Trinkwasser ist ein kostbares Gut, über das nicht alle Gemeinden in der Region gleichermassen verfügen. (Foto ana)
Trinkwasser ist ein kostbares Gut, über das nicht alle Gemeinden in der Region gleichermassen verfügen. (Foto ana)
13.06.2018

Kein Knutwiler Wasser für Aquaregio

Der Entscheid ist gefallen: Knutwil wird nicht Teil der Aquaregio AG. Dafür liebäugeln Wauwil und Mauensee mit einer gemeinsamen Lösung zur Versorgungssicherheit mit Knutwil.

An der Gemeindeversammlung vom 6. Juni gab der Gemeinderat von Knutwil bekannt, dass die Gemeinde per Ende dieses Jahres aus der einfachen Gesellschaft Aquaregio austreten und sich nicht an der geplanten Aktiengesellschaft beteiligen werde. «Dass die Versorgungssicherheit um den Sempachersee mit einem regionalen Wasserverbund sichergestellt werden soll, halten wir grundsätzlich für eine sehr sinnvolle Sache», betont Peter Boog, Gemeinderat von Knutwil. «Nach verschiedenen Abklärungen haben wir uns jedoch entschieden, dem Verbund nicht beizutreten.» Als Gründe führt Boog einerseits das ausreichende Wasservorkommen seiner Gemeinde ins Feld. Andererseits aber auch den Wasserpreis, der in der Region einer der tiefsten sei. «Mit einem Beitritt zum Verbund würde der Wasserpreis in jedem Fall steigen», ist Boog überzeugt. Zudem bestehe seit vielen Jahren ein Zusammenschluss der Wasserversorgungen von Knutwil und Sursee in der Allmend Sursee. Von diesem werde zwar zurzeit kein Gebrauch gemacht, er stelle aber die Versorgungssicherheit durch Dritte bereits heute sicher. «Wir gehen davon aus, dass dieser Wasserlieferungsvertrag auch künftig bestehen bleibt.»


Zusammenschluss wird geprüft
Wie Boog weiter erklärt, liefen derzeit Gespräche mit den Gemeinden Mauensee und Wauwil. Diese seien auf den Gemeinderat Knutwil zugekommen und hätten das Interesse an einem Zusammenschluss ihrer Wasserversorgungsnetze geäussert. «Da wir bereits heute Trinkwasser für den ganzen Mauenseer Ortsteil Kaltbach zur Verfügung stellen und eine Verbindung zum Wauwiler Wasserversorgungsnetz mit einer Leitung von weniger als 200 Metern Länge hergestellt werden könnte, liegt dies durchaus im Bereich des Vorstellbaren», erklärt Peter Boog. Man werde deshalb in den kommenden Monaten prüfen, inwiefern ein Zusammenschluss der Wasserversorgungsnetze mit Mauensee und Wauwil Sinn mache.

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Büron als Exklave des Verbunds?
Sich vorläufig ebenfalls nicht an Aquaregio beteiligen will sich die Wasserversorgung der Gemeinde Geuensee. «Aufgrund der ausreichenden Reserven und der in den vergangenen Jahren getätigten Investitionen sehen wir im Moment keinen Handlungsbedarf», erklärt Toni Kneubühler, Präsident der Wasserversorgungsgenossenschaft Geuensee.
Dass die Wasserversorgung von Geuensee auf die Teilnahme am Verbund vorerst verzichtet, hat denn auch Auswirkungen auf die Nachbargemeinde Büron. Diese würde somit quasi als Exklave des Wasserverbunds fungieren. Der Gemeinderat von Büron überprüfe deshalb in enger Zusammenarbeit mit der Controllingkommission, ob ein Beitritt zum jetzigen Zeitpunkt Sinn mache, erklärt Gemeindepräsident Jürg Schär auf Anfrage. «Wenn wir als einzige Gemeinde im Surental dem Verbund positiv gegenüberstehen, ist es fraglich, ob eine Beteiligung aus heutiger Sicht Sinn macht. Eine Insel-Lösung ist schon von der Umsetzung her schwieriger», gibt Schär zu bedenken. Der Gemeinderat werde noch in diesem Monat entscheiden, welchen Kurs er künftig fahren möchte.
Für Sacha Heller, Präsident der Geschäftsleitung von Aquaregio, ist indes klar: «Die grossen Player mit sämtlichen Seegemeinden sind nach wie vor bei Aquaregio dabei. Wenn eine Gemeinde wie Knutwil autonom bleiben möchte, akzeptieren wir das auch.»


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