Am Sonntagmorgen, 30. Oktober 2005, bekam Stefan Röllin (rechts) von Gewerbepräsident Oliver Jost den ersten «Mensch Sursee». Foto Archiv Surseer Woche
Am Sonntagmorgen, 30. Oktober 2005, bekam Stefan Röllin (rechts) von Gewerbepräsident Oliver Jost den ersten «Mensch Sursee». Foto Archiv Surseer Woche
19.09.2018

«Mensch Sursee» macht eine Pause

Dieses Jahr fällt die Verleihung von «Mensch Sursee» aus. Patrik Bräuchi erklärt stellvertretend für die Jury, die Zeit werde genutzt für eine Denkpause.

An der Generalversammlung von Gewerbe Region Sursee GRS kündete Patrik Bräuchi an, dass in diesem Jahr kein «Mensch Sursee» verliehen wird. Der Präsident erklärte danach, dass die Jury beschlossen habe, eine Pause einzulegen. «Wir wollen die Zeit für eine Denkpause nutzen, um eine neue Ausrichtung und eine neue Positionierung festzulegen.» An der Sitzung Anfang September hat die Jury dieses Vorgehen bestätigt. Die Stadt Sursee, Gewerbe Region Sursee und diese Zeitung haben Vertreter im Gremium, welches die Preisträgerin oder den Preisträger aus den eingesandten Vorschlägen auswählt.

Vielleicht ein regionaler Mensch?
Seit 2005 gab es 13 «Mensch Sursee» und Patrik Bräuchi sagt: «Für mich ist dieser Preis nicht gestorben, er findet aber wohl nicht mehr jährlich statt.» Der Präsident von Gewerbe Region Sursee, aus dessen Reihen die Idee Anfang der Nullerjahre kam, kann sich durchaus vorstellen, den Preis über die Stadt Sursee hinaus für die Region zu öffnen. Das müsse die Jury aber noch ausdiskutieren. Weiter führt Patrik Bräuchi aus, dass der GRS-Vorstand den Chlaushock am Tag vor Maria Empfängnis (8. Dezember) wieder mehr dem Samichlaus widmen wolle. Er möchte an diesem Gewerbler-Anlass keinen «Mensch Sursee» mehr verleihen. Seit 2007 findet die Verleihung von «Mensch Sursee» am Chlaushöck von Gewerbe Region Sursee statt.
Über die Meldung der Pause von Mensch Sursee ist Oliver Jost verwundert. Der heutige Ehrenpräsident von Gewerbe Region Sursee war 2005 bei der Lancierung Vereinspräsident. «Persönlich finde ich es sehr schade. Mensch Sursee hat einen grossen Stellenwert.» In den ersten Jahren hätte der Gewerbeverein immer sehr viele Einsendungen mit Empfehlungen für Personen erhalten.

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Eine Wertschätzung
«Mensch Sursee hat sehr viel Goodwill erhalten und ist etabliert», ist Oliver Jost überzeugt. Leute, die im Hintergrund arbeiten würden, und von denen nur wenige wissen, was sie leisten, würden so einmal gewürdigt und erhielten eine Wertschätzung.
Dass der Gewerbeverein die Verleihung von der Surwa zum Chlaushöck verschoben hat, liegt am geänderten Rhythmus der Surwa, die nicht mehr jedes Jahr stattfindet. «Wir wollten die Preisverleihung in ein schönes Ambiente betten», sagt Oliver Jost. Die erste Preisverleihung fand im Rahmen eines Gewerbe-Brunchs am Sonntagmorgen an der Surwa statt.
Der erste «Mensch Sursee» war der ehemalige Stadtarchivar Stefan Röllin. Er erinnert sich: «Ich war ausserordentlich überrascht gewesen, denn es hätte noch 120 andere Personen gegeben, die diesen Preis verdient hätten.» Noch heute bezeichnet Röllin den Preis als «schöne und nachhaltige Anerkennung».
Als Preisträger wolle er sich über die Pause von «Mensch Sursee» nicht äussern. «Es liegt nicht an mir, diese Pause zu kommentieren.» Offenbar bräuchten die Entscheidungsträger eine kreative Pause, meint er. Schade würde es Stefan Röllin jedoch finden, wenn sich «Mensch Sursee» mit dem Kulturpreis verschmelzen würde.
Dieser besteht schon seit vor der Jahrtausendwende und wurde ab 2012 alternierend mit dem 2011 erstmals geschaffenen Sportpreis verliehen. Jahrelang war er mit 5000 Franken dotiert, bis der Sparhammer vor zwei Jahren zuschlug und das Preisgeld um 2000 Franken kürzte.

In Nottwil und Triengen
Auch in anderen Gemeinden haben solche Anerkennungspreise teilweise eine lange Tradition. Der «Nottwiler Stern» - ein Kulturpreis für besondere Leistungen – beispielsweise besteht seit 2002. Er ist mit 1500 Franken sowie einem symbolischen Kulturbaum dotiert. Den Trienger Award verleiht die FDP-Ortspartei seit 2009 jeweils am Jahresbeginn. Der Kilbiverein Wellnau konnte ihn 2018 entgegennehmen und bekam dafür 500 Franken. Auch Knutwil und Mauensee beabsichtigen, bald Anerkennungspreise zu entrichten.

«Prix Rotary» ist lukrativ
Bestimmt der höchstdotierte Preis in der Region ist mit einer Summe von 10’000 Franken der «Prix Rotary», der seit 2003 alle zwei Jahre jemanden glücklich macht – zuletzt Christian Fries vom Turnverein Sursee für sein Engagement beim Nachwuchs.

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Liste der bisherigen Preisträger:
2005   Stefan Röllin
2006   Marie-Theres Bögli †
2007   Alex Baltermia †
2008   Inge Nemeth
2009   Yvonne Suter
2010   Otto Ineichen †
2011   Otto Estermann
2012   Hedwig Troxler
2013   Emil Scherer
2014   Godi Marbach
2015   Anton Kirchhofer
2016   Beat Felder
2017   Hans Ambühl

 


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