Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger überreichte dem Damen-NLA-Team des Tennisclubs Sursee und seinem Trainer Michael Birner den Sportpreis 2019 der Stadt Sursee. Foto Daniel Zumbühl
Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger überreichte dem Damen-NLA-Team des Tennisclubs Sursee und seinem Trainer Michael Birner den Sportpreis 2019 der Stadt Sursee. Foto Daniel Zumbühl
02.01.2019

NLA-Team des Tennisclubs Sursee erhielt am «Guet Johr» den Sportpreis 2019 der Stadt Sursee

Für die vorbildliche Nachwuchsförderung und den Aufstieg des Damenteams des Tennisclubs Sursee in die NLA erhielt dieses am «Guet Johr» den Sportpreis 2019 der Stadt Sursee. Es sei gelungen, aus Einzelkämpferinnen ein erfolgreiches Team zu schmieden, sagte TC-Sursee-Präsident Markus Niffeler in seiner Laudatio.

Wie jedes Jahr versammelten sich am Neujahrstag im Rathaus zahlreiche Surseerinnen und Surseer zum «Guet Johr», um auf ein erfolgreiches neues Jahr anzustossen. Doch zuerst wohnten sie der Neujahrsansprache des Stadtpräsidenten Beat Leu und der Überreichung des Sportpreises 2019 der Stadt Sursee an das Damen-NLA-Team des Tennisclubs Sursee bei. Leu verwies zu Beginn seiner Rede auf die von einer Tageszeitung aufgeworfene Frage «Wo ist der Anstand geblieben?». Jeder schaue nur noch für sich. Doch dem Titel des Lieds «Respect», das 1967 in der Zeit der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung die Sängerin Aretha Franklin bekannt gemacht habe, komme auch heute noch eine sehr grosse Bedeutung zu. Respekt gegenüber den Mitmenschen, aber auch gegenüber den Institutionen der Politik, sei notwendiger denn je, gab sich der Stadtpräsident mit Blick auf Leserbriefe, in denen Unwahrheiten verbreitet würden, und Voten an Gemeindeversammlungen, in denen auf den Mann gespielt werde, überzeugt.

Konstruktive Kritik ist willkommen

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Konstruktive und fundierte Kritik sei immer willkommen, versicherte Leu: «Sie bringt uns Politker weiter.» Oft aber werde sie oberflächlich und über die falschen Kanäle verbreitet, und die Konsequenzen daraus seien weitreichend: «Es wird immer schwieriger, Persönlichkeiten für öffentliche Ämter zu finden.» Im vergangenen März, anlässlich des Besuchs bei Professor Hans Küng zu dessen 90. Geburtstag, habe er von einem Anwesenden einen Kleber mit fünf Fragen zugesteckt erhalten, den er immer auf sich trage, verriet der Stadtpräsident. Auf diesem stehe zuoberst die Frage «Ist es wahr?». «Diese Frage ist angesichts von Fake News nicht immer einfach zu beantworten», gab Leu zu bedenken. Niemand werde gerne angelogen, und letztlich gehe es auch hier um die Frage des Respekts. «Ein einfaches Danke, ein Kompliment, ein freundlicher Gruss reichen als Zeichen des Respekts. Und das ist gar nicht so schwierig.»

«Fast märchenhafte Erfolgsgeschichte»

Ein Zeichen des Respekts sei auch der Sportpreis, schloss Leu. «Dass der Sportpreis diesmal an das Damen-NLA-Team des Tennisclubs Sursee geht, mag wohl für viele eine Überraschung gewesen sein», meinte Bildungsvorsteherin Heidi Schilliger in ihrer Ansprache. Zum ersten Mal habe die Jury diese Ehre nicht einer Person, einer Institution oder einem Verein zugesprochen, sondern einem Team. Einem Team, das sich über mehrere Jahre hinweg in der Nachwuchsförderung verdient gemacht und zwei Aufstiege sowie den Ligaerhalt geschafft habe. «Das ist nicht selbstverständlich und deshalb besonders anerkennungswürdig», sagte Schilliger und sprach gar von einer «fast märchenhaften Erfolgsgeschichte». Diese sei ohne den Rückhalt des 1936 gegründeten Tennisclubs Sursee mit seinen 300 Mitgliedern und 100 Junioren nicht möglich gewesen. Der Sportpreis sei aber auch eine Ehre für die Stadt Sursee, so die Bildungsvorsteherin weiter: «Mit bewusster Sportförderung im Alltag, sei es durch Beiträge an die Vereine oder die zur Verfügung gestellte Infrastruktur, schafft die Stadt den Boden, auf dem sportliche Erfolge gedeihen.»

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«Tennis ist eine Lebensschule»

«Der Anruf der Stadt, mit dem sie mir den Gewinn des Sportpreises mitteilte, haute mich fast aus den Socken», verriet der Präsident des Tennisclubs Sursee, Markus Niffeler, zu Beginn seiner Laudatio. Er behielt die Lorbeeren aber nicht für sich, sondern gab sie gleich weiter an jene Personen, die hinter dem erfolgreichen Damen-NLA-Team stehen. An Corina Christener, die Verantwortliche für die Juniorenförderung, die viel Geduld für die Tennis spielenden Kinder aufbringe, an die Spielerinnen Karin Hechenberger, Kristina Milenkovic, Kiara Cvetkovic, Anna Vrbenska und Kristina Kucova sowie an den Erfolgstrainer Michael Birner. Respekt und Fairness seien auch im Tennissport wichtig, womit dieser eine eigentliche Lebensschule sei, knüpfte der Laudator an die Rede des Stadtpräsidenten an: «Die Kinder sind Spieler, aber auch Schiedsrichter. Wenn sich der Gegner einmal nicht fair verhält, gilt es hinzustehen und ihn darauf aufmerksam zu machen.»

Vor allem aber seien Tennisspielerinnen und -spieler Einzelkämpfer, so Niffeler. Und aus diesen Einzelkämpfern ein Team geschmiedet zu haben, sei das grösste Verdienst des Tennisclubs Sursee und seiner NLA-Damen. Und dass es gelungen sei, gegenüber Mannschaften zu bestehen, die über ein Budget verfügten, von dem man in Sursee nur träumen könne, habe diesem Erfolg noch die Krone aufgesetzt. «Der Sportpreis ist nun der verdiente Lohn dafür», schloss der Laudator. Und mit der Überreichung eben dieses Sportpreises endete der offizielle Teil des «Guet Johr», für dessen musikalische Umrahmung die Band «Litefield» sorgte.


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