«Messungen im Kanton Bern an Tractor-Pulling-Rennen ergaben, dass der Boden nicht belastet wurde», sagt Daniel Kunz, der Kopf des über die Landesgrenzen beliebten Anlasses Mitte August. Weiter würde rund die Hälfte der Motorfahrzeuge ohne Diesel laufen. «Ich erkläre Isabelle Schwegler am Tisch gerne unsere Rennen..» Das Wolermoos liege zum Beispiel deutlich weiter als 300 Meter vom Rennstandort entfernt, nicht so, wie sie in ihrer Anfrage behauptet habe.
Kritisch überprüfen
Die SP-Kantonsrätin aus Reiden stellte im September dem Regierungsrat verschiedene Fragen zum Tractor-Pulling (diese Zeitung berichtete). Er sagt im Wesentlichen: «Die Beanspruchung des fruchtbaren Landwirtschaftsbodens durch das Tractor-Pulling widerspricht der Vorgabe des schonenden Umgangs mit dem Boden.» Deshalb solle die Bewilligung für den Anlass kritisch überprüft werden.
Auch Open-Airs in Gefahr
Daniel Kunz pocht auf Gleichbehandlung: «Wenn das Tractor-Pulling wegen der Bodenbelastung nicht stattfinden darf, dürfen auch keine Skirennen und einige Schwingfeste nicht mehr durchgeführt werden.» Auch so gut wie keine Open-Airs wären noch möglich. Viele der von ihm genannten Veranstaltungen seien auf Landwirtschaftsland stationiert.
Vereine wären die Verlierer
Der OK-Chef weist noch darauf hin, dass vom Tractor-Pulling einige Vereine und Schulklassen «leben». «Mindestens 15 Vereine und Gruppierungen profitieren dank ihren Einsätzen am Tractor-Pulling,» Eine Schulklasse finanziere beispielsweise ihr Klassenlager damit. Viele Guuggenmusiken, Jodelclubs und Musikvereine helfen bei der Durchführung des Motorsportanlasses. «Vor allem Vereine wären die Verlierer», erklärt Daniel Kunz. Bei ihm und dem ganzen OK stehe der Gewinn nicht im Vordergrund.
Das Warten auf den Bundesrat
Standortgemeinde ist Knutwil. Geschäftsführer Hanspeter Rinert erklärt, dass in den vergangenen Jahren die Geschäftsleitung die kommunale Bewilligung erteilt habe. «Für das aktuelle Jahr liegt noch kein Gesuch des Veranstalters vor», fügt er an. Es sei noch unklar, ob der Bundesrat solche Grossveranstaltungen überhaupt zulasse. «Wir müssten ohnehin die kantonale Bewilligung abwarten, bevor wir selber entscheiden könnten.» Hanspeter Rinert zeigt sich offen für Gespräche mit dem Kanton und dem Veranstalter.
Vorschriften eingehalten
Derweil möchte Daniel Kunz auch in diesem Jahr ein Tractor-Pulling organisieren, wartet jedoch auf den Bundesrat, bis er ein Gesuch einreicht. Er betont noch: «Wir hatten nie einen Zwischenfall oder verletzten die Vorschriften.» Isabelle Schwegler wolle einfach alles verbieten.