27.02.2019

Die Narrenfreiheit ist das Schönste

Liebe Fasnächtler und Fasnachtsmuffel, holt bitte die Chronometer, Stopp- und Sanduhren hervor! Ich habe für meinen heurigen Kommentar von der Stadt Sursee eine Lesezeitbeschränkung von zwei Minuten aufgebrummt bekommen. Wenn ihr also mit dem Lesen dieses Textes nach zwei Minuten noch nicht fertig seid, müsst ihr sofort umblättern. Das ist letztlich auch in meinem Sinne, denn dort findet ihr den «Lälli-Sprotz», die intelligentesten Seiten, die diese Zeitung jedes Jahr zu bieten hat.

Spät kommt sie dieses Jahr, doch sie kommt, die Fasnacht. Und die Themen, die närrisch zu verwerten sich lohnt, sind heuer so zahlreich wie kaum je zuvor. Das aktuellste stammt vom vergangenen Dienstag: Da schickte doch wie alle Jahre wieder ein auswärtiger Verlag eine Broschüre mit nützlichen Informationen, Adressen und Vereinsporträts in die Surseer Haushaltungen. Dumm nur, dass auf der Titelseite über dem in dicken Lettern geschriebenen Wort «Sursee» ein Bild vom Städtli Sempach prangt …

Ein Thema, um das die Narrenläufer, die Wagenbauer und ich selbst im «Lälli-Sprotz» nicht herumkommen, ist der Turmbau zu Sursee, der schon Schiffbruch erlitt, bevor er überhaupt startete. «Flieg nicht zu hoch, mein kleiner Freund» trällerte schon vor Jahren die Sängerin Nicole, und je hochtrabender die Projekte, desto tiefer kann der Fall sein. Obwohl zumindest in Sursee das Fasnachtsmotto «Ab i d’Loft» eigentlich für den Turm spricht.

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Auch wenn der Gewerbeturm in der Badi gebodigt ist – an Türme in Form von Hochhäusern wird man sich in Sursee gewöhnen müssen. Das gefällt nicht allen und dürfte auch an den Gemeindeversammlungen zur Ortsplanungsrevision zu reden geben – nebst dem Maulkorb, den die Stadt allzu redseligen Votanten umbinden möchte. Diese Vorstellung ist mir als Plapper- und Lästermaul ein Graus. Gut, dass über die närrischen Tage nicht Stadtpilot Beat Leu das Sagen hat, sondern Heinivater Rico Löhrer. So kann denn jeder Narr lästern, plappern, gaaggen und liiren, wie ihm beliebt. Und gerade das, die Narrenfreiheit, ist das Schönste an der Fasnacht.

In diesem Sinne wünsche ich allen Narren, Göiggu und Fasnächtlern ein lockeres Mundwerk und eine schöne fünfte Jahreszeit!

Den «Lälli-Sprotz» lesen Sie exklusiv in der gedruckten Ausgabe der «Surseer Woche» und «Trienger Woche» und online unter www.surseerwoche.ch!


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