Die Regionalbibliothek Sursee hat an der letzten Generalversammlung im Mai angekündigt, die Gebühren und die Pro-Kopf-Beiträge zu erhöhen. Das, weil unter anderem die Gemeinde Knutwil die Leistungsvereinbarung kündigte und sich die Kosten damit auf eine Gemeinde weniger verteilen. Ausserdem habe die Stadt Sursee die Betriebsgebühren für das Gebäude zur Spinne in der Altstadt erhöht. Die Erhöhung der Abgaben an die Bibliothek Sursee lehnten die Vertreter und Vertreterinnen der zwölf Trägergemeinden an der Generalversammlung ab (diese Zeitung berichtete). Daraufhin fanden Gespräche statt, um eine für alle akzeptable Lösung zu schaffen und diese konnte gefunden werden. Vor einer Woche haben alle Trägergemeinden die neue Leistungsvereinbarung unterschrieben, welche ab 2026 gilt.
«Die Trägergemeinden sind gegenüber der Regionalbibliothek Sursee grundsätzlich sehr wohlwollend eingestellt, aber man musste sich einfach über den Verteilschlüssel einig werden», sagt Hans Bachmann, Präsident Regionalbibliothek Sursee. Diesen haben die Trägergemeinden selbstständig erarbeitet. Neu werden die Pro-Kopf-Beiträge der Gemeinden an die Bibliothek nicht mehr nur anhand der Bevölkerungszahl, sondern zusätzlich anhand der Ausleihzahl pro Gemeinde definiert. Ausserdem gibt es ein neues Raster, was die Gebühren betrifft. Vorher waren die Gemeinden anhand der Distanz in drei verschiedene Preiskategorien unterteilt, nun werden es fünf sein. Laut Hans Bachmann können damit die Gebühren nachvollziehbarer gestaltet werden. «Mit dieser Anpassung kann es sich auch ergeben, dass eine Gemeinde wie Wauwil künftig wesentlich mehr zahlt, weil sie einfach mehr Nutzerinnen und Nutzer im Dorf hat, die bei uns viele Bücher ausleihen kommen», so Bachmann.
In den kommenden Jahren wird sich zeigen, wie sich der neue Verteilschlüssel bewähren wird. «Der Vorstand der Regionalbibliothek Sursee ist den Vertreterinnen und Vertretern der Trägergemeinden sehr dankbar, dass sie weiterhin an diesem Modell festhalten», sagt Hans Bachmann. So könne das Augenmerk wieder auf aktuelle Projekte gerichtet werden. Eines davon ist die «Open Library», die im Oktober eingeweiht wurde. Dieses Angebot läuft, laut Präsident Hans Bachmann, ausserordentlich gut, bereits nach zwei Monaten seien sehr erfreuliche Nutzerzahlen zu verzeichnen. Nächstes Jahr plant der Präsident ausserdem, das Gespräch mit Gemeinden der Umgebung zu suchen, die eine hohe Ausleihzahl vorweisen. «Je mehr Trägergemeinden wir haben, desto mehr sinkt die finanzielle Belastung pro Gemeinde», so Bachmann.

