Für die Premiere von «Art on Air» konnte «Run», eine Reider Band, gewonnen werden. (Foto zvg)
Am Mittwoch sangen und spielten dann «Estelle & Michael» jazzig-soulig, am Donnerstag stand mit Christian Antonius Müller Klassik auf dem Programm. Diese kulturelle Bandbreite breitet «Art on Air» aus, stetig soll sich das Angebot verbreitern. Am Montag, 30. März liest die preisgekrönte Autorin Cornelia Kazis. Die Live-Streams dauern bis zu einer Stunde.
Am 16. März ausgeheckt
«Die Idee ist simpel und eine Reaktion auf die derzeitige Situation», erzählt Timothy Ross. Künstler seien vom Coronavirus heftig betroffen. Deshalb konferierten er, sein Geschäftspartner Alex Genas sowie Thomas Hauser am 16. März zusammen. «Wir heckten die Idee aus, eine digitale Bühne für die Kulturschaffenden der Schweiz zu schaffen.»
Timothy Ross hat schon viele Erfahrungen mit Filmen gesammelt. (Foto zvg)
Von der Geburt der Idee bis zum Go-Live mit dem ersten Live-Stream vergingen nur acht Tage. «Wir fangen schnell klein und professionell an und erweitern unsere Plattform sowie das Programm und Angebot laufend», führt Timothy Ross aus. Entsprechend den personellen, finanziellen und technischen Ressourcen.
Online-Alternative zu den Vorstellungen
Am Anfang sendet die Plattform mit dem Motto «From home to home» pro Tag einen Live-Stream. Möglich sind Musik, Comedy, Literatur, Theater, Film und Tanz. «Wir bringen dank den Schweizer Künstlerinnen und Künstler Lebensfreude und Zuversicht virenfrei nach Hause», ist der junge St. Erharder überzeugt. «Art on Air» sei auch als Online-Alternative zu den ausgefallenen Vorstellungen gedacht.
Die Vision skizziert Mitinitiant Ross: «Wir schaffen eine nationale Plattform, die allen Beteiligten einen Nutzen bringt.» Den Kulturschaffenden, den Zuschauern , den Organisatoren und Institutionen, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft. Möglich sind Auftritte von Künstlern aus der ganzen Schweiz. Insbesondere sei der Fokus auf junge Kulturschaffende gerichtet.
Die digitale Zukunft
Die Coronavirus-Krise rufe zudem die Bedeutung der digitalen Zukunft in Erinnerung und zeige, dass digitale Kommunikation Menschen unterschiedlichen Alters miteinander verbinde. Diese Worte stehen auch in einem rasch formulierten Konzept von «Art on Air».
Timothy Ross, Alex Genas und Thomas Hauser rechnen mit einer einmonatigen Pilotphase, die sie selber finanzieren. «Die Initialkosten waren hoch», verrät der St. Erharder. Irgendwann soll sich das Projekt selber finanzieren. Zum einen finden Interessierte auf der Homepage Hinweise, wie sie das Projekt mit Spenden unterstützen können. Andererseits sind die drei Initianten auf finanzielle Mittel von Organisationen, Institutionen, der öffentlichen Hand, der Wirtschaft sowie Werbegeldern angewiesen.
Vielleicht mit Abo-System
Suisa und Pro Litteris Vergütungen sind eingerechnet und entsprechend sind diese beiden Stellen informiert. Auch sei mittelfristig zu klären, ob ein Abo-System für die digitale Plattform akzeptiert werde.