Finanzvorsteher Michael Widmer (rechts) und der Bereichsleiter Finanzen, Gregor Schumacher, freuen sich über das positive Rechnungsergebnis 2017 der Stadt Sursee. Foto Daniel Zumbühl
Finanzvorsteher Michael Widmer (rechts) und der Bereichsleiter Finanzen, Gregor Schumacher, freuen sich über das positive Rechnungsergebnis 2017 der Stadt Sursee. Foto Daniel Zumbühl
04.04.2018

Stadt Sursee: Jahresrechnung 2017 schliesst 1,85 Millionen Franken über Budget ab

Mit einem Ertragsüberschuss von 945'000 Franken schliesst die Jahresrechnung 2017 der Stadt Sursee ab. Budgetiert war ein Minus von 905'000 Franken. Die Freude über das positive Ergebnis ist gross. Dennoch sei weiterhin Vorsicht angebracht, sagt Finanzvorsteher Michael Widmer.

Es ist dies der dritte positive Rechnungsabschluss der Stadt Sursee in Folge. «Dieses positive Resultat freut uns natürlich. Dennoch sind wir uns bewusst, dass es auch Fragen aufwirft wie: Hat man falsch budgetiert?», führte Finanzvorsteher Michael Widmer am Mittwoch bei der Präsentation der Jahresrechnung 2017 vor den Medien aus. Letzteres sei nicht der Fall, fuhr er fort. Eher habe sich die Finanzstrategie des Stadtrats ausbezahlt.

Gute Steuerzahler zogen nach Sursee

aaa

Während die Stadt 2017 im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von 800'000 Franken deutlich weniger Sondersteuern einnahm, entwickelten sich die ordentlichen Steuern mit einem Mehrertrag von über einer Million Franken dynamischer als erwartet. «Vergangenes Jahr sind einige gute Steuerzahler nach Sursee gezogen», führte der Bereichsleiter Finanzen, Gregor Schumacher, einen der Gründe ins Feld. Dies hatte den positiven Effekt, dass das strukturelle Defizit – dieses entsteht, wenn sich der Nettoaufwand nicht mit den ordentlichen Steuereinnahmen decken lässt – bis auf 100'000 Franken ausgeglichen werden konnte. «Damit kommen wir dem Ziel, bis Ende der laufenden Legislatur das strukturelle Defizit getilgt zu haben und somit nicht von Sondereffekten leben zu müssen, mit grossen Schritten näher», so Widmer.

Umfeld bleibt dynamisch

Die Stadt Sursee befindet sich indessen weiterhin in einem sehr dynamischen Umfeld, wodurch sich auch der Nettoaufwand erhöhen wird. Ausserdem sind gemäss dem Finanzvorsteher im Bereich der allgemeinen Verwaltung Korrekturmassnahmen im Gang – und zwar nach oben. Will heissen: Die Stadtverwaltung wird in den kommenden Jahren um einige Stellen wachsen, unter anderem bei der öffentlichen Sicherheit und der Bildung.

bbb

Zum guten Ergebnis beigetragen haben das gute Kostenbewusstsein der Verwaltung und nicht zuletzt auch der Umstand, dass die Kreditoren intensiv überprüft und diverse Massnahmen ergriffen wurden, so etwa bei den Spesen, externen Honoraren und durch die Vorgabe von Kostendächern. Auf diese Weise liess sich der Sachaufwand gegenüber dem Budget um 700'000 Franken reduzieren.

Vor namhaften Investitionen

«Natürlich profitierten wir auch vom günstigen Zinsumfeld», räumte Widmer ein. So reduzierte sich der Zinsaufwand für die 74,5 Millionen Franken Schulden der Stadt Sursee auf unter eine Million Franken. Der Finanzvorsteher machte indessen keinen Hehl daraus, dass sich dieser Effekt aufgrund der namhaften Investitionen wieder abschwächen wird. Diese belaufen sich in den kommenden vier Jahren auf 22 Millionen Franken (die grössten Brocken bilden das neue Sekundarschulhaus sowie der Bahnhof- und der Vierherrenplatz). «Vorsicht ist also weiterhin angebracht», betonte Widmer. Dies, obwohl sich das Eigenkapital erneut erhöht habe – auf 12,8 Millionen Franken. Zur Vorsicht mahnten aber auch die Auswirkungen des kantonalen Konsolidierungsprogramms (KP) 17, das unter anderem bei den Ergänzungsleistungen zu einer Mehrbelastung der Stadt Sursee von rund einer Million Franken führe. «Und es bleibt weiterhin schwierig einzuschätzen, was seitens des Kantons noch auf uns zukommen wird», gab der Finanzvorsteher zu bedenken.

Daniel Zumbühl


Schon gelesen?

Anzeigen

Zum E-Paper

Lesen Sie unser wöchentlich erscheinendes E-Paper und tauchen Sie ein in spannende Reportagen, Politkrimis und erfahren Sie das Neuste aus Ihrer Gemeinde.

zum ePaper

Meistgelesen

Instagram