Die Formation Keïta-Brönnimann-Niggli tritt am 9. März im Surseer Kleintheater Somehuus auf.  (Foto zVg)
Die Formation Keïta-Brönnimann-Niggli tritt am 9. März im Surseer Kleintheater Somehuus auf. (Foto zVg)
18.01.2024

Von Buttisholz bis zur Elfenbeinküste

von Gabi Bucher

Zweisprachiges, Lokales und Exotisches, Clowneskes und Kriminalistisches – ein gewohnt vielseitiger Mix an Kleinkunst erwartet das Publikum in der Frühlingssaison 2024 im Somehuus Sursee.

Die Saison wird zweisprachig eröffnet am Samstag, 20. Januar, mit dem Stück «Morgen! Peut-être.» der «Compagnie c’est caput». Den beiden Bewegungsschauspielerinnen Jana Sturny und Jara Gerber aus dem Freiburgischen und Zürich reichen für ihr neues clowneskes Stück ein grosser Holzrahmen, eine Loop-Station, eine Ukulele und ihre zweisprachige Schauspielkunst. In ihrem Stück erörtern sie augenzwinkernd den Stellenwert des Kapitalismus in der Gesellschaft wie auch im Kopf jedes einzelnen. Übrigens keine Angst, das Stück kann auf beiden Seiten des Röstigrabens missverstanden werden.

Konzert und Krimi in einem

Am Samstag, 27. Januar, erschaffen «Wilderbluescht» in «Zart und zääch» mit Cello, Geschirrtuch, Kontrabass, Hülsenfrüchten, Akkordeon und Altpapier ihre ganz eigene Klangwelt. Mit überschäumender Spiel-, Sing- und Jodelfreude nutzt das Duo alle dynamischen und melodischen Möglichkeiten und fetzt mit unerhörten Effekten. Das Glauser Quintett befasst sich im Stück «Knarrende Schuhe» am 24. Februar mit einer Wachtmeister-Studer-Geschichte. In einer eigenwilligen Umsetzung entwickelt sich Glausers Erzählung zu einem Charakterbild des Wachtmeisters Studer, und es entsteht eine Erzählform, in der man sich gleichzeitig in einem Konzert wähnt. Jazzige Weltmusik von Weltformat wartet am Samstag, 9. März, mit der Formation Keïta-Brönnimann-Niggli. Der ivorische Balafon-Grossmeister Keïta mischt zusammen mit dem Schweizer Klarinettisten Jan Galega Brönnimann und dem Schlagzeuger Lucas Niggli – beide in Kamerun geboren – das traditionelle afrikanische Repertoire mit westlichem Jazz und nimmt das Publikum mit auf eine abenteuerliche Reise vom tiefsten Dschungel bis in die Weiten des afrikanischen Himmels.

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«Stimmt!», behaupten Sibylle Aeberli und Stefanie Grob am 23. März in ihrem Programm mit demselben Namen und beleuchten dabei das Frauen- und Männerstimmrecht, beschwören demografische Vorurteile, decken biologische und kunsthistorische Erkenntnisse auf. Sybille Aeberli bringt neue Songs, Stefanie Grob serviert haarsträubende Fakten. Die rasante Reise führt von der Steinzeit bis ins Hier und Jetzt, ein musikalisch-theatraler Abend mit viel Sprach- und überhaupt Witz.

Heimisches Talent

Long Tall Jefferson alias Simon Borer, ursprünglich aus Buttisholz, gehört zu den wenigen Luzerner Musikern, die es auf eigene Faust geschafft haben, sich respektabel Gehör zu verschaffen. Er bestritt europaweit bereits über 400 Shows. Mit seinem neuen Album «Cloud Folk» verbindet er die Tradition des Storytellings mit zeitgeistigem Sound. Das Somehuus freut sich, dieses grosse musikalische Talent mit seinen Songs voller Bilder in leuchtenden Farben am Samstag, 27. April, in einem Solo-Auftritt begrüssen zu dürfen.

Die Hexen Schwuppdi und Wuppdi sind so boshaft, dass niemand etwas mit ihnen zu tun haben will. Sie beschliessen deshalb, lieb und gut zu werden. Doch ihr Vorhaben scheitert schon bald. Lebendig und virtuos erzählt Alexandra Frosio am Sonntag, 28. April, um 11 Uhr mit «Café Schwuppdiwupp» die Geschichte dieser zwei Hexen, die nett werden möchten, dabei aber das Zaubern nicht lassen können. Das Stück eignet sich für Kinder ab 5 Jahren.

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Kritische Stimmen

Valerio Moser, der bereits im November 2023 im Somehuus als Moderator in der Themenreihe übers Glück auftrat, bietet am Samstag, 25. Mai, mit seiner aktuellen Spoken-Word-Show und dem dazugehörenden Buch «Ein Tablett voll glitzernder Snapshots» Einblicke in seinen Kopf. Sanfte Beobachtungen reihen sich an sprachspielerische Feuerwerke, irrwitzige Anekdoten wechseln sich ab mit Kapitalismus-Kritik, vielfältig eben, wie der Autor Valerio Moser selber.

Die Luzerner Theatergruppe «Grenzgänger» beschliesst die Saison am Samstag, 7. Juni, mit der Produktion «Nora Nora Nora». Drei Heldinnen, alle als Noras, schlüpfen in verschiedensten Konstellationen und neu erdachten Variationen in die Rolle der Frau, die am alten Geschlechtermodell (ver-)zweifelt. In einem gelungenen Bühnenkonzept mit drei grossen hölzernen «N»-Büsten, die zu unterschiedlichsten Settings zusammengestellt werden können, reiben sich die Schauspielerinnen Vera Bommer, Kathrin Veith und Fabienne Trüssel an den Ansprüchen, Erwartungen und Möglichkeiten, die das Leben für die Noras bereithält.


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