne Probleme zu Hause. TK-Chefin Ramona Lindemann organisierte am Dienstagabend erstmals per Zoom ein Krafttraining, «um weiterhin gemeinsam Sport zu treiben», teilt sie mit. Zoom funktioniert ähnlich wie Skype.