«Altersfragen hören nicht an den Gemeindegrenzen auf. Daher ist es sehr erfreulich, dass sich in der Region Sursee alle 19 Gemeinen für die Zusammenarbeit entschlossen haben», zeigte sich Jolanda Achermann bei der Begrüssung sehr zufrieden. Die Präsidentin der Kommission wies darauf hin: «Was als Vernetzung zwischen den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten begann, hat sich zu einer konstruktiven Zusammenarbeit und zu einem wertvollen Austausch zwischen den Gemeinden mit gemeinsamer Aktivität und Beratung entwickelt.» Hannah Treier, reformierte Pfarrerin, lud die Anwesenden ein: «Nutzen Sie die Möglichkeiten, denn ein Austausch mit Menschen, neue Menschen kennenzulernen, Beziehungen zu pflegen, das sind zentrale Aspekte, die das Leben auch im Alter prägen.» Livia Wey, Pastoralraumleiterin der katholischen Kirche, fragte: «60plus, ist das schon alt? Dies ist eher das Alter des Aufbruchs, ein guter Moment, Weichen zu stellen und die neue kommende Lebensphase offen und neugierig anzugehen. Dies ganz im Sinn des Mottos ‘Wenn nicht jetzt, wann dann?’.»
Unbekannte Aufgabe: Tätigkeit finden
Ein Höhepunkt des Anlasses war das Referat von Ludwig Hasler. Dem studierten Physiker und Philosoph gelang es gleich zu Beginn im Bürgersaal des Rathauses Sursee, die Anwesenden in seinen Bann zu ziehen. «Wie wir gut gelaunt altern», betitelte er sein Referat beziehungsweise seine Lebensweisheiten. «Es ist wichtig, dass wir akzeptieren: Heute alt zu werden ist ganz etwas anderes als es viele Jahre war, nämlich zu warten, bis das Leben zu Ende ist.» Hasler bezog immer wieder sein Leben und sein Alter mit ein. Oder er erzählte spannende Geschichten wie jene von drei Kollegen, die, wie er meinte, «gut gelaunt altern». «Sie gründeten gemeinsam ein Quartiercafé. Dieses Café bietet eine sinnvolle Tätigkeit. Es bietet aber auch Momente, mit Gästen ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig immer wieder von Neuem zu erfreuen.» Mit dem neuen Entdecken der eigenen Fähigkeiten gelingt es auch im Alter, eine neue, vielleicht sogar unbekannte Aufgabe oder Tätigkeit zu finden, die bestimmt Spass macht. «Es gibt viele alte Menschen, die diese Gelegenheiten nutzen, Mitmenschen zu begleiten und zu unterstützen, wie Fahrdienst anzubieten, zu kochen, Geräte zu flicken und natürlich Kinder zu hüten. Abschliessend ermunterte er: «Gehen wir aufeinander zu, nehmen wir die Chance jetzt und nicht erst mit 85 in die Hand!»
Wertvoller Beitrag
Die Kurzreferate von Roger Unterladstätter, Fachmann für Altersvorsorge, und Sandra Remund, Pro Senectute, zu Wohnen und Wohnformen im Alter sowie von Mani Haller zum Thema Reisen boten konkrete Informationen zu Alltagsthemen. Die Anwesenden schätzten es, auch ganz persönliche Fragen und Anliegen einzubringen. Die verschiedenen Musikschulen der Region sorgten für ein unterhaltendes Rahmenprogramm.
Sehr geschätzt wurden die Informationen und die Gespräche an den Marktständen. Auch wenn es ab und zu spannend war, einen Blick auf die Angebote einer anderen Gemeinde zu werfen, war oft zu hören: «Ich bin sehr beeindruckt, welche tollen Angebote und Aktivitäten von meiner Gemeinde, unseren Kirchen, Vereinen und Gruppen im Angebot sind.» Dies zeigte ganz konkret, dass die beteiligten Gemeinden von «Alter bewegt» der Region Sursee gemeinsam mit der reformierten Kirchgemeinde Sursee und der katholischen Kirchgemeinde Sursee mit dem «Marktplatz 60plus» einen wertvollen Beitrag leisteten. Dies ganz im Sinn von Ludwig Hasler: «Wie wir gut gelaunt altern.»