Sara Muff arbeitet im SPZ und fühlt sich dort sehr wohl. Foto sti
Sara Muff arbeitet im SPZ und fühlt sich dort sehr wohl. Foto sti
16.05.2019

Sara Muff ist die energiegeladene Klimapolitikerin

Mit Sara Muff tritt eine aktive junge Frau in den Kantonsrat. Die Surseerin vertritt die SP und half eine Woche lang in Lesbos. Sie ruderte, fischt bereits und möchte nun noch Fussball spielen.

Frisch geduscht und die Ärmel ihrer Jeansjacke nach hinten gekrempelt wartet Sara Muff im Eingangsbereich des Schweizer Paraplegiker-Zentrums SPZ Nottwil. Gerade schloss die 26-jährige Pflegefachfrau HF den siebten Nachtdienst hintereinander ab. Diese dauern jeweils von 21.30 bis kurz vor 7 Uhr.

«Ich bin ziemlich energiegeladen», erklärt die neue Kantonsrätin der SP den Zeitpunkt des Treffens um 8 Uhr. In der vergangenen Nacht sei der Dienst eher ruhig gewesen, was aber nicht die Norm sei.

aaa

In Lesbos geholfen
Schon vor vier Jahren half die Surseerin Sara Muff während des Wahlkampfes der SP – allerdings im Hintergrund. «Politik interessierte mich schon immer – vor allem Sozial- und Umweltpolitik.»

Dies seien auch die Themen, die uns in Zukunft auf Trab halten werden, ist sie überzeugt. «Die SP ist darum die Partei, in welcher ich mich mit meinen Schwerpunkten zu Hause fühle.»

Im November 2015 leistete sie in Lesbos einen Hilfseinsatz, um die medizinische Erstversorgung der Menschen auf der Flucht zu gewährleisten, welche übers Mittelmeer ankamen. «Fünf Tage waren perfekt, mehr wären zu viel gewesen.» Sie erlebte hautnah viele Schicksale. «Dieser Einsatz forderte mich sehr stark.»

bbb


Podium weckte das Engagement
Zurück in der Schweiz herrschte Weihnachtsstimmung, und Sara Muff erlitt einen Kulturschock. Bald darauf besuchte sie in Sempach ein Podiumsgespräch über die Gedenkfeier der Schlacht bei Sempach.

SP-Mitglieder wurden auf Sara Muff aufmerksam, da sie sich gleich an ihrem ersten anwesenden Podium zu Wort meldete. Kurz darauf besuchte sie eine kantonale SP-Mitgliederversammlung, und so habe alles begonnen.


Vor den Wahlen fragte die Surseer Kantonsrätin Yvonne Zemp, ob Sara Muff für den Kantonsrat kandidiere. «Ich fand, dass dies eine einmalige Chance ist, mich auch im Kantonsrat für meine politischen Anliegen einzubringen.

Der Aspekt, dass Frauen und die junge Generation im Rat untervertreten sind, bestärkte mich in meinem Anliegen», sagt sie. Über die Wahl vom 31. März habe sie sich dann rundweg gefreut. Yvonne Zemp steht ihr nun als Kantonsrats-Gotti zur Seite und führt sie in den Ratsbetrieb ein.

Rudern, fischen und neu Fussball
Sara Muff wuchs in Sempach mit ihren Eltern und einem jüngeren Bruder auf. Ursprünglich machte sie bei der Calida das KV, wechselte aber den Beruf. «Den ganzen Tag auf dem Bürostuhl sitzen ohne grossen Menschenkontakt zu haben, das war nichts für mich.»

Beim SPZ gefalle ihr vor allem der Umgang und das Klima untereinander sehr gut. Ihr Arbeitgeber erlaubt auch, dass sie ihr Pensum ab dem 1. Juli auf 80 Prozent reduziert, um dafür Zeit für die Arbeit im Kantonsrat freizuschaufeln.


Klima- und Sozialpolitik sind Themenfelder, mit denen sie sich künftig beschäftigen möchte. Sara Muff kann sich die Kommissionen Gesundheit, Arbeit und soziale Sicherheit oder  Raumplanung, Umwelt und Energie vorstellen.

Erstere Kommission passt zu ihrem Beruf, letztere zu einem ihrer Hobbys. «Ich fische sehr gerne», verrät Sara Muff. Fischen erde sie. Der Aufenthalt in der Natur motiviere sie, zu ihr Sorge zu tragen.


Ein grosser Bezug zur Natur
Fünf Jahre investierte sie zudem während ihrer Jugendzeit in den Rudersport. Im Seeclub Sempach gehörte sie dem Regatta-Team an. Bis zu achtmal in der Woche trainierte sie. Deshalb sagt Sara Muff: «Ich habe einen sehr grossen Bezug zum Wasser und grundsätzlich zur Natur.»

In dieser Zeit sang Sara Muff zudem in einer Band. «Heute singe ich nur noch unter der Dusche», fügt sie schmunzelnd an und kündigt an, künftig beim FC Kantonsrat mitspielen zu wollen. Fussball sei eine Sportart, die sie bis jetzt noch nicht ausprobiert habe. Zuvor möchte sie sich noch in die aktuellen politischen Geschäfte einlesen.

Und dann bleibt noch die Frage nach dem auffälligen Piercing an ihrer Nase. «Ich sah ein solches Piercing mit 18 Jahren bei einer Frau und fand es cool. Am nächsten Tag hatte ich schon ein solches Piercing», sagt Sara Muff und ergänzt, sie habe das Piercing nie bereut. «Mir gefällts.»


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram