Haben der Georgsstatue neues Leben eingehaucht (v.l.): Holzbildhauer Roger Stalder, Metallgestalter Hanspeter Büchler und Bildhauer Alex Wicki. (Foto fz)
Haben der Georgsstatue neues Leben eingehaucht (v.l.): Holzbildhauer Roger Stalder, Metallgestalter Hanspeter Büchler und Bildhauer Alex Wicki. (Foto fz)
27.11.2018

Mit dem Surseer Stadtpatron auf Augenhöhe

Ein dreiköpfiges Team hat die Georgsstatue während zwei Jahren aufwendig saniert. Vergangenen Montag wurde die Skulptur nun eingeweiht.

«Die Zeit musste reifen, doch der lange Weg hat sich gelohnt», sagte Sabine Beck, Präsidentin der Korporation Sursee, während sie mit einem zufriedenen Blick auf die sanierte Georgsstatue schaute. Und schmunzelnd fügte sie hinzu: «Gerne hätte ich von ihm gehört, was er alles erlebt hat, und was er über unsere Stadt denkt.» Und dieser Wunsch kam nicht von ungefähr. Kann der sandsteinerne Georg doch auf eine abenteuerliche, wohl über 400 Jahre währende Geschichte zurückblicken.
Am vergangenen Montagabend wurde die Statue schliesslich an ihrem neuen Standort in der Schalterhalle der Stadtverwaltung Sursee eingeweiht. Anwesend waren neben Vertretern der Korporation Sursee und der Stadtverwaltung auch Vertreter der Pfarrei Sursee sowie eine Schar weiterer geladener Gäste.

Resultat stiess auf grosses Lob
Im Mittelpunkt der Einweihung standen aber vor allem drei Männer: Bildhauer Alex Wicki, Holzbildhauer Roger Stalder und Metallgestalter Hanspeter Büchler, die sich vor rund zwei Jahren im Auftrag von Korporation und Stadt Sursee der Statue annahmen. Das Unterfangen erwies sich als Herausforderung: Die Statue musste stabilisiert, die Kniescheiben von früher eingemörtelten alten Steinmetzwerkzeugen befreit und das linke Bein rekonstruiert werden. Holzbildhauer Roger Stalder kümmerte sich um die Rekonstruktion des Drachens aus Holz und die Sockelverkleidung, während Metallgestalter Hanspeter Büchler eine Unterkonstruktion aus Metall anfertigte (diese Zeitung berichtete).
Das Resultat stiess bei den Anwesenden auf grosses Lob. «Ihr habt mit viel Herzblut eine grosse Leistung vollbracht», ehrte Sabine Beck das dreiköpfige Team. Und Claudio Tomassini, Gemeindeleiter der Pfarrei Sursee, freute sich, dass der Heilige Georg in der Schalterhalle der Stadtverwaltung einen Platz nahe bei den Menschen gefunden habe, «und dies in einer Zeit, wo die Heiligen oftmals an den Rand gestellt werden». Anschliessend weihte der Gemeindeleiter die Statue behutsam ein.


Skulptur wirkte früher mächtiger
Bis heute ist nicht bekannt, wann genau die St. Georgsfigur geschaffen wurde. Auch ihre Urheberschaft liegt im Dunkeln. Unbelegte Quellen datieren sie auf das Jahr 1596. Sicher ist, dass die Skulptur und der St. Georgsbrunnen in der Oberstadt (vor dem heutigen Stadtcafé) 1654 bereits stehen, wie auf einem Kupferstich aus jener Zeit ersichtlich ist. «Die Skulptur wirkte damals aus einer Höhe von drei Metern mächtiger», weiss Stadtarchivar Michael Blatter. Noch einiges höher befand sich die Statue von 1848 bis 1958, als sie an der Fassade des Rathauses auf einem erhöhten Sockel angebracht war. Nun begegnen die Surseer ihrem Schutzpatron quasi auf Augenhöhe.


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