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Region

Junge Köpfe, grosse Entscheidungen

Chiara Bosshart/KS Sursee/RED 25. April 2025

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Wirtschaftswoche schlüpften 144 Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Sursee in die Rolle von Geschäftsleitungsmitgliedern fiktiver Produktionsbetriebe.

Im Rahmen der jährlich stattfindenden Wirtschaftswoche schlüpften 144 Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Sursee in die Rolle von Geschäftsleitungsmitgliedern fiktiver Produktionsbetriebe.

Mithilfe einer interaktiven Unternehmenssimulation der Non-Profit-Organisation wirtschaftsbildung.ch und unter der fachkundigen Begleitung erfahrener Spielleiterinnen und -leiter erhielten die Lernenden einen praxisnahen Einblick in unternehmerisches Denken und wirtschaftliche Zusammenhänge.

Es wurde hitzig diskutiert im Eventzentrum «granolexpo» der Granol AG, Hersteller von Fassaden- und Wärmedämmsystemen, Verputzen und Farben mit Sitz im Surseer Industriegebiet. Hier und bei den regionalen Unternehmen Calida, Fenaco, Orthotec, Lehner Versand und Campus Sursee tauchten Lernende der fünften Kanti-Stufe während vier Tagen in die Welt der Unternehmensführung ein, indem sie eigene Managementstrategien entwickelten und über fünf Geschäftsjahre hinweg alle relevanten operativen Entscheidungen in einer sich stets verändernden Simulationswelt trafen.

Spielleitende aus der wirtschaftlichen Praxis

Organisiert wurde die Wirtschaftswoche von Brigit Fischer und Monika Hegglin von der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) sowie Monica Mattmann vom Vorstand der Industrie- und Handelsvereinigung Region Sursee-Willisau (IHV). Janine Küttel, Lehrerin für Wirtschaft und Recht an der Kanti, war zuständig für die Einteilung der Gruppen und die interne Organisation und Koordination an der Kanti. Die Organisatorinnen führten in einer Kick-off-Veranstaltung in die Wochen ein, als Gastreferent von «zämä» durfte Elias Rösli von seinem Alltag als Geschäftsleitungsmitglied erzählen. Die IHV sponserte allen Schüler/-innen eine Dose des erfrischenden Getränkes.

An allen Standorten waren zudem Spielleitende aus der wirtschaftlichen Praxis im Einsatz, die die Lernenden durch die Unternehmenssimulation führten. Die Gruppen bei der Granol AG wurden «gecoacht» von der Mitorganisatorin und erfahrenen Spielleiterin Brigit Fischer sowie Manuel Sieger, seit 2018 in der Unternehmensleitung der Granol AG.

Zelte wurden hergestellt

Die Teilnehmenden beschlossen, dass ihre fiktiven Unternehmen Zelte herstellen und vertreiben würden. Die drei «Unternehmen», bestehend aus jeweils sechs Lernenden, gaben sich die treffenden Namen «Tentura», «Ergotent» und «Campact AG». Doch nicht nur Produkt, Name und Unternehmensvision mussten festgelegt werden, sondern auch ein Nachhaltigkeitskonzept und das Organigramm der Geschäftsleitung, das für alle Teilnehmenden ihre jeweils individuelle Funktion im Simulationsprozess definierte. Die in verschiedene Führungsrollen geschlüpften CEOs, COOs, CFOs, CMOs, CHROs sowie die neu eingeführten CSOs (Chief Sustainability Officers, Leitende für Nachhaltigkeit) operierten wie selbstverständlich mit Begriffen wie «Ressourceneinsatz», «Fluktuation» oder «Liquidität». 

Wurde die richtige Strategie gewählt?

Ob die getroffenen Entscheidungen erfolgreich waren oder das Unternehmen in Richtung Konkurs führten, erfuhren die Lernenden bei der Auswertung und Analyse der einzelnen Geschäftsjahre. Die Rechnung ging allerdings nicht bei allen auf. Die Campact AG hat den Preis ihres Zeltes zu hoch angesetzt, als Konsequenz zu viel produziert und sass deshalb auf einem grossen Lagerbestand. Ergotent hatte hingegen seine Mitarbeitende zu wenig gut ausgebildet, dafür aber zu hoch bezahlt – besser als die Geschäftsleitung. Fabio Birchler (CEO) und Carlos Clemente (CMO) von Ergotent fanden: «Wir lernen von Problemen auszugehen, diese auszuhalten und langfristig zu planen. Es ist spannend, verschiedene Strategien auszuprobieren und zu schauen, welche funktionieren.»

Gleich alle drei Unternehmen gewannen nach Geschäftsjahr 12 den (fiktiven) Bafu-Preis: Ergotent verwendet neu Material der höchsten Ökologiestufe, Campact AG setzt auf Bio-Baum- und Merinowolle zur Thermoregulierung der Zelte, Tentura nimmt zukünftig Patches in den Lieferumfang auf, mit denen die Kund/-innen ihre Zelte selbst reparieren können, um so Ressourcen zu sparen.