Sakristan Josef Arnold nach und vor der Stoffwechselkur. Foto zVg
Sakristan Josef Arnold nach und vor der Stoffwechselkur. Foto zVg
12.01.2019

«Ich fühle mich wie ein anderer Mensch»

In nur elf Monaten nahm der Sakristan der Pfarrkirche Sursee, Josef Arnold, 40 Kilo ab. Er schaffte dies nicht mit einer Diät, sondern einer Stoffwechselkur. «Das können auch andere schaffen», ist er überzeugt. Mit seinem Erfolg möchte er zur Nachahmung motivieren.

Freudestrahlend und mit sichtlichem Stolz posiert Josef Arnold für das Bild mit seiner neuen, abgespeckten Figur auf der Treppe vor der Pfarrkirche Sursee. Als Referenz präsentiert er die Jeans, die er vor dem Kampf gegen die Kilos trug und seine aktuellen Hosen um nicht weniger als sechs Kleidergrössen übertreffen. Der Unterschied zwischen dem Vorher und dem Nachher ist frappant. Josef Arnold schaffte die Metamorphose nicht mit einer Diät, sondern mit der Stoffwechselkur «Unsere Kur». Als «Coach» fungierte die Buttisholzerin Verena Fässler, die im Surseer Buchenhof ihre Praxis «Neuordnung – die Wirkstatt» betreibt und unter anderem zertifizierte «Unsere Kur»-Beraterin ist.

Wider den Jo-Jo-Effekt
«Ich war schon immer übergewichtig und probierte viele Ansätze aus, mein Gewicht zu reduzieren», gibt Josef Arnold, der seit 2001 als Sakristan der Pfarrkirche Sursee tätig ist, unumwunden zu. Unter anderem begab er sich unter die Fittiche der Weight Watchers. «Mit diesen Diäten verlor ich schnell einmal viel Gewicht, in vier Monaten etwa 24 Kilo. Aber bereits wenige Monate später war ich wieder gleich weit wie vorher – oder sogar noch weiter», lässt Josef Arnold durchblicken. «Jo-Jo-Effekt» nennt man dieses Phänomen in Fachkreisen. Es bleibt bei «Unserer Kur» aus, da diese den Fettstoffwechsel statt den Zuckerstoffwechsel ankurbelt, wodurch das Depotfett des Körpers abgebaut wird. «Es handelt sich denn auch nicht um eine Diät, sondern eine Stoffwechselkur», betont Josef Arnold. Speziell dabei ist die Integration des Gehirns, das heisst die Auflösung im Unterbewusstsein vorhandener und die Adaption neuer Gewohnheiten. «Letztlich geht darum, ein Gespür für den eigenen Körper und die eigenen Bedürfnisse zu bekommen», bringt es der 60-Jährige auf den Punkt. So sei denn auch keine grundlegende Lebensumstellung notwendig, um das gewünschte Gewicht zu erreichen.

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Wieder zu Fuss auf den Berg
Auf «Unsere Kur» kam Josef Arnold durch seinen Sohn, der bei der Familien-Guuggenmusik Snozzichöbler mitschränzt – gleich wie die Surseerin Elfi Kupper, die nach Absolvierung der Stoffwechselkur kaum mehr wiederzuerkennen ist. «Ich dachte, wenn das bei ihr funktionierte, dann muss es das bei mir auch», so der zweifache Vater und zweifache Grossvater. So fing er unter der Obhut von Verena Fässler im Oktober 2017 mit der Kur an. «Damals wusste ich gar nicht, wie schwer ich eigentlich war. Also kaufte ich mir eine Waage, die fast 125 Kilo anzeigte», erinnert sich der Sakristan. Er hatte auch zu hohe Blutdruck- und Cholesterinwerte, die sich mittlerweile normalisierten. Er brauche auch keine Schuheinlagen mehr und könne nun wieder Dinge tun, auf die er 30 Jahre lang verzichtet habe – beispielsweise zu Fuss auf einen Berg steigen, statt die Bergbahn zu nehmen.

Dran bleiben und nicht aufgeben
So durchlief Josef Arnold die fünf Phasen der Stoffwechselkur, ass zum Beispiel ab November 2017 niederkalorisch, was ihm nach einer Woche eine Gewichtsreduktion von sechs Kilo einbrachte. Es gab aber auch Rückschläge, sprich Gewichtszunahmen zu verkraften, worüber er akribisch Buch führte – die Skiferien oder die Fasnacht liessen grüssen. «Dran bleiben und nicht aufgeben war in solchen Fällen meine Devise», so der erfolgreiche Absolvent der Stoffwechselkur, der sich als Chancenbringer sieht – einerseits, um zur Senkung der Gesundheitskosten beizutragen, und andererseits für andere Menschen, die unter ihrem Übergewicht leiden. Sie zu motivieren, diesen Schritt zu tun, ohne sie zu verletzen, sei die grösste Herausforderung, sagt Josef Arnold, der mit glänzenden Augen vom Hochgefühl berichtet, das er verspürte, als er im September 2018 nach nur elf Monaten sein Wunschgewicht von 85 Kilo erreichte. «Ich wurde fast ein wenig süchtig und konnte kaum aufhören mit Abnehmen. Denn ich wollte auf keinen Fall mehr das Wort 'Adipositas' in einem Arztbericht lesen», meint er mit einem Schmunzeln.

Fit und motiviert wie kaum zuvor
Im Dezember vergangenen Jahres folgte dann noch die Nachkurphase. «Nach der Kur kann man alles essen wie vor der Kur, aber man tut es mit einem anderen Bewusstsein und einem anderen Mass», so Josef Arnold. Nun fühle er sich wie ein anderer Mensch. Und so fit und motiviert wie kaum zuvor, weiterhin seinen Hobbys zu frönen: als Mitglied der von ihm vor zehn Jahren gegründeten «Rathaus-Örgeler» zu musizieren, Velo und Ski zu fahren und sich ganz einfach zu bewegen. Bewegung ist ja bekanntlich neben einem sich im Gleichgewicht befindlichen Stoffwechsel die effizienteste Methode, die Kilos purzeln zu lassen.


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