«Die Einfälle kamen ihm unerwartet»
Zu Ehren Frédéric Chopins findet am Donnerstag, 21. November, an der Kanti Sursee ein Gedenkkonzert statt. Am Klavier werden Schülerinnen und Schüler der Musikschule Region Sursee sowie der Kanti Sursee sitzen.
Am Donnerstag, 21. November, findet an der Kanti Sursee ein Gedenkkonzert zu Ehren Frédéric Chopins statt. Federführend beim Gedenkkonzert ist die begnadete Pianistin Sue Hess aus Beromünster. Sie wird dem Publikum das reiche Schaffen des romantischen Komponisten näherbringen. Zudem tragen Schüler und Schülerinnen der Musikschule Region Sursee sowie der Kanti Sursee diverse Stücke des Künstlers vor.
Chopins Komponierkunst sorgte schon bei seinen Zeitgenossen für viel Erstaunen und liebevolle Umschreibungen seiner Genialität. So kommentierte der Schriftsteller und Freund des Musikers Heinrich Heine: «Seine Finger sind nur die Diener seiner Seele.» Und die französische Autorin George Sand, Kennerin seines Arbeitsprozesses, meinte: «Die Einfälle kamen ihm ungesucht, unerwartet. Manchmal erschienen sie ihm plötzlich, während er am Klavier sass, vollständig und in ihrer ganzen Erhabenheit. Oder sie sangen in ihm während eines Spaziergangs, und er musste sich beeilen, nach Hause zu kommen, um sie auf dem Klavier zu fixieren.»
Einblicke in Chopins Leben
Chopins Leben wird auch während des Gedenkkonzerts am Donnerstag, 21. November, in die Aufführung musikalischer Perlen verwoben werden. So werden Klavierschülerinnen und -schüler Hess’ der unglaublichen Schaffenskraft und Kreativität des polnisch-französischen Doppelbürgers aus der Zeit der Romantik lebendige Konturen verleihen. Sie werden Auszüge aus dem Briefverkehr Chopins vorlesen ebenso wie markante Lebensstationen Revue passieren lassen.
Das Hauptaugenmerk liegt indes bestimmt auf der Zelebration von sorgsam ausgesuchten Stücken Chopins am Konzertflügel in der Aula. 13 Stücke des musikalischen Wunderkinds werden zu hören sein, das selbst bereits im Alter von acht Jahren auf dem Klavier konzertierte. Chopin wurde geografisch in seinem unermüdlichen Komponieren inspiriert, hielt er sich doch nach seiner Ausbildung in Warschau zeitweise in Mallorca auf und bereiste Wien, Deutschland, Frankreich, England und Schottland. Aber auch Alltagsszenen sollen ihn, so will es eine kolportierte Legende, zum Musikschaffen angestachelt haben: Die bereits zitierte George Sand besass einen Hund; als dieser mit einem Wollknäuel gespielt habe, sei Chopin flugs zur Niederschrift eines Walzers angestachelt worden.
Chopin unterrichtete selbst auch Klavierschüler, wobei deren Eindruck von seiner Art als zwiespältig übermittelt wird. Sie waren sich uneins, ob sie ihm, wie die einen, Geduld oder eben Ungeduld in «Gewitterstunden», wie die anderen, zuschreiben sollten. Eins bleibt allerdings sicher: Seine Schüler nahmen ihm Gefühlswallungen nie übel, sondern, so ist es überliefert, vergötterten ihn geradezu. Und eine grosse emotionale Breite wird in jedem Fall auch das Publikum am rund 90 Minuten dauernden Gedenkkonzert überströmen.