Bei der Frischfleisch AG werden jährlich rund 232’000 Schweine verarbeitet. Lucerne Animal Save will die Tiere am 19. Oktober mit einer Vigil auf dem Trottoir vor dem Schlachtbetrieb «mit Respekt, Trost und Liebe verabschieden». Foto Thomas Stillhart/Archiv
Bei der Frischfleisch AG werden jährlich rund 232’000 Schweine verarbeitet. Lucerne Animal Save will die Tiere am 19. Oktober mit einer Vigil auf dem Trottoir vor dem Schlachtbetrieb «mit Respekt, Trost und Liebe verabschieden». Foto Thomas Stillhart/Archiv
03.10.2018

Tierrechtsaktivisten rufen zu Kundgebung bei der Frischfleisch AG auf

Am 19. Oktober in der Früh führt Lucerne Animal Save auf dem Trottoir vor der Frischfleisch AG eine Kundgebung durch. Ziel der von der Stadt Sursee bewilligten Aktion ist es, «Tieren in ihren letzten Augenblicken Trost und Liebe zu schenken».

«Vigil» – auf Deutsch «Mahnwache» – nennt Lucerne Animal Save, eine Gruppe von Tierrechtsaktivistinnen und -aktivisten vornehmlich aus der Zentralschweiz, die Aktion, zu der sie auf Facebook für den Freitag, 19. Oktober, von 5 bis 8 Uhr, auf dem Trottoir vor der Frischfleisch AG an der Surseer Zeughausstrasse 14 aufruft. Lucerne Animal Save ist eine regionale Gruppe der weltweiten Organisation «The Save Movement», die ihre Wurzeln in Toronto hat. «Wir stehen für friedvolle und auf Liebe basierende Aktionen, mit denen wir auf den Wert von Tieren aufmerksam machen wollen», sagt Hanna Schenek von Lucerne Animal Save auf Anfrage dieser Zeitung.

Nicht gegen Mitarbeiter gerichtet
Ziel der Kundgebung vor der Frischfleisch AG sei vor allem, Tieren in ihren letzten Augenblicken Respekt entgegenzubringen sowie Trost und Liebe zu schenken. Auf keinen Fall richte sich die Kundgebung gegen die Mitarbeiter des Schlachtbetriebs, und es werde auch nicht versucht, den Prozess der Schlachtung vor Ort zu verhindern, betont Schenek. «Viel mehr wollen wir mit unserer Aktion den Konsumenten darauf aufmerksam machen, was der Verzehr von tierischen Produkten bedeutet, indem wir Bilder der Tiere in ihren letzten Lebensminuten in diversen sozialen Medien teilen. So möchten wir versuchen, den unnötigen Tod von etwa 60 Millionen sogenannter Nutztiere pro Jahr in der Schweiz zu stoppen.»

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Einer der grössten Fleischbetriebe
Zu dieser «friedlichen Verabschiedung der Tiere» sind alle, ob vegan oder nicht, willkommen. Man trifft sich in der Frühe, wenn die Tiere bei der Frischfleisch AG zum Schlachten angeliefert werden, und sieht zu, wie die Tiertransporter ankommen. «Wir lassen die Tiere unser Mitgefühl spüren und fotografieren ihre Gesichter vorsichtig, um ihre Geschichten besser erzählen zu können», so Schenek. Wie sie weiter ausführt, finde diese erste Kundgebung bei der Frischfleisch AG statt, weil diese zu den fünf grössten Fleischverarbeitungsbetrieben der Schweiz gehöre und nach eigenen Angaben jährlich rund 232’000 Schweine, 7100 Stück Grossvieh und 9300 Kälber schlachte. «Uns ist es wichtig, dass auch in der Zentralschweiz Mahnwachen stattfinden und die Konsumenten sensibilisiert werden», gibt Schenek zu Protokoll. Und sie stellt in Aussicht, dass Lucerne Animal Save auch in Zukunft regelmässig solche Veranstaltungen in Sursee abhalten wolle.
Die Kundgebung vom 19. Oktober ist von der Stadt Sursee in Absprache mit der Frischfleisch AG bewilligt worden – unter der Auflage, dass das Betriebsgelände nicht betreten und die Tiertransporte nicht behindert werden.


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