«Famm a capella» präsentieren am 18. September im Somehuus ein Liederprogramm über s’Babeli, s’Liseli und andere starke Frauen. (Foto zVg)
«Famm a capella» präsentieren am 18. September im Somehuus ein Liederprogramm über s’Babeli, s’Liseli und andere starke Frauen. (Foto zVg)
12.08.2020

Alle sind hungrig auf Kultur!

von Gabi Bucher

Auch im Surseer Kleintheater Somehuus ist einiges durcheinander geraten in den vergangenen Monaten. Nun kann es aber wieder losgehen – mit einem voll motivierten Team und einem vollgepackten Programm mit neuen und «verpassten» Produktionen.

Einen fulminanten Start nach der wegen Corona abgebrochenen Frühlingssaison legen am 5. September «Prekmurski Kavbojci» mit einem Stehkonzert hin. Sie spielten ursprünglich als Sextett für den Geburtstagsapéro der Grossmutter in Slowenien, heute sind sie als Quartett unterwegs. Ohne viel technischen Aufwand spielen sie in einer traditionellen Besetzung: Klarinette, Akkordeon, Bouzouki, Kontrabass und Pauke. Instrumental haben sie etwas abgespeckt, musikalisch aber in keiner Weise! Tanzen erwünscht.

Abschweifen erlaubt

Am Samstag, 12. September, holt Christof Wolfisberg, bekannt vom Duo Ohne Rolf, seinen im Frühling geplanten Auftritt nach. Ausgehend von einem Romanmanuskript erzählt er eine Geschichte in der Geschichte in der Geschichte. Zwischen Skript und Wirklichkeit gibt es zunehmend Unstimmigkeiten. Sein Stück «Abschweifer» ist nicht nur klug verdreht und bis ins Detail ausgetüftelt, sondern urkomisch und ein geschickt konstruiertes Tohuwabohu über bizarre Gedanken. Am Freitag, 18. September, präsentieren «famm a capella» ein Liederprogramm über s’Babeli, s’Liseli und andere starke Frauen. Die vier jungen Sängerinnen, die sich dem Schweizer Liedgut verschrieben haben, begeistern mit frischen und verspielten Arrangements. Ein weiteres Stehkonzert folgt am Samstag, 24. Oktober: «Mothers Pride» sind back on track. Endlich ist die 1989 gegründete Luzerner Vorzeigeband wieder vereint auf der Bühne und zeigt ihre Freude darüber in ihren Songs. Sie schöpfen aus einem riesigen Repertoire und versprechen ein Best-of-Set, gespickt mit neuen Songs.

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Hörspiel auf der Bühne

Am Samstag, 31. Oktober, fesselt der bekannte Schauspieler Hanspeter Müller-Drossaart sein Publikum mit Flavio Steinmanns «Bajass». In seinem Erzähltheater über die Aussenseiter dieser Welt verkörpert er virtuos und mit totaler Präsenz die verschiedenen Personen der Geschichte. Er schafft es, mit blossen Andeutungen Bilder entstehen zu lassen und die Zuhörer mit in die Geschichte hineinzuziehen. Auch die Theaterschule Comart holt ihren abgesagten Auftritt nach, dies am Freitag, 6. November. Sie zeigt «Seven Days», ihre 26. Eigenproduktion, bestehend aus sieben eigenständigen Kurzstücken, jedes ein Unikat. Die Protagonistinnen bieten ein Feuerwerk an Ideen, Bildern, Texten und musikalischem Amusement. Frech, frisch, unterhaltend, still und voller Emotionen.

Das Nina-Theater ist immer wieder im Somehuus anzutreffen. Es zeigt sein neues Stück «Airbnb» aus der Feder von Ueli Blum am Samstag, 14. November. Es ist die Geschichte des Underdogs und Individualisten Georg und der lebensfreudigen Miriam, die auf der Suche nach ihrem «Ich» ist. Mit schnellen Dialogen und viel Humor halten Franziska Senn und Reto Baumgartner der heutigen Gesellschaft den Spiegel hin.

Adieu zum Zweiten

Ihr Abschied hat sich ungewollt verzögert, aber nun ist er definitiv. Sybille und Michael Birkenmeier beenden mit «Schwindelfrei» ihre Karriere als Kabarettisten und besuchen ein letztes Mal das Somehuus. Lange Jahre begeisterten sie mit politischen, tiefgründigen kabarettistischen Höhenflügen. Auch im letzten Programm vereinen sich Scharfsinn, Poesie und Musik. Ein lustvoller, provozierender, komischer und gleichzeitig erhellender Abend. Am 4. Dezember lässt Veronika's Ndiigo, die Band der Sängerin, Songwriterin und Multiinstrumentalistin Veronika Stalder, Worldmusic, Folk und Songwriting miteinander verschmelzen. Gewürzt wird das Ganze mit einer Prise Jazz. Einen Saisonabschluss der besonderen Art beschert die Surseer Künstlerin Conny Wagner. Am Samstag, 12. Dezember, lädt sie zum Erzählabend in Installationen über ihren Besuch des Schiffsfriedhofs in Mallows Bay am Potomac River, Maryland.


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