Der Samichlaus soll auch in diesem Jahr die Kinder besuchen. Die Frage ist nur wie und wo.   (Foto Sandra Oberer/archiv)
Der Samichlaus soll auch in diesem Jahr die Kinder besuchen. Die Frage ist nur wie und wo.   (Foto Sandra Oberer/archiv)
14.10.2020

Der Surseer Samichlaus besucht die Kinder zu Haus

von Thomas Stillhart

Der Surseer Samichlaus besucht die Kinder auch heuer zu Hause. Einen traditionellen Einzug gibt es allerdings nicht.

«Die Organisation der Samichlausbesuche wird dieses Jahr viel aufwendiger als sonst. Aber wir nehmen das sehr gerne auf uns, denn der Brauch ist sehr wertvoll», sagt Nicole Fischer von der Samichlausgruppe Sursee. Mit einem geordneten distancing seien Besuche möglich. Markus Kaufmann ergänzt: «Der Samichlaus ist wichtig für die Familien.»

Intensive Findungsphase

Wegen Corona bleiben viele Samichläuse im Wald und besuchen keine Kinder. Die Samichlausgruppe Sursee überlegte lange und hat eine intensive Findungsphase hinter sich, bevor sie sich entschloss, die Besuche trotzdem durchzuführen. «Das Herz hat schnell gesagt, wir machen es. Danach schalteten wir den Kopf ein und überlegten, wie wir das durchführen», erzählt Nicole Fischer.

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«Die Organisation der Samichlausbesuche wird dieses Jahr viel aufwendiger als sonst. Aber wir nehmen das sehr gerne auf uns, denn der Brauch ist wertvoll.»
Nicole Fischer, Samichlausgruppe Sursee

Das Wesen des Samichlauses sei teilen, begegnen und Solidarität vorleben. Deshalb, so Markus Kaufmann, habe die Kerngruppe der Samichlausgruppe einstimmig Ja gesagt. «Gerade in dieser Zeit brauchen die Kinder den Samichlaus», ist er überzeugt. Und auch von den Samichläusen habe er immer wieder gehört und gespürt, dass sie die Besuche durchführen wollen.

Abstand in den Wohnungen

Um die Massnahmen zur Verhinderung von Ansteckungen zu wahren und einen würdigen Besuch zu erleben, muss der Samichlaus in den Wohnungen Abstand halten. «Die Kinder können in diesem Jahr nicht in die Nähe des Samichlauses treten», erzählt Nicole Fischer. Ein «Treppenhaus-Treffen» mit dem Chlaus oder draussen vor der Türe wie auch Besuche mit mehreren Familien zusammen, gebe es nicht. Da sich die Familien sowieso für die Besuche anmelden müssen, hat die Samichlausgruppe alle Kontaktdaten.

Die Samichlausgruppe ist gut vorbereitet: «Wir haben genug grosse Räume im Pfarreiheim, die Helferinnen tragen Schutzmasken, die Bärte werden 72 Stunden in die Quarantäne gestellt und die Kleider werden gereinigt.» Die Kerngruppe habe ein Schutzkonzept erstellt und allen Beteiligten kommuniziert. Doch die Vermietung von Samichlaus-Kleidern an Private entfällt in diesem Jahr.

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Gespannt auf die Anmeldungen

In früheren Jahren besuchten die Surseer Samichläuse 130 bis 150 Familien. «Ich bin extrem gespannt, wie viele Anmeldungen wir dieses Jahr erhalten», sagt Markus Kaufmann. «Wir würden uns über viele Anmeldungen sehr freuen.»

Ende Oktober startet die Ausschreibung für Samichlaus-Besuche, die am Sonntag, 29. November, am Donnerstag, 3., und Sonntag, 6. Dezember stattfinden. Einen Einzug ins Städtli am 1. Advent gebe es in diesem Jahr nicht. «Wir überlegen uns jedoch eine Alternative», verspricht Nicole Fischer und versichert: «Der Samichlaus und sein Gefolge freuen sich, die Surseer Familien zu besuchen.»

Info

So machen es die anderen Gemeinden

Sempach war die erste Gemeinde, die Anfang Oktober mitteilte: «Der Samichlaus will die Familien sehen.» Konkret heisst das jedoch weder Einzug noch Hausbesuche. Der Samichlaus empfängt die Familien ausserhalb des Städtlis an vier Orten.

Im Surental trafen sich am Dienstagabend drei Vertreter von Chlausgruppen. «Der Samichlaus gibt nicht ganz auf», sagt Lukas Fischer aus Triengen stellvertretend für alle. Vorstellbar seien Einzüge light oder Besuche an Haustüren. 

In Schenkon besucht der Samichlaus die Schule, die Trychler schreiten an zwei Abenden durchs Dorf. Knutwil sagte den Einzug und die Besuche ab, plant jedoch eine virtuelle Möglichkeit, um die Kinder mit dem Chlaus zu erfreuen. In Mauensee spricht der Samichlaus in den Dorfteilen Mauensee, Kaltbach und Kotten zu den Kindern an öffentlichen Plätzen unter Einhaltung der Schutzbestimmungen.

Die Hausbesuche abgesagt hat Oberkirch. In Eich, Hellbühl und Hildisrieden sollen die Entscheide später fallen. Neuenkirch führt die Hausbesuche unter Vorbehalt durch. Die Situation ist in Schlierbach und Nottwil offen. «Der Samichlaus soll kommen, und wir wollen keine Familien ausschliessen», erklärt Thomas Zimmermann von der Samichlausgruppe Nottwil.  


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