Im hohen Alter möglichst lange im Eigenheim leben zu können, entspricht einem Bedürfnis. Alterswohnungen am Zentrum fördern die Selbstständigkeit. (Foto Pixabay)
Im hohen Alter möglichst lange im Eigenheim leben zu können, entspricht einem Bedürfnis. Alterswohnungen am Zentrum fördern die Selbstständigkeit. (Foto Pixabay)
15.02.2021

Triengen: CVP fordert Gesundheitsstrategie 

von Livia Kurmann

Die CVP Triengen fordert vom Gemeinderat eine Gesundheitsstrategie. Für Themen wie «Wohnen im Alter» oder Hausärztemangel sollen Massnahmen erarbeitet werden.

Gerade die aktuelle Lage rund um die Corona-Pandemie zeigte nochmals auf, wie stark Risikogruppen, vor allem Senioren, auf lokale Lösungen angewiesen sind. Wenn das Dorflädeli nur ein paar Blocks weiter und die Hausarztpraxis gleich um die Ecke liegen, ist es nicht zwingend nötig, weite Reisen zu unternehmen. Mit der Nachbarschaftshilfe oder gar der Spitex werden der Alltag zusätzlich erleichtert und die Selbstständigkeit gewahrt.

Wie wichtig eine moderne Gesundheitsversorgung in der eigenen Gemeinde ist, will die CVP Triengen mit ihrem Antrag an den Gemeinderat verdeutlichen. Die Partei fordert darin die Erstellung einer zentralen Gesundheitsstrategie (diese Zeitung berichtete).

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Drei Herausforderungen

Die CVP analysierte die Situation in Triengen und kam zum Schluss, dass die Gemeindestrategie sowie das Legislaturprogramm drei Punkten zu wenig Rechnung tragen:

- Unterstützung bei der Schaffung von Strukturen für eine moderne Hausärzteversorgung 

- Bereitstellung von zeitgemässer Infrastruktur für das Wohnen im Alter

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- Optimale Nutzung der Ressourcen im örtlichen Gesundheitswesen 

Der Gemeinderat soll aufzeigen, wie er die Gemeinde Triengen für Hausärzte attraktiver machen will, erklärt Tim Kiser, Parteipräsident der CVP Triengen. «Die Schaffung von Hausarztpraxen ist Sache der Privatwirtschaft. Jedoch kann der Gemeinderat die Strukturen dafür schaffen.» Die Partei schlägt vor, das Gespräch mit den ortsansässigen Hausärzten zu suchen und deren Meinung einzuholen.

«Die Alterswohnungen befinden sich in einem sehr veralteten Zustand und sind nicht mehr zeitgemäss. »
Tim Kiser, Parteipräsident CVP Triengen

Weiter möchte die Partei das Angebot von «Wohnen im Alter» ausbauen. Die einzigen Alterswohnungen stünden derzeit direkt neben dem Betagtenzentrum Lindenrain. «Diese befinden sich in einem sehr veralteten Zustand und sind nicht mehr zeitgemäss. Sie decken die Bedürfnisse heutiger Alterswohnungen nicht mehr ab», so Kiser. Vom Gemeinderat will die Partei wissen, wie dessen Strategie dazu im Detail aussieht.

Ein Flickwerk verhindern

Eine weitere Herausforderung sieht die CVP Triengen in der optimalen Nutzung der Ressourcen im örtlichen Gesundheitswesen wie der Spitex, der Hausärzte und des Betagtenzentrums. Die verschiedenen «Player» in der örtlichen Gesundheitsversorgung schöpften ihr Potential in der Zusammenarbeit nicht vollständig aus. Hier könnten zum Wohle der ganzen Gemeinde Ressourcen zusammengelegt und optimiert werden, heisst es im Antrag der CVP Triengen.

Um die Möglichkeiten zu besprechen, schlägt die CVP Triengen die Gründung einer Gesundheitsstrategiekommission vor. Vertreter wären Hausärzte, Mitglieder der Spitex, des Betagtenzentrums sowie weitere Interessengruppen. «Das Ziel ist, alle Interessen zu vereinen und gemeinsam etwas zu machen. Es soll kein Flickwerk entstehen, wo jeder seine eigene Sache macht.» 

Die neue Kommission brauche es trotz bereits bestehender Alterskommission, so Kiser. Die Alterskommission setze sich hauptsächlich mit Fragen zum Thema Alter auseinander. Die neue Kommission würde sich spezifisch mit der Gesundheitsversorgung der Gemeinde Triengen auseinandersetzen, eine Gesundheitsstrategie erarbeiten und sich danach wieder auflösen.

Nicht zuletzt fordert die CVP Triengen vom Gemeinderat oder aber der neuen Gesundheitsstrategiekommission, eine Bedürfnisabklärung bei der Bevölkerung durchzuführen. «Man muss wissen, was die Trienger Bevölkerung sich wünscht und was sie konkret an Strukturen von der Gemeinde erwartet».

Umfrage läuft bereits

Der Gemeinderat Triengen stehe dem Anliegen der Partei offen gegenüber, so Isabelle Kunz, Leiterin Ressort Soziales und Freizeit. Der Antrag sei am 2. Februar eingereicht und bereits am 4. Februar in einer Ratssitzung besprochen worden. «Aktuell wird eine Umfrage bei der Bevölkerung zu den Bereichen Lebensgestaltung, Wohnen, Information, Dienstleistungen, Pflege und Betreuung, finanzielle Sicherheit sowie Zusammenarbeit durchgeführt. Die Rückmeldungen werden Mitte März ausgewertet und fliessen in die Strategie ‘Wohnen im Alter’ ein», erklärt Kunz. Danach folge eine Strategiesitzung des Gemeinderats und die Information der Bevölkerung. «Die Anfrage der CVP bestätigt die Richtigkeit des vom Gemeinderat bereits angestrebten strategischen Prozesses ‘Wohnen im Alter/Gesundheitswesen’, der entsprechend weiter vorangetrieben wird.»


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