Unter dem Motto «The Great Show» hatte sich die Jugendmusik Sursee in Blasmusikliteratur vertieft, die einiges von den jungen Musikantinnen und Musikanten abverlangte. Doch die Ansage zu Beginn des letzten Samstagabends im Pfarreizentrum Sursee, dass dem Publikum wirklich eine grosse Show geboten werde, vermochten die Interpreten auf der Bühne vollumfänglich einzulösen. Schon die Beginners Band und die Junior Band der Musikschule Sursee, die den Auftakt bestritten, legten ein Zeugnis ab von ihrem Probefleiss, mit dem sie sich in den Tagen zuvor im Lager reingekniet hatten.
Gewappnet für Emmen
Dass Dirigent Kazuo Watanabe der Jugendmusik Sursee viel zutraut und die Jugendlichen zu Höchstleistungen motivieren kann, unterstrich er gleich zu Beginn zusammen mit seinem Ensemble. Mit dem rassigen und fanfarenhaften «Invicta» von James Swearingen wird die Jugendmusik Sursee am 11. Juni nach Emmen ans Kantonal-Jugendmusikfest reisen. Mit im Gepäck für den musikalischen Wettbewerb haben sie zudem den japanischen Marsch «Kodomo No Hi», bei dem Watanabe, selber aus Japan stammend, der Jugendmusik natürlich besonders gut vermitteln kann, wie dieser zu spielen ist. Trefflich brachten die Jugendlichen die Verspieltheit und den eingängigen pentatonischen Charakter der Musik zum Ausdruck, die sich an japanischen Kinderlieder anlehnt. Als drittes Stück für Emmen dient «A Klezmer Karnival» von Philip Sparke, wo der Name Programm ist. Die jungen Musikantinnen und Musikanten liessen es schweisstreibend krachen, sodass vielleicht die eine oder der andere im Publikum die Lust verspürt haben mag, auf den sehr gut besetzten Tischen im Pfarreizentrum zu tanzen. Die Jugendmusik Sursee scheint auf jeden Fall gewappnet zu sein, um ihren Sieg am letzten kantonalen Jugendmusikfest in der Kategorie Harmonie im Jahr 2019 verteidigen zu können.
Solistisches Können
Nach der Pause schlug dann die Stunde der Solistinnen und Solisten, so in «The Greatest Showmann», in denen sie ihr Können stehend demonstrierten. In «Vibraphonia» trumpfte Jasmin Tschopp am Vibraphon auf und erntete – wie auch sonst das gesamte Ensemble nach jedem Stück – begeisterten Applaus. Es brauchte schliesslich zwei Zugaben, um das zahlreiche Publikum an diesem Abend zufriedenzustellen. Die Freude, endlich wieder in einem solchen Rahmen auftreten zu können, war allenthalben zu spüren. Am Schluss gab es sogar noch einen kleinen «Fötzaliräge».