Welche seiner drei Töchter soll seine Nachfolgerin werden? König Jaron (Godi Huser, mitte) weiss es nicht. Er bittet seinen Diener, den schlagfertigen Vladimir (Raffael Blum, links), um Rat. Foto Roberto Conciatori
Welche seiner drei Töchter soll seine Nachfolgerin werden? König Jaron (Godi Huser, mitte) weiss es nicht. Er bittet seinen Diener, den schlagfertigen Vladimir (Raffael Blum, links), um Rat. Foto Roberto Conciatori
05.05.2019

König Jaron fehlt das Salz in der Suppe

Am Samstag feierte das Mundart-Märli «Der Salzprinz» im Surseer Stadttheater Premiere. Lustige Dialoge, wunderschöne Kostüme und lebendige Bühnenbilder verzauberten das junge Publikum.

König Jaron (Godi Huser) ist alt und will die Thronfolge regeln. Doch welche seiner Töchter soll nach ihm den Thron besteigen? Irina (Irene Kirchmeier), die belesene und älteste Tochter des Königs, mit einer Vorliebe für alles Goldene? Die kluge Ivana (Nathalie Jud), die von Glitzerndem und Glänzendem fasziniert ist? Oder vielleicht die jüngste Tochter, Maruschka (Désirée Bieri), mit dem grossen Herzen?

König Jaron weiss es nicht. Da rät ihm der gewitzte und scharfsinnige Diener Vladimir (Raffael Blum), seinen Töchtern eine alles entscheidende Frage zu stellen. Jene mit der besten Antwort soll seine Nachfolgerin werden. Gesagt, getan. König Jaron ruft seine Töchter zu sich. «Sagt mir, wie wertvoll bin ich euch?», will er von ihnen wissen.

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«Wie Gold!», ruft Irina. «Wie Edelsteine!», antwortet Ivana. Der König fühlt sich geschmeichelt. Seine Laune verfinstert sich, als er die Antwort von Maruschka hört: «Wie Salz!» Erbost und enttäuscht darüber, dass seine jüngste Tochter ihn mit wertlosem Salz vergleicht, jagt er sie aus dem Schloss.

 

Salz ist wertvoller als Gold
Ein Entscheid mit Folgen. Erzürnt über die Ignoranz von König Jaron erscheint der Herrscher über das unterirdische Salzreich, der Salzkönig (Mario Ulmann). Er stösst einen Fluch aus und verwandelt seinen eigenen Sohn, den Salzprinzen (Fabio Arnold), der sich unsterblich in Maruschka verliebt hat, aus Rache in eine Salzsäule. Als der Salzkönig verschwunden ist, verwandelt sich kurz darauf alles Salz in den Speisekammern des Landes zu Gold. Ohne Salz schmeckt die Suppe und der Braten auch dem König und seinen Töchtern nicht mehr, sie werden krank und schwach.

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Alles Salz in den Speisekammern des Landes hat sich in Gold verwandelt. Das freut die beiden Töchter des Königs – doch nicht für lange.

 

Derweil macht sich die verjagte Maruschka auf die Suche nach ihrem Liebsten, dem Salzprinzen. Geführt von zwei Feen (Alina Fischer, Chiara Läuchli) steigt sie in das unterirdische Salzreich hinab. Mit der Hilfe der wohlwollenden Salzkönigin (Gaby Meier-Felix) kann sie den Prinzen aus seiner Gefangenschaft in der Salzsäule befreien. Auch der Salzkönig hat nun verstanden, welche Kraft die Liebe hat. Und für König Jaron, der Maruschka und den Salzprinzen mit offenen Armen im Schloss empfängt, bleibt die Erkenntnis: Salz ist wertvoller als Gold.

 


Maruschka befreit ihren Geliebten, den Salzprinzen (Fabio Arnold), aus der Salzsäule.

 

Farbenfrohe, lebendige Inszenierung
Dem Theaterpädagogen Lukas Bühler ist es nach 2017 zum zweiten Mal gelungen, ein ansprechendes und schillerndes Mundart-Märli zu inszenieren. Was die farbenprächtigen Kostüme und lebendigen Bühnenbilder anbelangt, braucht «Der Salzprinz» den Vergleich mit den jährlichen Operetten-Aufführungen nicht zu scheuen. Schliesslich liessen die humorvollen Dialoge und die Interaktion mit dem jungen Publikum alle zufrieden und mit strahlenden Augen das Stadttheater verlassen.

 

Weitere Aufführungen: Samstag, 11. Mai, 17 Uhr; Sonntag, 12. Mai, 14 Uhr; Samstag, 18. Mai, 17 Uhr; Sonntag, 19. Mai, 14 Uhr. Vorverkauf unter www.stadttheater-sursee.ch oder Telefon 041 920 40 20.


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