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Sursee

Alexander Willimann belebte einen versenkten US-Flugzeugträger

20. Juli 2021

Alexander Willimann investiert seine Freizeit in den Modellbau. Jüngst beendete er nach zwei Jahren einen Flugzeugträger aus 1300 Teilen. «Das ist meine Leidenschaft», erklärt der Surseer. 

Die «USS Hornet CV-8» versenkten die Japaner am 27. Oktober 1942 um 1.35 Uhr vor den Santa-Cruz-Inseln im westlichen Pazifik. 111 Mann starben. Diese traurige Geschichte erfährt jetzt ein Happy End im Kleinformat. Der Surseer Alexander Willimann hat der «USS Hornet CV-8» neuen Atem eingehaucht. In seiner Stube präsentiert er stolz ein Modell des Flugzeugträgers im Masstab 1:1200.

123,9 cm lang, 17 cm breit

Auf der richtigen Hornet lag die Besatzung bei 2919 Mann. Auf Alexander Willimanns Modell sind 200 «Männli» zu sehen. «Ich malte alle an», beginnt der Surseer zu skizzieren, welcher Aufwand hinter dem 123,9 cm langen und knapp 17 cm breiten Flugzeugträger steckt. Zwei ganze Jahre investierte er in seiner Freizeit in ihn. «Meine Partnerin wünschte sich den Flugzeugträger», begründet er seine Ausdauer und seinen Durchhaltewillen, die er zu Hause in einem Zimmer an den Tag legte.

«Es ist eine Leidenschaft, eine Herausforderung und manchmal eine Sisyphusarbeit. »
Alexander Willimann, Sursee

Der 53-jährige Alexander Willimann begann mit 13 Jahren, ein Modell eines «Tigers» der Schweizer Armee zu bauen. Zahlreiche Flugzeuge, Lastwagen, Helikopter und dergleichen folgten, was Besucher in seiner Wohnung sehen. «Ich habe Freude am Kunststoff-Modellbau. Es ist eine Leidenschaft, eine Herausforderung und manchmal eine Sisyphusarbeit.»

Manchmal auch improvisieren

Die Stunden, in denen er am Flugzeugträger arbeitete, kann Alexander Willimann nicht zählen, aber zwei Jahre verbrachte er mit ihm. Eine sehr ruhige Hand, Fingerfertigkeit und viel Geduld seien notwendig. «Wer ‘noderet’, hat verloren. Es gab deshalb auch Tage, an denen ich nichts daran machte.» Verkürzt beschrieben stellt er zuerst die verschiedenen Teile her, malt sie an und setzt sie später zusammen. Ein Plan mit Skizzen und Arbeitsgängen ist im Baukasten dabei. «Step by step gehe ich vor. Manchmal improvisiere ich aber. Selbst ist der Mann», fügt er an.

«Auf dem Flugzeugträger gibt es 200 Männchen, 22 Kanonen, 20 Flugzeuge, zwölf Sauerstoffflaschen, einen Kran.»
Alexander Wilimmann, Sursee

In seinem Regal steht eine ganze Reihe von Fachmagazinen des Modellbaus. Dort ist auch die Rede von einem gewissen Wolfgang Wurm, die Koryphäe des Modellbaus. Was zwischen Willimann und dem Österreicher liegt, beschreibt der Surseer so: «Er ist noch viel detailversessener als ich. Das ist sagenhaft. Er hat eine langjährige Erfahrung.»

Rasierklinge und Skalpellmesser

Das Handwerk unterstützt Alexander Willimann mit einigen Werkzeugen. Sinnigerweise gehört ein Japanmesser dazu. Auch Skalpellmesser, Scheren, Zangen, Pinsel und eine Feile sind ihm stete Begleiter. Und: «Ohne Rasierklinge geht der Modellbau nicht.» Weiter schaffte er einen Airbrush an. Das ist ein teures Gerät, mit dem er die 1300 Teile bemalt. Er nennt ein paar Beispiele: «Auf dem Flugzeugträger gibt es 200 Männchen, 22 Kanonen, 20 Flugzeuge, zwölf Sauerstoffflaschen, einen Kran.» Während der Pandemie hatte er übrigens Schwierigkeiten, die verschiedenen Farben zu bekommen

Locker 1000 Franken investiert

Neben viel Freizeit kostet der Hornet ein paar Franken. Alexander Willimann verrät, dass er locker 1000 Franken investiert habe. Der Flugzeugträger ist bisher sein grösstes, teuerstes und arbeitsintensivstes Werk. Das Prachtstück steht in seiner Stube in einer Vitrine.

Und jetzt gehts an die Antonov

Ein so leidenschaftlicher Modellbauer wie Alexander Willimann ruht kaum. Nach dem Flugzeugträger ist ein etwas kleineres Modell in Bearbeitung. Die Teile des Doppeldeckers Beechcraft GB-2 sehen auf seinem Arbeitspult noch wie neu aus. «Diesmal wird es weniger lange dauern als bei der Hornet», verrät der Hobby-Modellbauer. Und dann gehts an eine Antonov. «Das war immer mein Traum. Die Antonov ist ein riesiger Vogel und wird 80 cm lang», freut er sich bereits heute. 

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