Die Visualisierung des Gewerbe-Turms zeigt, wo er im Standbad Sursee zu stehen kommen soll. Visualisierung: ZVG
Die Visualisierung des Gewerbe-Turms zeigt, wo er im Standbad Sursee zu stehen kommen soll. Visualisierung: ZVG
28.11.2018

Strandbad Sursee bekommt einen Turm

29.9 Meter hoch wird ab Muttertag 2019 ein Turm im Strandbad Sursee einen Weitblick bieten. Sponsoren sollen die Kosten von 600’000 Franken tragen.

«Der Verein Gewerbe Region Sursee GRS möchte etwas Nachhaltiges und Bereicherndes schaffen», spricht Patrik Bräuchi die Gründe an, warum ein knapp 30 Meter hoher Turm aus Holz vom Surseer Wald im Strandbad Sursee aufgestellt werden soll. Er ist Präsident und fügt an: «Dieser Turm bietet einen optimalen Weitblick auf die Region, bereichert das Gebiet um den Triechter, ist frei zugänglich und auch für Kinder attraktiv. » Eine lange Rutschbahn können Kinder und Jugendliche während den Öffnungszeiten des Strandbads kostenlos benützen.

Rollstuhlgängig und mit Lift

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Seit Mittwoch ist das Baugespann aufgestellt. Ganzjährig ist der Turm begehbar, weil er zwei Eingänge hat. Einer vom Strandbad und einer von ausserhalb des Strandbads. Mit 29,9 Metern Höhe gilt er als Spielturm. Rund 15 Meter breit soll der Turm werden. Er ist rollstuhlgängig und hat einen Lift. Ein Betriebsreglement schreibt die Öffnungszeiten vor. Der Gewerbeverein unterhält und wartet den Turm am See. Patrik Bräuchi ist zuversichtlich, dass die Kosten von rund 600’000 Franken zusammen kommen. «Wir haben schon einige Zusagen, warten aber die Baubewilligung ab, bevor unser Werbeteam die Suche nach weiteren Sponsoren ausweitet.» 20 plus zwei Tage ab dem 28. November dauert die Baubewilligungsphase.

Am Muttertag steht der Turm

Gewerbe Region Sursee will den Turm ganz offiziell im September 2019 eröffnen. Dann findet Dynamo Sempachersee statt, und der Turm soll zum Vorzeigeprojekt dieses Grossanlasses werden. «Bis zum Muttertag am 14. Mai soll er aber stehen, weil dann die Badesaison beginnt. Das haben wir mit der Stadt Sursee abgemacht.» Der Turm könnte so vor dem September zugänglich sein. Über das Turm-Projekt hat Gewerbe Region Sursee respektive das 14-köpfige OK auch Pro Sempachersee und die Vogelwarte informiert. Und die Stadt Sursee sowie die Landbesitzerin, die Korporation Sursee, seien im Boot. «Wir haben ein gutes Einvernehmen und führten viele Gespräche », freut sich der Präsident. Wichtig ist Patrik Bräuchi, dass ausschliesslich kommunale und lokale Unternehmen beim Bau des Turms beteiligt sind. Der Lift kommt etwa von Haslimann aus Gunzwil, Hubert Hecht aus Sursee führt das Projekt aus.

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Kommentar

Manuel Arnold

Ein Wahrzeichen mit Warnzeichen

Eiszeit, Marktmeile, Entenrennen. Der Verein Gewerbe Region Sursee hat ein goldenes Händchen dafür, die Bevölkerung auch ausserhalb seiner Unternehmen zu erfreuen. Nun soll es ein 30 Meter hoher Aussichtsturm im Surseer Strandbad richten. Eine Region, die so schön wie unsere ist, hat gewiss ein Denkmal verdient. Die Bilderbuch-Aussicht über den See Richtung Berge, sie dürfte atemberaubend sein. Mit Sicherheit der schönste Platz, um den von unsäglich vielen Privatplätzen verseuchten Sempachersee in seiner vollen Pracht zu geniessen.

Bei Kritikern türmen sich indessen Fragen: Braucht die Region um den Triechter weiteren Besucherzulauf? Verschärft sich durch den Turm in den Sommermonaten nicht unnötig die Parkplatzsituation am See? Und fügt sich der Turm sanft in die Landschaft ein, ohne dass die Gefahr besteht, dass der idyllische Triechter optisch verschandelt wird?

Optimisten freuen sich auf ein potenzielles neues Wahrzeichen am Sempachersee, an dem auch kommende Generationen noch lange Freude haben werden. Pessimisten befürchten eher einen überdimensionierten PR-Gag, der übers Ziel hinausschiesst – so dass in der Badi per Muttertag 2019 plötzlich ungewollt die Surseer Version des Turmbaus zu Babel steht.


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