Sursee: Viele Jugendliche meldeten sich für Film-Casting

Sophia Ralston stand am Samstagnachmittag in der Caféteria im Somehuus und sprach mit den Jugendlichen und Kindern, die sich für das Casting des Langspielfilm «The Lines of my Hand» interessierten. Die Regieassistentin verteilte allen ein Blatt Papier zum Ausfüllen, das mit «Darstellerformular» angeschrieben war. Neben den Personalien wollte die Produktionsfirma wissen, ob die Casting-Teilnehmer Erfahrungen in Film, Theater und Fotoshootings haben und in den Fasnachtsferien verfügbar sind.

Die Nervosität genommen

Laura Mantovani aus Winikon und Lukas Treichler aus Beromünster sind zwölfjährig und kannten sich bis zum Casting nicht. Zusammen mit Schauspielcoach Matthias Koch, dem Bruder des Regisseurs Christian Koch, standen sie auf der Bühne im Somehuus. Zuerst mussten sie sich vor der Kamera kurz vorstellen. Beide verrieten ihr Alter, welche Schule sie besuchen und was sie in der Freizeit machen. Matthias Koch nahm ihnen mit seiner ruhigen Art die Nervosität. 

Auf frischer Tat ertappt

Laura und Lukas schlüpften schnell in die Rollen, die ihnen Matthias Koch vorgab. Zuerst wurde Lukas auf frischer Tat beim Stehlen eines Kopfhörers einer Kollegin von Laura ertappt. Improvisierend musste er sich erklären. In der zweiten Szene tauschten sie die Rollen, Matthias Koch ging als Lehrer dazwischen und mahnte Laura bestimmt, nie mehr zu klauen. 

«Dass er mich zusammengestaucht hat, fand ich lustig. Das Schauspielern ist cool und recht einfach», berichtete Laura nachher. Und Lukas meinte: «Mir hat das sehr gut gefallen. Die Szenen waren einfach.»

Mit Schauspielerfahrung 

Eniza Leuenberger und Jil Weingartner aus Eich standen ein paar Minuten später auf der Bühne. Auch sie spielten die gleiche Szene mit Matthias Koch. Mega cool und spannend erlebten sie die gespielte Szene mit dem gestohlenen Kopfhörer. Die beiden 14-Jährigen besuchen die Sek in Sempach und belegen dort wahlweise einen Theaterkurs. Für Eniza und Jil war deshalb das Schauspielern kein Neuland. Sophia Ralston besuchte diesen Theaterkurs und warb für das Casting. Rund zehn Sempacher Sekschülerinnen folgten dem Aufruf. 

Bis Weihnachten wird die Produktion den Jugendlichen Bescheid geben, wer beim Filmdreh eine Rolle bekommt oder wer Statist sein darf. «Nehmt es nicht persönlich, wenn ihr nicht ausgewählt werdet», gab der Schauspielcoach allen auf den Weg. Lukas Treichler kommentierte diesen Satz ziemlich gelassen und zuversichtlich: «Hoffen kann man immer, wir haben das Beste gegeben.»

Auch Lehrpersonen spielen mit

An der Sekundarschule Sursee führte die Produktionsfirma auch ein Casting durch. Rund 20 Lehrerinnen und Lehrer aus den Schulhäusern Alt St. Georg, Neu St. Georg und Georgette versammelten sich Ende November, um Christian Koch ihr Können zu zeigen. Gabi Rutz war dabei. «Christian Koch spielte einen Polizisten, der ein russisches Mädchen sucht. Wir mussten abstreiten, dass dieses Mädchen die Schule besucht», blickt die Sekundarlehrerin zurück. Speziell beim fünf- bis sechsminütigen Casting sei die Perspektive gewesen, die sie einnehmen musste. Viele Lehrpersonen seien nervös gewesen. Gabi Rutz kann sich vorstellen, beim Filmdreh eine Statistenrolle einzunehmen.