Der Hauptdarsteller im Film «Draussen in meinem Kopf», Samuel Koch, trotzte an der Premiere im Open Air Kino Nottwil dem Regen. Foto Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Der Hauptdarsteller im Film «Draussen in meinem Kopf», Samuel Koch, trotzte an der Premiere im Open Air Kino Nottwil dem Regen. Foto Schweizer Paraplegiker-Stiftung
14.08.2018

Samuel Koch besuchte Open Air Kino Nottwil

Am Montagabend feierte der Film «Draussen in meinem Kopf» im Open Air Kino Nottwil seine Schweizer Premiere. Hauptdarsteller Samuel Koch reiste dazu extra aus Deutschland an und trotzte dem Regen.

Rund ein Jahr verbrachte Samuel Koch nach seinem Unfall in der Fernsehsendung «Wetten, dass ...?» im Schweizer Paraplegiker-Zentrum. Gestern Abend, 13. August, kehrte der 31-Jährige nach Nottwil zurück. Denn inzwischen ist der Tetraplegiker ein erfolgreicher Schauspieler und erhielt kürzlich seine erste grosse Kinofilm-Hauptrolle. Gestern Abend feierte der Streifen «Draussen in meinem Kopf» nun seine Schweizer Premiere im Open Air Kino Nottwil. Das Open Air Kino fand auf dem Areal des Hotels Sempachersee statt. Dieses befindet sich unmittelbar neben dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum und gehört zur Schweizer Paraplegiker-Gruppe.

Samuel Koch war für die Schweizer Premiere, die in strömendem Regen stattfand, extra mit seinem Bruder Jonathan aus Deutschland angereist – mit dem Auto vier Stunden hin und danach wieder vier Stunden zurück. Noch am Nachmittag war er auf der Bühne und übte am Staatstheater Darmstadt ein neues Stück ein. Dort gehört Koch inzwischen zum festen Ensemble. «Ich kam trotz der langen Anreise gerne nach Nottwil», sagte er. Er habe im Schweizer Paraplegiker-Zentrum zwar die schrecklichste Zeit seines Lebens verbracht, gleichzeitig sei es aber für ihn ein Neustart gewesen.

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«Zum Glück war ich hier»
Im Film von Regisseurin Eibe Maleen Krebs spielt Samuel Koch keinen Tetraplegiker, sondern einen Patienten, der an Muskelschwund leidet und bald sterben wird. Sven, so heisst Samuel Koch im Film, kann sich nicht mehr aus eigener Kraft bewegen und ist stets auf Hilfe angewiesen. Im Pflegezimmer hat er sich eine Welt geschaffen, die er nie verlässt. Daher wurde der Film fast ausschliesslich in einem einzigen Raum gedreht. In diese Welt tritt zu Beginn der Geschichte Christoph ein, der freiwillig ein Sozialjahr absolviert. Nach anfänglichen Annäherungsproblemen entsteht zwischen den beiden jungen Männern eine Freundschaft, die jedoch nicht ganz unproblematisch ist.

Vor und nach der Filmvorführung gab Samuel Koch in zwei kurzen Podiumsgesprächen Einblicke in die Entstehung von «Draussen in meinem Kopf». Da die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruhe, habe er grossen Respekt vor dem Stoff, sagte er und stellte sogleich klar: «Ich habe mit meiner Filmfigur eigentlich nichts gemeinsam.» Im Gegensatz zu Sven gehe er gerne nach draussen und versuche trotz Behinderung stets so spontan wie möglich zu bleiben. Zudem sei er froh, dass er die Zeit nach seinem Unfall im Schweizer Paraplegiker-Zentrum verbringen konnte und nicht in einem solchen Heim, in dem die Filmgeschichte spielt.

Wann der Film «Draussen in meinem Kopf» mit Samuel Koch in der Hauptrolle in den Schweizer Kinos anläuft, ist noch unklar.


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