02.06.2016

Schweizer Paraplegiker-Stiftung baut die Zukunft

Die umfassenden, lebenslangen Leistungen der Schweizer Paraplegiker-Stiftung sind immer stärker gefragt. Gönnerbeiträge sowie höhere Spendeneinnahmen ermöglichten es im vergangenen Jahr, die daraus entstandenen Kosten zu finanzieren. Gleichzeitig erreichte die Stiftung einen ersten Meilenstein in der Bautätigkeit zur Klinikerweiterung.

Die Nachfrage nach den spezialisierten Leistungen der Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) und ihrer Grup-pengesellschaften ist im Geschäftsjahr 2015 erwartungsgemäss gestiegen. Dazu zählen auch Gesuche von querschnittgelähmten Menschen um Direkthilfe, welche die SPS in 1072 Fällen gutgeheissen hat. Diese vermehrt nachgefragten Leistungen führten, neben einer grösseren Mitarbeiterzahl, zu höheren Sach- sowie Unterstützungskosten. Die Abgeltungen durch Versicherungen, Sozialwerke oder Leistungsempfänger ermöglichten einen, gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Prozent leicht geringeren, Kostendeckungsgrad von 77,3 Prozent; 22,7 Prozent der gruppenweiten Leistungen zuhanden querschnittgelähmter Menschen konnte die SPS mit Mit-teln aus Gönnerbeiträgen von unverändert 1,8 Mio. Mitgliedern in 1,06 Mio. Haushalten sowie aus Spenden decken.

Schweizer Paraplegiker-Zentrum braucht mehr Betten
Nachdem 2014 überdurchschnittlich viele hochgelähmte Tetraplegiker im Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) zur Erstrehabilitation aufgenommen wurden, verzeichnete die Spezialklinik 2015 mit 53 Prozent einen höheren Anteil an Paraplegikern. Bei der Hälfte aller Erstrehabilitationen war die Ursache der Querschnittläh-mung unfallbedingt: So haben Stürze bei 43 Prozent der Betroffenen zur Rückenmarkverletzung geführt, Sport-unfälle bei 35 Prozent und Verkehrsunfälle bei 18 Prozent. Für insgesamt 1085 stationäre Patienten, die 2015 nach einer Erstrehabilitation oder Folgebehandlung die Klinik verlassen konnten, wurden 52 482 Pflegetage ge-leistet; 10‘739 davon für beatmete Patienten. Die vielen Pflegetage führten zu einer Bettenbelegung von 96,5 Prozent. Um auch inskünftig jederzeit Patienten zur Akutbehandlung und Rehabilitation aufnehmen zu können, wird die Spezialklinik um insgesamt 24 auf 174 Betten erweitert. Gleichzeitig werden umfassende Erneuerungs-arbeiten an der 25-jährigen Klinik ausgeführt. Die rund vier Jahre dauernden Bauarbeiten sind im Oktober 2015 gestartet.

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Spenden für den Klinikerweiterungsbau
Die SPS hat für die nicht staatlich subventionierte Klinikerneuerung und -erweiterung mit modernster medizini-scher Einrichtung 150 Mio. Franken veranschlagt. Zehn Prozent der Bausumme soll mittels Spenden generiert werden. Dazu hat die SPS im vergangenen Jahr erstmals und erfolgreich zweckgebundene Spendenaufrufe durchgeführt. Als erster Meilenstein konnte bereits im April 2015 der neue Rettungshelikopter-Landeplatz auf dem Dach des SPZ in Betrieb genommen werden. Mit der international gültigen Farb-Signalisation nach neusten Richtlinien, möglichen GPS-Anflügen bei schlechten Sichtverhältnissen und einer von der Rega installierten, hochmodernen Wetterstation gilt der Landeplatz schweizweit als vorbildlich.

Lebenslange Leistung für mehr Querschnittgelähmte
Die Schweizer Paraplegiker-Stiftung (SPS) ist Trägerin eines einzigartigen Leistungsnetzes für querschnittge-lähmte Menschen. Mit ihren sechs Tochtergesellschaften und zwei Partnerorganisationen bietet die SPS Be-troffenen eine hochspezialisierte medizinische Betreuung, optimale Eingliederung in Familie, Beruf und Gesell-schaft, spezifische Forschungstätigkeit und lebenslange Begleitung. Immer mehr querschnittgelähmte Menschen verlassen sich auf das Leistungsnetz der SPS, welches ihnen bis zum Lebensende zur Verfügung steht. Entsprechend herausfordernd ist die Aufgabe, dieses laufend den aktuellen Begebenheiten anzupassen, um den Stiftungszweck qualitativ hochstehend erfüllen zu können. In der Schweiz leben rund 8000 Querschnittgelähmte, wobei die Anzahl Betroffener im Seniorenalter und mit einer hohen Lähmung wächst.


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